The Coward's Loser ||Jikook||

15

Jimin POV:

Ich verschwendete nicht viel Zeit und stürmte sofort nach Feierabend in Jungkooks Wohnung.

Der Jüngere war aber nicht im Wohnzimmer auffindbar.

Etwas verwundert suchte ich nach einem Anzeichen von ihm und blickte in die Zimmer, aber als ich immernoch kein Erfolg hatte, ging ich davon aus, dass er wohl spazieren war oder kurz draußen was erledigen musste.

In der Küche schenkte ich mir ein Glas Wasser ein und dachte nach.

Vielleicht könnte ich die Zeit nutzen und hier etwas sauber machen... wobei bis auf das Wohnzimmer alles schon ziemlich ordentlich war.

Jungkook hatte ja vor kurzem aufgeräumt.

Ich bewegte mich zur Couch, auf der die Decke und das Kissen des Jüngeren immer noch verstreut lagen und als ich die Decke berührte, stellte ich mir automatisch Jungkooks Wärme vor, die sich unter dem Stoff gebilden haben musste, als er diese zum Schlafen nutzte.

Jetzt wo ich darüber nachdachte;
Er und ich haben uns eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr so richtig berührt.

Ich... vermisste seine Berührungen auf meiner Haut.

Als ich mich auf die Couch setzte und das Kissen eng an meine Brust schmiegte, stieg mir der Geruch seines Shampoos in die Nase und der vertraute limetten-Duft bewirkte eine innere Ruhe, die ich seit langem nicht mehr so intensiv empfand.

Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen und ich spürte die Erschöpfung gewaltig auf mich einprasseln.

Meine Augenlider waren so schwer wie Blei und ehe ich es auch nur verhindern konnte schlossen sie sich.

Das Letzte an das ich mich erinnern konnte war die langersehnte Dunkelheit und Jungkooks Duft der mich selbst in meinem Schlaf verfolgte und mir das Gefühl von Sicherheit gab.

Doch lange wurde ich nicht von diesem tollen Schlaf gehalten.

Denn ich öffnete wieder die Augen und bemerkte, dass es draußen dunkel geworden war.
Instinktiv wollte ich mich aufsetzen und nach Jungkook suchen, doch ein Gewicht auf mir hinderte mich von meinem Tuen ab.

Immernoch schlaftrunken und verwirrt sah ich zum Ursprung dieses Gewichts und blickte in zwei tiefe Augen.

Durch das Licht im Flur wurde eine Hälfte des Gesichts beleuchtet, während die andere Hälfte von den Schatten verschleiert wurde und es mir erschwerten diese zu erkennen.

Trotz allem wusste ich sofort wer die Person über mir war.

Selbst ohne das Gesicht gesehen zu haben, hätte ich alleine durch die Silhouette des Körper erkannt wer sich über mich befand.

"Jungkook?"

Ich streckte eine Hand aus und legte diese sanft auf seine Wange, bevor ich dann mit meinem Daumen zart über sie streichelte.

Glücklich stütze ich mich ab und kam seinem Gesicht näher.

"Hyung?", sprach der Jüngere aber zart und ich meinte sogar etwas unsicheres in seiner Stimme rausgehört zu haben.

"Hmm?"

"Es tut mir Leid."

Ich runzelte verwirrt die Stirn.

"Wieso entschuldigst du dich?"

Es war kurz still, bevor Jungkook sich räusperte und den Blick verlegen von mir abwandte.

"Weil ich gestern so fies zu dir war und wir deshalb gestritten haben..."

Wie konnte ein Mensch nur so süß sein?

Ich hätte mich entschuldigen müssen und im Gegensatz zu mir hatte er auch noch einen guten Grund wütend zu sein.

"Es tut mir auch Leid Jungkook, aber lass uns den Streit schnell vergessen", schlug ich vor und küsste ihn sanft auf die weichen Lippen, bevor ich mit meinem Satz fortfuhr, "Ich habe dich vermisst."

"Ich liebe dich Hyung."

Flüsterte er und ich musste durch seine süßen Worte lächeln.

"Ich dich auch Kookie."

So sehr, dass ich manchmal sogar Angst bekam.
Ohne Jungkook könnte ich mir nicht mal mehr vorstellen, wie es wäre einen Tag zu leben ohne dabei sein Gesicht einmal gesehen oder seine Stimme einmal gehört zu haben.

Der Jüngere war nicht nur ein wichtiger Teil meines Lebens, sondern auch ein wichtiger Teil von mir geworden.

Ich legte meine Hand auf seinen Nacken und zog ihn zu mir runter, bevor ich dann seine untere lippe fest mit meinem Mund umschloss.

Kurz war der Jüngere von meinem unerwartet forderndem Handeln überrascht, doch dann entspannte er sich wieder und erwiderte den Kuss.

In diesem Moment vergaß ich aber die Absicht, die ich nach dem Gespräch von mir und Namjoon verfolgen wollte, denn Jungkooks Liebe wieder zu spüren, wirkte jetzt aus irgendeinem Grund viel wichtiger.