11.

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„Rein da!" Rief dieser Schmierige Bellick. Dann knallte er die schwere Eisentür hinter mir zu und schaute mich, durch die kleinen Gitterstäbe, herabwürdigend an „Verdammt!", brüllte ich und warf ihn einen bedrohlichen Blick zu. „Ich schwöre Ihnen, wenn Sie Tweener diesen Kinderschänder ausliefern, dann werden sie es bereuen! Das können Sie mir glauben." Er lachte pervers. „Solange der Junge wie ein Schoßhündchen brav meine Befehle befolgt, hat der kleine nichts zu befürchten." Sagte der Widerling. „Wie lange haben Sie vor mich hier einzusperren?" „Bis du dich nicht bei mir entschuldigt hast, wirst du hier auch nicht rauskommen", gab er mir als Antwort. Jetzt setzte er ein scheiß widerliches Grinsen auf. „Ach ja, mag sein das du mich jetzt einmal erwischt hast, doch dass wird dir kein zweites Mal gelingen. Du solltest mich besser nicht unterschätzen, süße", erklärte der Mistkerl mir noch, bevor er ging.

...Alles wird gut... Alles wird gut, ließ ich mir immer wieder in Gedanken zu mir selbst sagen. Es war erneut geschehen und schon wieder hatte ich meine Wut nicht unter Kontrolle gehabt. Es wirkte alles wie ein Traum, ein Traum, an den ich mich nur fluchtartig erinnern konnte. War das grade wirklich geschehen? Ich kauerte mich auf das Bett und beschließe meine Augen zu schließen um mich an all die schönen Zeiten zurück zu erinnern, damit ich mich von all dem ablenken konnte...

„Du Scheißkerl! Wagst es mich einfach zu schlagen, da siehst du was davon hast." Ich öffnete meine Augen, als ich das Geschreie hörte. Da, gleich in Raum neben an, wurde jemand verprügelt. Ich wusste zwar nicht was vorgefallen war, aber ich wollte das es aufhört. „Geary das reicht jetzt wirklich!" Versuchte ein Mann einen anderen Mann zu beruhigen. In den nächsten Sekunden schien er von dieser Person wohl abgelassen zu habe, sicher war ich mir, weil die Tür, mit einem Mal, lautstark zufiel und es auf einmal still wurde. Jedenfalls solange bis ich ein schmerzhaftes Stöhnen wahrnehmen konnte. „Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte ich, hatte mich aber im nächsten Moment selbst gewundert, woher in diesen Mut fasste. „Wer ist da?", fragte mich eine Männer Stimme, ohne zu antworten. „Liv ist mein Name. Da-darf ich fragen was da eben vorgefallen ist?" Schon wieder erwischte ich mich dabei, wie neugierig ich doch in der letzten Zeit geworden war. „Man nennt mich Lincoln. Ich habe einen Wärter einen Blauen Fleck verpasst, er scheint es nicht gut aufgenommen zu haben." „Anscheinend sind wir wohl aus demselben Grund hier. Ich habe einen Wärter namens Bellick verärgert, hat ihn scheinbar wohl nicht gepasst, dass ich ihn eine reingeschlagen habe." Ich hörte wie er von der anderen Seite auflachte. „Du hast Bellick eine reingeschlagen? Also wer auch immer du bist, du gefällst mir." Ich schmunzelte leicht. „Weshalb sitz du?" Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, dass er mir ausgerechnet diese Frage stellen würden, denn bis jetzt hatte ich es nur Black Strawberry und der Clique erzählt.

„Ich soll wohl jemanden umgebracht haben..." Fing ich an. „Aber... ich war es nicht. Ich weiß nicht wer es war oder wie der wahre Mörder es angestellt hat, aber jemand hatte mir den Mord angehängt!" Ich bemerkte wie meine Stimme lauter wurde. Ich wusste noch nicht einmal, wieso ich es gegen ihn über erwähnte, dass  spielte doch sowieso keine Rolle mehr. Außerdem was kümmerte es ihn, ob ich unschuldig war oder nicht. Wie blöd von mir... und dann plötzlich begann er zu reden: „Komisch! Da gibt es wieder etwas was wir gemeinsam haben." „Dir ist das gleiche passiert?", kam es aus mir, wie aus einer Pistole geschossen, heraus. „Ich soll wohl den Bruder von dem Vizepräsidenten umgebracht haben." „Moment... davon hatte ich doch schon Mal etwas gehört. Der Täter soll wohl die Todesstrafe bekommen haben." „Das wäre denn wohl ich." Eine Gänsehaut breitete sich aus. Der Mann, mit dem ich grade sprach, sollte also der berüchtigte Mörder gewesen sein? „Du willst sagen das dir das angehängt wurde! Sollte das wirklich wahr sein, dann wird grade ein Unschuldiger auf seine Hinrichtung vorbereitet, während der echte Täter noch frei herumläuft." Wenn man den Worten von ihn glauben mag. Ich meinte, ich kannte ihn noch nicht einmal, warum sollte ich ihn eigentlich glauben? Nur weil er das sagte? Immerhin hätte ich ihn mit meiner Geschichte ebenfalls anlügen können. Es gab auch eigentlich keinen Grund ihn zu glauben.                                                                                                                      „Nehmen wir Mal an, dass du wirklich unschuldig bist, wer sollte dir das unterschieben wollen?" „Die Regierung.", antwortete er mir mit einem überzeugenden Ton, und ich wusste nicht ob ich ihn für verrückt und glaubwürdig halten sollte. „Du meinst die Regierung hat dir diesen Mord eigefädelt? Sie sollen also verantwortlich dafür sein, dass du im Gefängnis sitzt?" „Ich weiß, dass klingt verrückt." Ich musste zugeben das es wirklich verrückt klang, so verrückt, dass man sich dies nicht ausdenken konnte, oder etwa doch? „Aber warum sollten sie so etwas tun?" „Genau das versucht grade eine Freundin heraus zu finden. Sie ist an meinen Fall dran, aber, solange kann ich nicht warten, es würde wahrscheinlich bis dahin zu spät sein." Auf einmal wurde es still. „Lincoln?", keine Antwort. „Lincoln?" „Wünsch mir Glück.", hörte ich noch von ihn, dann blickte ich nicht mehr durch. Denn im nächsten Augenblick schrie ein Wärter laut um Unterstützung, weil es Lincoln anscheinend nicht gut ging und er deswegen in die Krankenstation gebracht werden musste. Ganz plötzlich, einfach so.

Ich stellte mir nur eine einzige Frage: Was passierte hier?

Ein paar Tage später.

Die Zeit verging so schnell und ich spüre wie mich Tag für Tag meine Kräfte verlassen. Lange hatte ich kein Licht mehr gesehen und kein Kontakt nach draußen gehabt. Ich durfte noch nicht Mal besuch empfangen. Shana wollte mich besuchen kommen, man hatte sie aber wieder, schmerzhafterweise, weggeschickt. Sie fragte mich Jeden Tag aufs Neue ob ich mich bei Bellick entschuldigen würde, doch ich hatte stets verneint, weil ich dieses Monster nicht diesen Sieg gönnen wollte, aber möglicherweise hatte ich doch keine andere Wahl gehabt. Ich hatte noch nicht Mal gewusst, was mit Lincoln passiert war... Das Ganze wirkte so mysteriös. Doch wenn es nur eines gab, was ich jetzt wollte, dann war es hier rauszukommen. Ich hielt es hier drinnen nicht mehr aus. Doch entschuldigen, das wollte ich nicht, das hatte er nicht verdient. Aber so schwer es auch für mich war, letztendlich, blieb mir nichts anderes übrig. Das wurde mir mit der Zeit hier drinnen klar, auch wenn es hart für mich gewesen war.

Ich schaute durch die kleinen Gitterstäbe. „Hey, ist das wer?" „Was ist los Gatley? Endlich zu Vernunft gekommen?" „Ja ist gut, ich ergebe mich, ich entschuldige mich bei ihn." Ich atmete erleichtert auf, als endlich die Tür aufging und mich der Aufseher mitnahmen nach draußen. Es tat so gut, endlich wieder an der Luft zu sein.

„Hier haben wir jemand für dich Bellick." Er schaute mich an. „Wusste ich doch, dass sie süße weich wird. Na, wo ist jetzt dein Grinsen hin?", machte er sich über mich Lustig. Ich atmete schwer. „Es-es tut mir leid, dass ich Sie geschlagen habe und auch das ich Respektlos zu Ihnen war, dass nächste Mal benehme ich mich, ver-versprochen." „Das nächste Mal, wenn du mich siehst, will ich das du vor mir auf die Knie fällst, verstanden?" Ich antworte nichts darauf. „Bringt Sie zu den anderen", befahl er nun endlich.

„Oh mein Gott, unsere verschollene Schwester ist wieder da!", schrie Tracy aufgeregt, als sie mich sah. „Du hast dich mit dem Teufel höchst persönlich angelegt und du lebst, ich glaube das müssen wir feiern." „Dann seid ihr also nicht sauer auf mich?" „Wieso sollte wir, klar du hast nicht auf mich gehört, aber hey, dieser Bellick, hatte es schon verdient, das war echt Mal eine gute Show. Du weißt ja, ich kann ihn nicht ausstehen, und mir hatte es Gott sei Dank nicht geschadet", sagte Black Strawberry. „Scheiße du siehst ganz schön fertig aus", hörte ich Macy sagen. „Macy bitte, sie war einige Tage in einer Isolationszelle, ohne Tageslicht, eingesperrt, da wunderst du noch?", fragte Black Strawberry. „Sie hat glück, bald begeben wir uns zu den Duschen." Ich konnte es kaum abwarten, dachte ich mir. Ich hatte es dringend nötig gehabt. „Ach ja!" Viel mir ein. „Ist noch irgendetwas passiert, während meiner Abwesenheit?", wollte ich wissen. „Nein, nicht ausgewöhnliches." „Ich habe Phyillsha, kurz vor der Isolationshaft, noch gesehen und sie sah nicht grade gutgelaunt aus." „Ha! Und das zu Recht. Sie geht mir immer schön aus den weg, traut sich jetzt wohl nicht mich anzupöbeln, wäre ich Mal früher auf die Idee gekommen, ihr etwas abzuschneiden. Sie hatte da wirklich Glück gehabt, dass ich dank dir gnädig gewesen bin, und ihr statt der Zunge, ihren, noch dazu kleinsten, Finger abgeschnitten habe", lachte sie. Anscheinend hatte Phyllisha auf meinen Rat gehört und sie in ruhe gelassen. „Ach Liv!" Krächste Tracy. "Das wusstest du bestimmt noch nicht, aber dieser Bellick, lebt wirklich noch bei seiner Mutter, er hat weder Frau noch Kinder, so ein armes fettes Schwein!" Sie lachten auf. Ich musste gestehen das ich mir das Lächeln nicht verkniff, denn ich hatte mit ihn kein Mitleid gehabt.

„Hey Mädels, und... hallo Neue", begrüßte mich Ruby überrascht, als sie grade wieder zu uns gestoßen war. Ich grüßte sie zurück: „Hey." „So du bist also wieder da." Ich nickte, noch immer etwas kraftlos wie ich war, mit meinem Kopf. „Deine Aktion war wirklich voll daneben." „Ist schon gut Ruby, ich habe dir doch erzählt das ich nicht wütend auf sie bin." Sie stöhnte laut auf. „Neue, ich hoffe das du das zu schätzen weist, das nächste Mal kommst du nicht so einfach davon. Fehlverhalten muss bestrafft werden, nur damit du das weißt." „Ruby das reicht jetzt!", zischte Black Strawberry. „Tut mir leid Black Strawberry, es ist nur, nur...", grummelte sie vor sich hin. „Manchmal fallen mir einfach so geniale Pläne ein, und wenn sie nicht gelingen, dann macht mich das sauer. Denn wenn meine Pläne nicht funktionieren, dann bin ich nicht diejenige die Schuld daran trägt, nein, es sind die Menschen, die mir bei meinem Plan helfen sollten. Sie sind diejenigen die meinen Plan zunichte machen", während sie das sagte, schaute sie zu mir und dann in die Runde. „Was meinst du?", wollte Black Strawberry wissen. „Ach, um ehrlich zu sein, ich will jetzt nicht damit anfangen, dass ist jetzt auch unwichtig, vergessen wir es einfach wieder, denn wie man so schön sagt, es eröffnete sich immer wieder neue Chancen." Sie lächelte und blickte zu mir. „Über was habt ihr eigentlich gerade gesprochen?"


Prison Break (FF)-Der Hölle kann man nicht enkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt