Eine lange Reise

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Als es endlich so weit ist und der Tag der Abreise gekommen war, wachte ich früher auf als sonst und zog mich sofort an, um mit meinen Eltern loszufahren. Wir machten uns auf den Weg zur Winkelgasse, zumindest hat mein Vater mir das so erklärt. Ich freue mich unglaublich auf die Schule und die Menschen dort, habe aber auch Angst, keine Freunde zu finden. „Hey, das wird schon. Wir haben doch genauso Angst wie du gehabt, und trotzdem haben wir uns kennengelernt.", tröstet mich meine Mutter, blickt zu meinem Dad und wir fahren auf den Parkplatz in der Stadt, von dem mir meine Eltern berichtet haben. Mein Vater packt den Koffer und legt ihn sich mit einer Leichtigkeit über die linke Schulter, als würde er eine Feder transportieren. Wir liefen nicht sehr lange,vielleicht zehn Minuten, und kamen zu einer Mauer. Meine Mutter packte ihren Zauberstab aus und fuhr mit ihm langsam ein Muster auf der Steinmauer nach. Plötzlich bewegten sich die Steine und begannen, einen Torbogen zu formen, durch den wir hindurchgingen. Staunend betrachtete ich die Gasse, die mit Menschen und vor allem mit Kindern meines Alters nahezu vollgestopft war. „Wo ist Mama?", frage ich meinen Vater, der meine Hand hält, um mich nicht zu verlieren. „Da bin ich schon wieder, schau mal, die ist für dich.", meine Mutter steht ganz überraschend wieder neben mir und überreicht mir einen Käfig, indem eine bräunliche Eule mich freundlich ankreischt. „ Mum, ich dreh' durch! Wie süß die ist! Sie soll Angel heißen!", flute ich meine Mutter mit Informationen, die sie gar nicht so schnell verarbeiten kann, wie ich spreche, und sie nickt nur lächelnd. Wir gehen noch einige Meter weiter und kommen schließlich an einen Laden mit der goldglänzenden Aufschrift „Ollivanders".Mit einem bimmeln beim Betreten des Geschäftes werden wir vom Inhaber schon sehnsüchtig erwartet. „Grace, Jules! Wie lange ist es her? Zehn, Zwanzig Jahre?",beginnt dieser eine Unterhaltung. „Mr. Ollivander, wir müssen es leider kurz halten,unsere Tochter hier, sie muss zum Zug, er fährt bald und wir müssen noch ihre Schulbücher kaufen!", drängt mein Vater den alten Mann. „Mein Kind, lass dich ansehen, du bist ja genauso hübsch wie deine Eltern!", bestaunt mich der Herr und zieht mich näher zu sich. „Du möchtest also deinen Zauberstab abholen, soso. Na dann warte kurz hier." Der seltsame Mann schwingt sich auf eine Leiter, die über die bis zur Decke gestapelten Regale fährt und verschwindet in einer Ecke. Sorgsam greift er nach einer Schachtel die nach dem Kern des darin verpackten Zauberstabes sortiert in einem Regal liegt und hebt den Deckel ab. Dann macht er sich wieder auf den Weg zu mir und überreicht mir den Stab. „Schwing ihn!", fordert er mich auf. Ich befolge die Anweisung und tatsächlich, es scheint zu funktionieren! Aber dann explodiert plötzlich eine Vase, nicht weit von uns entfernt auf einem storchbeinigen Stuhl stehend, und Mr. Ollivander reißt den wohl doch nicht mit mir übereinstimmenden Zauberstab aus meiner Hand und verstaut ihn sofort wieder in dem Kistchen. „Was habe ich denn falsch gemacht?", frage ich erschrocken, doch der Alte ist schon wieder mit einer neuen Kiste zurück, ein sehr hübscher Zauberstab mit Einhornhaar als Kern wird soeben aus seiner Verpackung gehoben und mir in die Hand gedrückt. Diesmal nicht so eifrig schwinge ich diesen und meine dunkelbraunen Haare wehen einige Zentimeter in die Luft. Ich spüre eine starke Kraft um mich herum und Mr. Ollivander nickt mir zu. „Das ist er. Pass gut auf ihn auf, ja? Er hat dich ausgesucht." „Das werde ich, vielen Dank für Ihre Hilfe!", erwidere ich und meine Eltern zerren mich zum nächsten Geschäft, in welchem ich meine Schulbücher finden soll. Sobald wir den Laden betreten haben fällt mir sofort ein Junge auf, der aus der Menge herausstach. Er hat gebliches, blondes Haar, welches charmant zurückgegeelt ist und ich weiß nicht was, aber irgendetwas sagt mir, dass er besonders ist, anders als die Anderen in diesem Raum und auch anders als die Anderen Schüler an der Hogwarts-Schule, doch ich schaue schnell wieder weg. Meine Mutter bemerkt meine neugierigen Blicke und sieht mich grinsend an:" Na, schon jemanden Interessantes entdeckt?" Mit einem genervten Gesichtsausdruck signalisiere ich ihr, dass sie es einfach lassen soll und sie drückt mir meine neuen Bücher in die Hand. Das ist der Beginn eines neuen Lebens, da bin ich sicher. Mein Vater gibt mir noch einen Luftkuss und reicht mir mein Ticket,dann schickt er mich zum Kings Cross, dem Bahnhof an dem ich in die magische Welt reisen werde. Zum Abschied drücke ich meine Eltern ein letztes Mal, dann mache ich mich auf den Weg zum Gleis 9 ¾. Aber Moment... Gleis 9 ¾? „Mum, das gibt es doch nicht mal!", flüstere ich baff, aber meine Eltern waren bereits gegangen. Schulterzuckend gehe ich also zum Bahnsteig 9, aber weit und breit ist kein ¾ zusehen. Mein Blick schweift zu dem blonden Jungen, er scheint mir nachgegangenzu sein und verkneift sich ein Lachen, als er sieht, wie ich mich nach dem besagten Gleis umsehe. Er schiebt einen Wagen vor sich her, so wie ich, auf dem seine Eule, ebenfalls in einem Käfig, sitzt, dann nimmt er Anlauf und rennt gegen den Pfeiler zwischen Gleis 9 und 10, welcher ihn, mich ein letztes mal ansehend, verschlingt. Ungläubig starre ich den Pfeiler aus Backsteinen an, doch der Junge ist verschwunden. „Was bleibt mir anderes übrig, als es ihm nachzumachen...", denke ich und renne ebenfalls gegen den Pfeiler. Erstaunlicherweise war ich danach nicht etwa tot wie ich geglaubt habe, sondern lande auf dem Gleis, das ich suchte. „Es gibt das Gleis 9 ¾ ja wirklich!", flüstere ich verblüfft und da sehe ich ihn: den Hogwarts-Express, den Zug der mich nach Hogwarts bringen würde. Von dem gutaussehenden Jungen ist keine Spur, also wende ich mich an ein nett aussehendes Mädchen mit langen,schwarzen Haaren. „Hey, ich bin Rina Lancaster, und du?" „Hey Rina!", das Mädchen streckt höflich seine Hand zu mir hin und ich schüttle diese sanft, „Ich bin Ella Cooper. Schön dich kennenzulernen! Ich hatte schon solche Angst niemanden zu finden mit dem ich fahren kann." Lächelnd steigen wir in den Zug und unterhalten uns sehr lange über dies und das. Nach einem halben Tag kommen wir endlich in Hogwarts an. Der blonde Junge will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, und wenn man vom Teufel spricht, da ist er wieder. Er läuft neben zwei dümmlich wirkenden Jungen, mit denen er sich angefreundet haben muss. Am Ende der langen Treppe, die wir hinaufsteigen müssen, wartet eine ältere Dame, sie muss Professor McGonagall sein, denke ich mir und die Schüler bleiben augenblicklich stehen. Und es ist tatsächlich McGonagall die da vor uns steht, wie ich aus ihrer Rede heraushören kann, und sie erzählt etwas von Häusereinteilung. Endlich dürfen wir in die große Halle gehen, in der sehr viele andere Schüler aus höheren Klassen bereits warten. Einer nach dem Anderen wird von Professor Dumbledore, dem Schulleiter, aufgerufen,sich auf einen Stuhl auf der Bühne zu setzen und einen Hut aufgesetzt zu bekommen, der einen in das Haus einteilt, dessen Fähigkeiten man besitzt. Zuerst wird ein „Draco Malfoy" aufgerufen und der Blonde geht nach vorn um sich auf dem Stuhl niederzulassen. "So heißt er also", denke ich. Kaum berührt der Hut seine gegeelten Haare, ruft dieser:" SLYTHERIN!" und der grinsende Draco geht zu seinen Kumpels zurück. „Harry Potter" wird als nächstes nach vorn gebeten und landet im Haus „Gryffindor". Dann ein Mädchen, das vorher mit Harry geredet hat, sie kommt auch in Gryffindor. „Ella Cooper". Heimlich bete ich, dass sie in Slytherin kommt und ich auch, damit ich mehr über Draco erfahren kann, und wirklich, Ella wird in Slytherin eingeteilt. „Rina Lancaster". Mein Herz blieb stehen vor Aufregung und ich wage es nicht zu atmen als ich nach vorne zum Stuhl lief. Ich schließe dieAugen und flüstere „Slytherin...bitte Slytherin" und der Hut beginnt plötzlich zu reden „Nicht etwa Ravenclaw? Das würde vielleicht besser zu dir passen." "Nein. Slytherin, bitte!", flüstere ich peinlich berührt und merke wie mein Kopf rot wird. „SLYTHERIN", ruft der Hut endlich und ich renne glücklich zu Ella und wir umarmen uns. Ich schiele in die Richtung von Draco und bemerke, dass er mich schon länger anzuschauen scheint. Sofort schaue ich wieder zu Ella und wir setzten uns an den Tisch der Slytherins. Auch ein schwarzhaariger Lehrer beobachtet mich vom Lehrertisch aus. Sein Blick ist gefühlskalt und durchbohrend. Na das kann ja heiter werden. 

Draco Malfoy Lovestory / Rina LancasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt