Kapitel 25

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Perrie;
"Wir können nicht in den Wald!" rief ich panisch.
Der Wald am Stadtrand, direkt neben der Highschool, war absolut riesig. Es gab dort nicht mal Wanderwege oder ähnliches.
Es war ein reines dicht gewachsenes Gestrüpp!
"Perrie - wir müssen!" Erwiderte Louis.
Er sah mich an.
"Keine Angst. Wir bleiben zusammen. Ich bin mir sicher Lydia rennt nicht so weit in den Wald hinein."
Er machte keine kurze Pause.
"Jedenfalls hoffe ich es."
Ich holte tief Luft. Es ging um Lydia.
"Okay, auf was warten wir noch?" Fragte ich schließlich.
Ohne zu zögern stürmte Louis los, und ich ärgerte mich darüber, dass ich die allerhöchsten Schuhe angezogen hatte, die ich vorhin gefunden hatte.
Wir liefen über den vollgeparkten Parkplatz und erreichten schließlich den Waldrand.
Es kam mir vor, als würde der Wald versuchen uns von sich fernzuhalten, als wir durch das enge Gestrüpp schlichen.
Ich könnte es niemals zugeben, doch ich hatte Angst.
Große Angst.
Ich hielt mich dicht hinter Louis und musste mich wirklich beeilen um ihn nicht zu verlieren.
Wie eine Irre begann ich Lydias Namen zu schreien.
"Was ist passiert? Lydia!" Fing auch Louis an.
Ich konnte immer mal wieder ein Rascheln im Gebüsch wahrnehmen... und ich bildete mir ein, Harrys Stimme zu hören.
"Perrie!" Hörte ich es jetzt zum wiederholten Mal rufen.
Ich drehte mich hektisch um.
Da war niemand.
Ich wollte weiterlaufen, bis ich bemerkte, dass sich mein Kleid in einer Dornenhecke verfangen hatte.
Leise fluchend versuchte ich es zu lösen, aber keine Chance.
Verzweifelt riss ich daran, bis die Dornen mein Kleid endlich freigaben. Allerdings mit mehreren Löchern.
Ich verschwendete nicht viel Zeit damit und drehte mich wieder in die Richtung, in der ich Louis warten lassen hatte.
Doch er war nicht da.
"Louis?!" Schrie ich voller Angst.
"LOUIS!"
Keine Reaktion.
Jetzt stand ich also mitten in der Nacht irgendwo in einem Wald... alleine.
Panik überkam mich.
Was, wenn mich niemand finden würde?
Was, wenn mich gerade jetzt ein wildes Tier attakieren würde?
Tränen aus Angst und Verzweiflung ließen mich verschwommen sehen.
"Louis! Lydia! Irgendjemand?" Versuchte ich es ein letztes Mal.
"Perrie!"
Schon wieder diese eingebildet Stimme.
Nur dieses Mal erschreckte sie mich so, dass ich nach hinten stolperte - und plötzlich gab der Boden unter mir nach.
Ich schrie auf, bis ich plötzlich auf hartem Steinboden landete.
Mein Herz schlug so hart gegen meine Rippen, dass ich das Gefühl hatte, dass alle Menschen im Umkreis von ein paar Kilometern es hören konnten.
Schmerz schoss in meine Hand, mit der ich mich gerade noch so abfangen konnte und ich musste mich beherrschen nicht laut los zu heulen.
Erschrocken sah ich mich um.
Wo war ich?
Hier unten war es stockdunkel, es war kalt, es roch nach Moder und... irgendetwas zitroniges stieg mir in die Nase.
Und wie aus dem nichts griff etwas nach meiner Hand.
"Perrie?"
"Harry?"
Ich hatte es mir nicht eingebildet seine Stimme zu hören! Zum Glück war ich nicht mehr alleine, aber wie war er hier runter gekommen?
Jetzt konnte ich ihn auch sehen, da Harry gerade die Taschenlampe seines Handys angemacht hatte.
Er saß vor mir auf dem Boden, auf seiner Stirn klaffte eine große, blutverschmierte Wunde.
"Oh mein Gott! Wie bist du hier runtergekommen? Und...Wie ist das passiert..?" Erschrocken hielt ich mir eine Hand vor den Mund.
"Zayn wollte draußen mit mir reden... Er hatte einen Golfschläger..."
Harry machte  ein angestrengtes Gesicht, als würde er sich nicht erinnern.
"Dann bin ich hier aufgewacht."
Wut stieg in mir auf.
Und mir erzählte er, dass Harry gegangen war...
Aber das war jetzt zweitrangig.
"Das sieht nicht gut aus..." flüsterte ich, meine Stimme zitterte.
"Es ist nicht so schlimm wie es aussieht...Aber wie bist du hier her gekommen?" fragte er verwirrt.
"Lydia hat irgendwas, sie ist weinend aus dem Saal gerannt. Ich und Louis sind ihr gefolgt und ich habe ihn aus den Augen verloren... Dann bin ich in dieses Loch gefallen." Ich sah nach oben, doch es war zu dunkel um etwas erkennen zu können.
"Was ist das hier?" Fragte ich, meine Stimme klang ängstlich, obwohl ich mir extra Mühe gegeben hatte, sie stark klingen zu lassen.
"Ein Bunker. Ich glaube er gehörte zu Kriegszeiten der Familie Malik. Aber jetzt braucht man ihn nicht mehr." Erzählte Harry.
"Wir müssen hier raus, du musst ins Krankenhaus!"
Rief ich, mit einem Blick auf das ganze Blut, dass inzwischen auch in seinen Haaren, an seinem Hemd und an seinen Händen klebte.
"Kein Netz." Erwiderte er.
"Aber... wie bist du hier reingekommen?" Fragte ich und stand mit der Handytaschenlampe auf um einen Ausgang zu suchen.
"Es muss wohl eine Türe oder sowas geben." Meinte Harry.
"Was machen wir denn jetzt?" Fragte ich verzweifelt.
Ich tastete mich an der Wand entlang, bis ich Eisen, statt Stein fühlen konnte.
"Das muss es sein.." Erleichterung überkam mich, als ich an einer Türklinke hängen blieb.
"Harry, hier ist was!"
Vorsichtig begann ich an der Türe zu ziehen und sie ließ sich tatsächlich öffnen!
Doch plötzlich schlug mir etwas gewaltiges auf den Kopf. Es war oben gekommen und hatte sich angefühlt wie eine Eisenstange.
Alles vor mir begann sich zu drehen und ich konnte mich selbst aufschreien hören. 
Dann wurden die Geräusche taub und mir wurde schwarz vor Augen.

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