23.06.2014 - Montag
Seit vier Tagen ist mir dieser Unbekannte Mann nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Wie hieß er nochmal? Ach ja, Drake. Immer noch war ich empört darüber, dass er mich so angemacht hat, auf der Beerdigung meiner Tochter! Manche Menschen verstehe ich einfach nicht, aber naja.
Da ich mich immer noch nicht von Lina trennen konnte, lag ich seit Donnerstag Abend nur noch im Bett und ließ, wie die letzten Wochen auch, niemanden an mich ran. Mein ganzes Zimmer war unordentlich, als wäre dort eine Bombe explodiert. Dazu war es abgedunkelt. Natürlich trennte ich mich von ihm, wenn ich mal hunger hatte oder mich waschen musste. In dieser Zeit war mein Bett mein bester und einziger Freund. Aber ich hatte auch niemanden gebeten bei mir zu bleiben. Wer will denn schon mit einer trauernden Frau zusammen sein, die sowieso niemanden an sich heran lässt? Genau, niemand.
Es war wieder Montag, was hieß, ich sollte mal aus dem Bett raus. Gesagt, getan! Langsam begriff ich auch, dass die ganze Zeit trauern auch nicht viel bringt also putzte ich mein Zimmer sowie die restliche Wohnung. Mit etwas besserer Laune und einer sauberen Wohnung machte ich mich frisch, was hieß: Haare waschen, rasieren, Zähne putzen etc. Nachdem ich damit ebenfalls fertig war, holte ich aus meinem Schrank ein schwarzes, schlichtes Oberteil sowie eine schwarze Hose. Schnell nahm ich mir noch die Kette, wo in Schön-Schrift Ivelina stand. Ich schlüpfte noch in meine schwarzen Vans und in meine schwarze Jacke. Vielleicht trug ich zu viel schwarz, aber das war die einzige Farbe die mich momentan wirklich beschrieb. Ich öffnete die Türe und bemerkt, dass die Sonne schien, weswegen ich mir noch meine Sonnenbrille schnappte und auch schon die Wohnung verließ.
Nachdem ich durch die ganze Stadt gefahren bin, war ich bei meinem Lieblingsfriseur angekommen. Durch die Glasscheibe sah ich sie schon, Onika. Meine Beine trugen mich wie von allein rein, ehe sie mich auch schon erblickte. Mit offenen Armen kam sie auf mich zu. "Robyn, mein Schätzchen! Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen, was führt dich zu mir?" Onika war schon immer eine Person die immer gute Laune hat, egal welcher Tag war. "Naja, ich habe mir gedacht, ich lass mir meine Haare färben." - "Suuuper! Dann setzt dich schon mal, ich komme gleich nach."
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Als ich aus dem Friseurladen raus kam, fühlte ich mich zum ersten mal wieder gut. Meine Haare hatte ich nun zu knall-rot gefärbt, was Onika sofort gefiel. Sie plapperte mich die ganze Zeit während des Haare färbens zu und da ich ihr die Stimmung nicht vermiesen wollte, hielt ich lieber meine Klappe über Lina. War es eigentlich falsch, dass ich versuchte mich von ihr abzulenken? Da ich zu vertieft in meinen Gedanken war, lief ich gegen jemanden. Sofort kam aus meinem Mund ein leises "Tut mir leid", doch als ich sah, in wen ich reingelaufen bin, war meine Laune noch mehr am Boden als sie es schon war. Das ist doch nicht sein ernst, dachte ich mir. Es war wirklich Drake! Er schaute mir direkt ins Gesicht um mich zu erkennen, da 1. meine Haare anders waren und 2. ich eine Sonnenbrille auf hatte. Als er dann erkannte wer ich war, begrüßte er mich sofort. "Heeey, ich hab dich ja gar nicht erkannt!" - "Mhm, hi." - "Schöne Haarfarbe." - "Danke." - "Wie geht es dir?" - "Gut." Natürlich versuchte ich mich so kurz wie möglich zu halten, da ich keine Nerven auf dein Smalltalk-Gespräch hatte. "Ach, da wollte ich dich noch was fragen. Wie heißt du eigentlich?" - "Ich glaube kaum, dass dich das was angeht", sagte ich ihm kalt ins Gesicht und ging auch schon zu meinem Auto. Doch mein Plan wurde durchkreuzt, indem er mich festhielt und mich zu ihn drehte. "Mein Gott, was willst du noch von mir? Du willst wissen wie ich heiße? Robyn, und jetzt bitte, bitte bitte verschwinde!" Zwar war mir bewusst, dass sich Menschen zu uns umdrehten, doch das war mir egal. Ich hoffte nur, es hatte es endlich verstanden.
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A/N: Stellt euch Onika als Nicki Minaj vor. :')
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A New Man In My Life
Fanfiction"Wie würdest du dich fühlen, wenn dein eigenes Fleisch und Blut nicht mehr hier hast? Du warst in ihrem Leben dabei, hast so viel mit deinem Kind erlebt. Freust dich schon, wenn sie ihren ersten Freund hat oder er seine erste Freundin. Du malst dir...