Schlittschuhlaufen

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„Kazuha?“  Conan lauschte interessiert, als er einen bekannten Namen am Telefon hörte. Ran drückte den Hörer stärker gegen ihr Ohr und lächelte leicht. „Natürlich. Darüber würde ich mich freuen! Wann denn?“ Eine kurze Pause folgte, dann zeichnete sich Überraschung auf ihrem Gesicht ab. „Wie jetzt?! Jetzt gleich? Aber…“ Conan seufzte im Hintergrund. War ja klar, dass sich die beiden wieder selbst einladen würden. Er wartete gar nicht mehr, bis das Gespräch beendet war, sondern ging ins Bad und machte sich fertig. Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm wollte er wenigstens noch haben.

Als er wieder herauskam sah er durch eine offene Tür wie Ran bereits einen Futon in ihrem Zimmer ausbreitete. Als sie ihn bemerkte lächelte sie ihm zu. „Kazuha-chan kommt uns besuchen und bleibt eine Nacht. Sei doch so lieb und pack für Heiji auch schon Mal das Bettzeug raus.“ Er nickte und machte sich an die Arbeit. Die hätten sich aber auch wirklich etwas früher ankündigen können. Eigentlich hatte er vorgehabt am Wochenende ein bisschen von den Oberstufen Stoff nachzuholen. Ran hatte ihm die Blätter abfotografiert und der Professor war so nett gewesen sie auszudrucken. Er hing schon genug hinterher. Jetzt musste er das wohl verschieben.

Als es an der Tür klingelte eilte Ran schnell herbei und öffnete. „Hallo Kazuha-chan und…“ Sie blinzelte etwas überrascht.  

             „Ist Heiji gar nicht mit?“ Kazuha trat ihre Schuhe draußen ab und kam dann herein. „Nein. Wieso? Ich hatte doch auch nie gesagt, dass er mitkommt.“

„A…Ach so.“ Ran lachte verschmitzt. „Ich dachte nur, weil ihr zwei immer zusammen aufkreuzt.“

„Ich wollte halt mal alleine kommen.“ Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern und ging Richtung Wohnzimmer. Ran eilte ihr schnell hinterher.

              „Hm? Kazuha…stimmt etwas nicht? Habt ihr euch gestritten?“.

„Nein, nein.“ Kazuha hob abwehrend die Hände und lächelte leicht. Kurz darauf jedoch, ließ sie sich mit einem leisen Seufzer auf das Sofa der Moris fallen. „Ich brauch einfach n´ bisschen Abstand…“

              Ran bedachte sie mit einem mitfühlenden aber auch fragenden Blick. Dennoch bohrte sie nicht weiter. „In Ordnung… Ich hole uns erstmal einen Tee, dann kannst du ja mehr erzählen, wenn du möchtest.“ Das Osaka-Mädchen nickte danken und zog die Knie leicht an.

„Duuu, Kazuha-neechan?“ Conan war zu ihr aufs Sofa geklettert und sah sie mit seinen großen Kinderaugen an. „Hat Heiji irgendetwas verletzendes zu dir gesagt, oder etwas angestellt?“

Kazuha schüttelte traurig lächelnd den Kopf. „Nein… eigentlich… eher das Gegenteil.“ Ihre Wangen nahmen einen leicht rosanen Ton an. „Um ehrlich zu sein… Hat er mir seine Liebe gestanden.“

„Was?!!“ Ran war gerade wieder in den Raum gekommen und hatte vor Schreck das Tablet fallen gelassen. Die warme Flüssigkeit verteilte sich über den Boden, aber die Aufmerksamkeit der Anwesenden lag derweil auf etwas anderem. „Aber... das ist doch schön! Was ist dann das Problem?“ Ran lächelte leicht, während sie sich schnell bückte und die Tassen vom Boden aufhob.

Kazuha zog nervös an ihrem Hosensaum. „Das Problem… Nun ja… Ich weiß einfach nich´, wie ich mich jetzt verhalten soll. Ich weiß das klingt dumm... und ich habe mir das ja auch die ganze Zeit gewünscht, … aber...“ Sie krallte ihre Hand in das Kissen neben sich. „Ach ich bin einfach so n´ Idiotin!“

„Nicht doch!“ Ran stellte ihre Last auf dem Couchtisch ab und setzte sich neben sie, dann blickte sie zu Conan auf. „Holst du bitte einen Lappen?“ Dieser nickte nur stumm und glitt von Sofa, während sie sich wieder an ihren Gast wandte. „Es ist doch völlig normal, dass du jetzt ein bisschen nervös bist. Immerhin ist das eine neue Situation.“

Ungewisse GewissheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt