Plätzchen backen

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"Was ist das hier bitte?", war Reginas 'Begrüßung', als sie die Küche betrat.

Emma wischte sich ihre Hände an ihrer Schürze ab und schaute Regina herausfordernd an. "Wir backen Kekse."

"Danke, dass du das Offensichtliche aussprichst. Meine eigentliche Frage war: Warum ausgerechnet in meiner Küche? Hättet ihr nicht auch die der Charmings verunstalten können?"

Vielleicht hatte Regina recht. Überall standen Zutaten herum, die Arbeitsplatte war mit Mehl und Teigklecksen bedeckt und in der Spüle stapelte sich das schmutzige Geschirr.

Henry hielt seiner Adoptivmom ein Ausstechförmchen hin. "Mach doch mit."

Reginas Gesichtszüge wurden sanfter, als sie in die strahlenden Augen ihres Sohnes blickte. "Na schön. Aber Backen ist eher meine Stärke, wenn es mit Äpfeln zu tun hat." Sie setzte sich neben Henry an die Kücheninsel.

Henry reichte Regina ein Förmchen und gemeinsam stachen sie Tannenbäume, Sterne und Engel aus dem Teig.

"Wow, dass ich das mal erlebe", kommentierte Emma scherzend und drückte Regina einen Kuss auf die Wange.

"Bilde dir nichts darauf ein. Ich mache das nur für Henry. Und weil ich aufpassen muss, dass du die Küche nicht sprengst."

So wie Regina da saß mit Teig an den Händen und ein bisschen Mehl auf der Nase, konnte Emma ihre Worte einfach nicht ernst nehmen, so gerne Regina dies auch gewollt hätte.

"Ist ja gut, Grinch", sagte Emma lachend und schob ein Blech Kekse in den Ofen, woraufhin Regina das Gesicht verzog. "Ich kann vielleicht nicht kochen, aber mich an ein Rezept zu halten, bekomme ich wohl noch hin."

"Nach dem Kuchen letzte Woche, falls man es überhaupt 'Kuchen' nennen kann, wäre ich mir nicht so sicher", erwiderte Regina mit einem amüsierten Schmunzeln, während sie einen ausgestochenen Stern auf das Blech legte.

"Da muss ich Mom zustimmen. Der Kuchen war echt..." Henry verzog das Gesicht, was Emma gruseliger Weise sehr an Regina erinnerte.

Emma seufzte. "Okay, dann kann ich mich halt nicht gut an Rezepte halten. Aber nicht jeder muss das können. Es sei denn, man will seinen Feind mit einer Apfeltasche vergiften."

Sie wusste, dass die Sache mit der Apfeltasche für Regina kein Tabu-Thema mehr war, auch wenn sie damit unbeabsichtigt fast ihren Sohn getötet hätte. Mittlerweile konnten sie darüber lachen.

"Hey, Mom, kann ich dich etwas fragen?", richtete Henry sich an Regina und wechselte somit das Thema. Zu Emmas Erleichterung.

Er wartete keine Antwort ab, sondern fuhr direkt fort: "Es klingt dumm, ich weiß. Eigentlich bin ich zu alt dafür, aber denkst du, es gibt den Weihnachtsmann wirklich? Ich meine, er ist doch auch eine Art Märchenfigur, oder nicht?"

Regina runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich weiß es nicht. Ich würde es allerdings nicht ausschließen."

Emma beobachtete ihre Freundin und ihren Sohn, während die Beiden über die mögliche Existenz des Weihnachtsmannes diskutierten. Sie waren schon irgendwie niedlich, und Emma konnte ein liebevolles Lächeln nicht unterdrücken. Ebenso konnte sie sich selbst nicht davon abhalten, Regina mit ihrer Fingerspitze das Mehl von der Nase zu wischen. Diese schaute sie etwas verwirrt an.

"Mehl", beantwortete Emma die unausgesprochene Frage.

Bevor Regina etwas erwidern konnte, piepte der Ofen, um zu signalisieren, dass die Plätzchen fertig waren. Emma holte das Blech heraus und stellte die duftenden Kekse direkt vor Henrys Nase.

"Probier einen und sag mir, ob ich wirklich nicht backen kann." Emma warf einen herausfordernden Blick zu Regina, die skeptisch ihre Augenbrauen nach oben zog.

Henry nahm ein Plätzchen und nachdem dieses etwas abgekühlt war, biss er vorsichtig hinein.

"Wow, Mum! Die sind echt gut!"

Triumphierend grinste Emma. "Sag ich doch."

Regina und Henry begannen das fertige Gebäck mit Zuckerguss, Schokolade und Streuseln zu dekorieren, während Emma das nächste Blech in den Ofen schob.

So entspannt hatte Emma sich schon lange nicht mehr gefühlt. Sie genoss es, Regina und Henry zu beobachten, wie sie gegenseitig ihre Kreationen kommentierten und dabei Reginas Küche ziemlich einsauten (dafür musste Emma vermutlich später die Konsequenzen tragen). Sie kamen Emma wie eine ganz normale Familie vor, ohne Magie und Schurken, die die Stadt ständig bedrohten. Und Emma wurde wieder einmal bewusst, dass sie ihr Happy End längst gefunden hat.


Frohe Weihnachten! ❄
Auch wenn der Schnee ziemlich ausgeblieben ist, hoffe ich, dass ihr trotzdem etwas in Weihnachtsstimmung gekommen seid.
Hoffentlich haben euch die Oneshots gefallen. Ich bin selbst überrascht, wie viel Spaß es mir gemacht hat, einfach mal ein bisschen Fluff zu schreiben und nicht wie sonst immer so trauriges Zeug 😅
Jedenfalls wünsche ich euch frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr. Und stay gay 🌈

A SwanQueen ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt