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Ich hasste Montage. Ich hasste sie schon seit ich denken kann. Naja, ich denke eher seit ich zur Schule gehe. Ich meine, wer kennt das nicht? Das Wochenende war toll, man geht um 12 ins Bett und steht und 9 wieder auf. An diesen zwei himmlischen Tagen verschwendete ich keinen Gedanken an die Schule, bis ich dann Sonntag Abend merkte, dass ich noch Hausaufgaben machen musste oder lernen. Dann gingt alles ganz schnell. Entweder kritzelte ich irgendwas in mein Heft, mit der Hoffnung, dass ich nichts vorzeigen muss, oder ich rief meine beste Freundin an und quetsche sie aus bis ich so gut wie alles vorgesagt bekommen hatte. Eigentlich kam ich mit dieser Technik ganz gut durch, doch dieses Jahr würde alles anders werden. Schulwechsel! Für die neunte Klasse mussten wir alle auf ein Gymnasium wechseln, um Abi machen zu können.

"Rosine, wird's heute noch was mit Fertigmachen? Oder willst du schon am ersten Tag zu spät kommen?", brüllte meine Mutter von unten. Genervt verdrehte ich die Augen und seufzte so laut, dass meine Mutter es in der Küche hören konnte. Ich hieß nicht wirklich Rosine sondern Rosalie, aber meine Mutter liebte den Spitznamen. Ich nicht! Ich hasste beides! Genau so wie meinen Bruder. Er war schon siebzehn, hatte aber ein Gehirn von einem dreizehn jährigen, was verdammt anstrengend seien konnte.

Ich stand vor meinem Schrank und seufzte wieder. Nichts war da zum Anziehen. Nichts! Aber nackt konnte ich ja auch nicht zur Schule gehen. Frustriert lies ich mich auf mein Bett plumpsen und betrachtete wütend meinen Kleiderschrank. "Scheiß Ding!", dachte ich und trat mit voller Wucht gegen das massive Holz. Autsch! Verdammt weh tat der auch noch. Unverschämtheit!

Langsam wurde meine Zeit wirklich knapp und ich beschloss einem Problem ein radikales Ende zu versetzen. Mit geschlossenen Augen wühlte ich in dem großen Klamottenhaufen und zählte bis drei: Eins, zwei, drei Das Ergebnis war übel, sehr übel. Ich hielt ein blaues Kleid mit weißen Blumen in der Hand. Ich schluckte und zog mir dann das Kleid über den Kopf. Das Schicksal hatte entschieden. Ich schnappte mir meine Tasche, die ich auf Anweisung meiner Mutter schon gepackt hatte, und trampelte die Treppe runter in die Küche. "Ich habe dir doch gesagt, dass du die Treppe nicht so runtertrampeln sollst", motzte meine Mutter und hielt mir eine Brotdose entgegen." Kein Frühstück heute?", ich sah meine Mutter erwartungsvoll an. Ihre Antwort war nicht gerade befriedigend: "Selber schuld wenn du Ewigkeiten in deinem Zimmer bleibst." Ich versuchte ihr mein Kleidungsproblem zu erklären aber sie ignorierte mich einfach und tippte auf ihrem Handy rum.

"Maammmmaaa", ich piekte sie in die Seite, " wir müssen los !" Mein Bruder kam in die Küche geschlurft und zu dritt machten wir uns mit dem Auto auf den Weg zur Schule.

"Wir müssen ein paar Regeln festlegen, okay?", mein Bruder sah mich ernst an. Wir standen vor dem Schultor und um uns war eine riesen Menge kreischende und sich unterhaltende Schüler. Fragend sah ich meinen Bruder an. Er war groß, ich ging im gerade mal bis zum Kinn." Was für Regeln?", murrte ich. "Ganz einfach. Es geht darum, dass du meinen Ruf nicht kaputt machst.", Ich zog eine Augenbraue hoch" Also, ich habe keinen Bock den Babysitter zu spielen. Halt dich einfach von mir und meinen Freunden fern. Wenn was ist schreib mir und ich komme." Ich lächelte ironisch" Natürlich Sir", ich seufzte, das dritte Mal heute und machte mich auf den Weg, weg von meinem Bruder. Irgendwo hier musste meine beste Freundin Mira sein. Viele von meiner alten Schule waren dieses Jahr hierher gewechselt.

Plötzlich tippte ich eine Hand von hinten an. Ich drehte mich um und sah Barbie persönlich ins Gesicht. "Hey Süße", schleimte die Erscheinung mit den hell blonden Haaren und dem pinken Lippenstift los. Was wollte die denn von mir? "Süßen Freund hast du, wie heißt er?" Freund? Um Himmels willen was meinte die denn. Eher wen meinte die? Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, die dachte doch echt mein Bruder sei mein Freund." Er heißt Johannes und ist mein Bruder", antwortete ich." Ach echt? Sehr interessant.", sie nickte ganz leicht und sah mich dann zuckersüß an" du musst uns echt mal vorstellen. Wer bist du überhaupt?" "Rosalie", antwortete ich ganz knapp." Aha, ich bin Jasmin. Interessantes Kleid hast du da. Vielleicht sollten wir beide mal Shoppen gehen und ich zeig dir was Mode ist", sie schmiss ihr Haar über die Schulter und stolzierte davon. In diesem Moment beschloss ich ihr Jo nicht vorzustellen.

Plötzlich sah ich einen leuchtend orangenen Schopf in der Menge und rannte los. Das musste Mira sein. Niemand hatte so orangene Haare wie sie. Als ich sie erreicht hatte fiel ich sie von hinten an und erdrückte sie halb." Endlich habe ich dich wieder du Huhn", schrie ich und drückte sie noch ein bisschen fester." Ey, ich bin noch zu jung zum sterben", quetschte sie heraus und löste sich aus meiner Umarmung." Ich bin auch froh dich zu sehen aber was bitte hast du denn an?" Ich sah sie nur genervt an und erzählte ihr von Jasmin. Sie lachte sich halb tot und fragte dann aber doch ganz ernst nach ihrem Nachnamen. "Ich habe keine Ahnung", gestand ich ihr" aber warum willst du das wissen?" "Naja, kann ja sein, dass sie in unserer neuen Klasse ist. Also auf der Liste steht auf jeden Fall eine Jasmin.", sie deute auf ein Stück Papier, was neben uns an der Wand hing. Das hatte ich gar nicht bemerkt. Jasmin Weierndorf stand da direkt unter meinem Namen und ich hoffte so sehr, dass das nicht Barbie Jasmin war. Doch das Schicksal hasste mich fast so sehr wie ich Montage.

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Hallo erstmal an Alle, die das hier lesen!

Das hier wird meine erste Geschichte und deswegen würde ich mich sehr über Verbesserungsvorschläge freuen :-)

Ich werde versuchen jede Woche mindestens ein Kapitel zu schreiben. Es kann aber auch gut sein, dass das nicht so gut klappt, weil ich ziemlich wenig Zeit habe.

Trotzdem schreibe ich für mein Leben gerne und habe mich endlich dazu überwunden meine Geschichten zu teilen. Ich wünsche Allen viel Spaß beim Lesen!

Eure RosilinRose :-)

DreamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt