KAPITEL 2

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7 TAGE SPÄTER (04.06.2014)
Eine Woche ist es nun her. Eine verdammte, schmerzhafte Woche ist es her, seitdem Lina uns verlassen hat. Ihr kleines, tapferes Herz ist stehen geblieben und wollte einfach nicht mehr weiter schlagen. Ich war mir doch so sicher das sie erwacht, warum hast du mir nur solche Hoffnungen geben, Gott?

Als mein kleiner Engel von uns gegangen ist, verkroch ich mich in meinem Zimmer. Ich nahm weder die Anrufe auf meinem Handy an, noch ließ ich meine Mutter an mich heran. Essen und trinken tat ich kaum, den ganzen Tag lag ich im Bett und schlief oder heulte mir die Augen aus. Das alles nützte zwar nichts, aber ich war zu nichts anderem mehr in der Lage. Ab und zu kam noch Chris her um zu sehen, dass ich noch keinen Selbstmord begangen habe.

"Robyn?", flüsterte meine Mutter und steckte den Kopf durch die Tür. Mein Kopf schellte nach oben, da ich versuchte zu schlafen. Ein fragendes Hm? ließ ich aus meiner Kehle und schaute weiterhin in ihr Gesicht. "Ich weiß, du hast es grad echt schwer aber" Weiter kam sie nicht, da sie ins Zimmer kam und die Tür hinter ihr schloss. "Aber wir müssen die Beerdigung planen" Sie sagte es in so einer leisen Stimme und mit der Angst, ich würde wieder zusammenbrechen.

Natürlich stimmte ich zu und wir haben alles dafür geplant. Wo es stattfindet, wann, in was für einem Sarg, und welche Gäste kommen. Chris, Karrueche, Freunde von Lina, enge Verwandte... Natürlich habe ich auch die neue Geliebte von meinem Ex-Mann eingeladen, wäre ja kindisch wenn ich es nicht getan hätte.

Nachdem wir die meisten Sachen erledigt haben, machte meine Mutter mir einen beruhigenden Tee mit dem ich vor den Fernseher ging. Mit der Fernbedienung in meiner Hand zappte ich durch die ganzen Kanäle, bis ich bei einer stehen blieb. Ich folgte der Sendung und trank dabei ab und zu ein Schluck von dem Tee, ehe ich bemerkt das ich müde wurde. Meine Augen flogen zur digitalen Uhr, die an der Wand hing. Diese zeigte 7:56 PM an. Ein lautes gähnen verließ meine Kehle, weswegen ich auch sofort beschloss schlafen zu gehen.

Nachdem ich mich im Badezimmer Bett fertig gemacht habe, lag ich mit offenen Augen unter der Decke. Dabei fixierte ich mich auf irgendeinen Punkt an der Decke.
Schlafen ist so ziemlich das beste was es auf der Welt gibt. Man kann die Sorgen vergessen, welche einen gerade auffressen. Die schmerzen, die einen gerade durchbohren. Ich will nicht sterben, nein. Ich will in einen 100 Jahre langen schlaf fallen.

A New Man In My LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt