Dienstag, und Josie redet mal wieder ununterbrochen vor sich hin. Doch das einzige, woran ich denken kann ist, das sich Rider gestern nicht mehr bei mir gemeldet hat und heute auch nicht in der Schule ist. Da stimmt doch was nicht! >>Erde an Saphira!<< Ihre Arme fuchteln vor meinem Gesicht herum. >>Hörst du mir überhaupt zu?!<< Peinlich. >>Äh... ja?<< Josies sah mich leicht sauer, spöttisch und mit hochgezogener Braue an. Den Blick hat sie definitiv drauf. Scherlock Holmes im Einsatz! >>Sorry, was hast du gesagt?<< Ihre Wangen fingen an zu glühen und ich wusste sofort, das es was mit Andrew zu tun hat. >>Ich bin mit Andrew am Wochenende verabredet. Das GANZE Wochenende und ich glaube er will...<< Weiter redete sie nicht, trotzdem wurde sie knallrot. >>Was will Andrew?<< Josie war schon niedlich, wenn ihr etwas peinlich war. Ihre dunklen Augen glitzerten dann immer ein klein wenig. >>...mit mir schlafen.<< Beinahe hätte ich sie nicht verstanden, weil sie so leise sprach. Dann verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke. >>Und du willst nicht!?<< War meine Schlussfolgerung. >>Nein, also doch. Ach, ich weiß nicht. Ich denke ich möchte es. Am Sonntag wäre es fast dazu gekommen. Wir waren in meinem Zimmer...<< DAS waren jetzt die falschen Themen für mich. Ich unterbrach sie. >>Josie, sei mir nicht böse, aber ich möchte über das Privatleben meiner Brüder nicht ALLES wissen.<< Sie schien zu verstehen und ließ das Thema bleiben. Es tat mir Leid, dass ich sie unterbrach. Aber ich würde die Bilder nie wieder aus dem Kopf bekommen! Außerdem wusste ich immer noch nicht wo Rider ist! Das er auch immer verschwinden muss. Was ist los mit ihm?!
Total nervös ließ ich den Unterricht an mir vorbei ziehen, bis es endlich zum Schulschluss klingelte. Zu Fuß ging ich zum Grab meiner Mutter. Schon länger war ich nicht mehr da gewesen. Mein Kopf musste mal wieder frei werden. Nach einer Stunde ging es mir schon besser und ich beschloss, Rider aufzusuchen.
Mit dem Bus fuhr ich in die Gegend, in der RIder und Josie wohnen. Um so weiter ich komme, um so unwohler fühle ich mich. Ich merke, das ich hier nicht willkommen bin. Die Leute sehen mich komisch an. Es schien jeder zu wissen, das ich hier nicht hin gehöre. Aber ich gehöre zu Rider, also ist mir das egal. Natürlich hatte ich versucht, ihn anzurufen. Es ging niemand dran.
Ich stieg aus und sah mich um. Wenn ich richtig bin, muss ich hier rechts in die Straße einbiegen. Langsam wurde es dunkel und ich gebe zu, das ich angst bekomme. Komische Gestalten laufen hier herum. Eine Gruppe Jugendlicher kommt mir entgegen. Alles Jungen in tief sitzenden Jeans und Lederjacken. Dazu ein Bandana auf dem Kopf. Na super! Mein Versuch, so unauffällig wie möglich zu sein, scheiterte kläglich. >>Na, Süße! Hast du dich verlaufen?<< Einfach ignorieren und weiter gehen. Doof nur wenn sie den ganzen Weg versperren. >>Lasst mich vorbei.<< Meine Stimme sollte fest klingen, leider stotterte ich ein wenig. >>Ach komm schon.<< Sie kamen mir viel zu nah, das ich Panik bekam. Einer griff nach mir. Fest hielt er meinen Arm gefangen. >>So ein hübsches Mädchen sollte nicht alleine herum laufen.<< Ihr dämliches Grinsen können sie sich sonst wo hin schmieren. Ekelhaft! Die sind zu viert und ich alleine. Haben die den keine Selbstachtung? Als mir der mit dem roten Bandana auch noch über mein Gesicht strich reichte es mir. Ich versuchte mich zu befreien und lief schnell weg. Weit kam ich nicht, denn ich stolperte und blieb einfach auf dem Boden liegen. >>Lasst mich in Ruhe!<< Fauchte ich. Ich schwöre, die werden es bereuen wenn die mich noch ein mal anfassen! Leider sah ich wohl nicht so furchteinflößend aus wie ich mich fühlte und die vier fingen an zu lachen. >>Was ist hier los?<< Ist das Fernando? Ja! Vor Erleichterung fing ich an zu schluchzen. >>Fernando!<< Schniefte ich. Als er mich sah wich alle Farbe aus seinem Gesicht, dann wurde er wütend. Riders besten Freund hatte ich bis dahin noch nie so sauer erlebt. Er wirkte immer sehr bedächtig und gelassen. >>ich schwöre, wenn ich euch noch ein einziges mal in ihrer Gegenwart sehe, dann seid ihr dran.<<
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How to love a Badboy
Teen FictionSaphira ist sechzehn Jahre alt und die jüngste von sieben Geschwistern. Sie ist das einzige Mädchen im Haus seit ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Sie ist klug und zurückhaltend. Sie lässt nur ihre Familie an sich ran. Sie ist eine...