Kapitel 4

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„Wie wäre es mit einer Runde Wahrheit oder Pflicht?" schlug Veronica vor als sie es sich auf meinem Bett bequem machte.
„Gerne!" gab ich als Antwort.
Ich setzte mich zu ihr aufs Bett, richtete meine Frisur und wartete auf Veronicas Aufgaben.
„Also dann... Wahrheit oder Pflicht?" began sie.
Ich nahm Wahrheit.
Ich richtete mich kurz auf bevor ich mich dazu bereit stellte, eine von Veronicas Fragen zu beantworten.
Sie war schon immer diejenige mit den ausgefallensten Fragen.
„Beschreibe mir doch mal Jughead! Erzähl mir Dinge, die du gut an ihm findest und Dinge, die nicht so gut an ihm sind! Da bin ich mal gespannt!" sagte sie neugierig.
Ich überlegte kurz.
„Also als aller erstes:
Jughead ist sehr liebevoll. Er kümmert sich um mich und zeigt Verständnis.
Er tröstet mich und unterstützt mich in jeder Situation.
Er ist aber noch dazu sehr sehr arm.
Sein Vater behandelt ihn wie Dreck...
Weißt du noch als ich dir erzählt habe, als Jughead mich um Mitternacht angerufen hat, weil er Hilfe brauchte, da sein Vater gemein zu ihm war? Du weißt schon, schlagen und so...
Anscheinend war Fp betrunken und Jughead musste das ganze auch noch voll auskosten...
Ich würde ihm ja gerne mehr helfen, aber er lässt nicht gerne jemanden an ihn ran. Er ist sehr schüchtern...
Abe—-" began ich zu erzählen, sodass ich kaum aufhören konnte.
Jedoch unterbrach mich Veronica.
„Was?? Das hast du mir nie erzählt? Wann ist das passiert? Er ist aber noch gut davongekommen, oder? Hat er eh keine schlimmen Verletzungen davongetragen?" erkundigte sie sich besorgt.
„Zum Glück war es nichts schlimmes... Er hatte eine leichte Wunde am Kopf.
Jedoch traute er sich für einige Wochen nicht, seinem Vater zu begegnen.
Deshalb schlief er irgendwo in dieser Zeit.
Deswegen 'wohnte' Jug auch schon mal in der Schule.
Ich wollte ihn ja bei mir unterbringen, jedoch erlaubte es mein Dad nicht, da er meinte, er wolle nicht, dass noch irgendwas passiert. Ich glaub du weißt was ich meine"
Veronica machte ein verstörtes Gesicht und nickte anschließend zustimmend.
„Du bist dran!" sagte ich um das Thema zu beenden.
„Ich nehme Pflicht!" sagte sie.

Wir spielten bis es Abend wurde.
Wir beide hatten seit langem nicht so viel Spaß wie heute.
Plötzlich kam meine Mom rein.
„Veronica! Ich hab gar nicht gewusst, dass du uns heute besuchst! Freut mich, dass Betty sich wieder mal mit jemandem trifft! Die letzten Wochen waren sehr stressig für sie!" sagte sie.
„Mom, bitte!" unterbrach ich sie.
„Es ist mir eine Ehre Mrs. Cooper! Mir ging es nicht anders!" meinte Veronica.
„Wollt ihr etwas essen?" fragte Mom uns.
Wir beide nickten.
Nachdem sie gegangen war, spielten wir weiter.

Mittlerweile war es Mitternacht.
Wir beide lagen schon in unseren Betten. Das Licht war abgedreht, damit meine Mom dachte, wir würden schon schlafen. Aber sein wir uns alle ganz einig: Wer macht das schon bei einer Übernachtungsparty?!
Es war vollkommen leise. Bis auf ein leises Zischen, das man von draußen hörte das klang wie der Wind konnte man nichts hören.
„Ich sag's dir Veronica... Ich bin K.O.
Dieses Schuljahr dauerte jetzt noch nicht einmal ein halbes Jahr und ich bin schon nicht mehr bereit, so viel zu lernen.
Meine Mom drängt mich jetzt schon täglich dazu, für jedes einzelne Fach zu lernen, damit ich ja gute Noten habe. DENn NUr MiT gUTeN NoTEn KoMmT mAN AUf eIN guTTeS CoLLeGe!" flüsterte ich und äffte somit meine Mutter nach.
„Sei froh, dass sich deine Mom wenigstens Gedanken um dich macht... Es gibt Menschen, die haben keine Mutter, die auf sie aufpasst!"
Ich wusste sofort wen sie damit meinte.

Jugheads Mutter ist ,als er ungefähr sieben Jahre alt war, mit seiner kleinen Schwester Jellybean abgehauen.
Sie hat es kaum mehr in Riverdale ausgehalten, weswegen sie ihre Koffer gepackt hat und ganz spontan in ein kleines Örtchen namens Toledo gezogen ist.
Jughead litt sehr darunter. Sogar bis heute.
Dadurch ,dass Fp den ganzen Tag mit seiner Arbeit bei Pops und seiner Gang, den Serpents, beschäftigt war, hatte er kaum Zeit für seinen Sohn.
Wie sehr ich doch Jughead gerne unter die Arme greifen möchte... Doch er lässt mich nicht.

„Um Himmelswillen! Was macht denn ihr beide noch so spät auf?! Schlaft jetzt sofort!" sagte meine Mom als sie die Tür mitten in unserem Gespräch plötzlich aufmachte.

„Ok Ronnie... Ich glaube wir sollten schon langsam schlafen..."
„Gute Idee... Schlaf gut Betty!"

Miss you |Bughead|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt