Camerons Hand auf meinem Rücken sorgt dafür, dass ein wenig Unsicherheit aus meinem Körper weicht. Sie hinterlässt ein leichtes Kribbeln, während ich Joy, Alex und ihm durch einen Hausflur folge und die Reize nur so auf mich einprasseln. Es riecht verdächtig nach Alkohol und die Luft ist ein wenig stickig. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und der Bass sorgt dafür, dass mein Körper leicht vibriert. Zusätzlich sehe ich unglaublich viele Menschen; entweder mit roten Bechern in der Hand oder in einer Ecke versteckt, damit sie sich gegenseitig abschlecken können. Kurz nachdem seine Hand wieder von meinem Körper verschwindet und wir in einem etwas größerem Raum des Verbindungshauses ankommen, lässt er sich auf ein Sofa fallen.
Ich schüttele kurz meinen Kopf um wieder klare Gedanken zu bekommen und dieser Geste nicht zu viel Bedeutung zuteil kommen zu lassen. Seit ein paar Tagen gab es keinerlei Schlagabtausch mehr zwischen mir und Cameron, sodass ich langsam glaube, dass wir beide tatsächlich so etwas wie Freunde werden können. Auch, wenn der Vorfall von heute Morgen, gemeinsam mit dem Bild des nackten Cameron, immer wieder in meinem Kopf hervorkriecht.
Schnell setze ich mich neben ihn und Joy, da ich nicht unbedingt noch mit anderen Menschen reden möchte. Diese Situation überfordert mich ohnehin schon und ich möchte den Kontakt auf Joy, Cameron und Alex beschränken.
»Ich muss sagen, dass ich den Tag heute wirklich genossen habe, Jo«, meint sie grinsend und stupst mich an. Ich drehe mich zu ihr und nicke lächelnd.
Nachdem ich mich gegen Mittag mit Joy in der Stadt getroffen habe, sind wir zuerst etwas essen gegangen und haben dann ein bisschen in den Geschäften nach neuen Klamotten geschaut. Dabei habe ich unter anderem auch das rote Kleid gekauft, das ich gerade trage, weil ich mich, Joys Komplimenten sei Dank, wirklich schön darin gefühlt habe. Danach sind wir zu mir in die Wohnung und ich habe noch ein wenig für die Uni gelernt, bevor Joy mich dann endgültig überredet hat, diese Party zu besuchen.
»Ich fand den Tag auch sehr schön«, meine ich und lächle sie an. »Ich bin froh, dass ich wenigstens eine Bekannte habe, mit der ich solche Dinge tun kann.«
»Bekannte? Wir sind Freunde, Jo«, meint sie lächelnd und schüttelt grinsend den Kopf. »Ich muss dir diese Schüchternheit wirklich austreiben. Ich mag dich wirklich sehr und verbringe gerne Zeit mit dir, okay? Du kannst mich jederzeit anschreiben oder anrufen – wann immer dir danach ist.«
Ich lächle sie an und nicke schließlich ergeben. Es ist wirklich toll, dass sie so offen ist und mich nicht seltsam findet, wie viele andere Zuhause es getan haben. Sie legt ihren Kopf auf meine Schulter und grinst. Im nächsten Moment höre ich jedoch, wie sie genervt stöhnt.
Ihrem Blick folgend erkenne ich sofort wieso. Jenna kommt in einem blauen Minikleid auf uns zu, lässt sich direkt auf Camerons Schoß nieder und küsst ihn, ohne ein Wort zu sagen. Sofort erwidert er den Kuss innig und es erklingen nicht unbedingt angenehme Geräusche direkt neben mir, weshalb ich meinen Kopf drehe und ein wenig näher zu Joy rutsche.
Sie sieht mich entschuldigend an, doch ich zucke nur mit den Schultern. Das ist wirklich nicht ihre Schuld, dass ich wieder in meine typische Verlegenheit rutsche. Jenna und Cameron sind der Grund dafür.
»Da kommt Alex mit unseren Getränken«, meint sie und deutet auf Alex, der mit den typischen roten Bechern auf uns zu kommt und jedem von uns einen reicht. Auch Cameron, der sich inzwischen von Jenna gelöst hat und sie auf die Sofalehne gedrängt hat.
»Danke«, sage ich an ihn gerichtet und nickt lächelnd, ehe er sich auf das Sofa neben Joy auf die Lehne setzt. »Und wo ist mein Drink?«, fragt Jenna ihn entsetzt. »Ich konnte nicht mehr tragen und außerdem wusste ich nicht, dass du schon hier bist«, meint er und zuckt mit den Schultern.

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Casual Roommate
ChickLitEin neuer Mitbewohner schafft neue Probleme - inklusive Gefühlschaos an erster Stelle. **** Als Josephine Wells ihr Studium in Austin beginnt, hätte sie nie gedacht, dass sie auf der Suche nach einer Mitbewohnerin auf Cameron James trifft. Cameron...
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