•|1|• Anfang meines Untergangs

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Bitte nicht!
Bitte nicht!
Bitte nicht!!
Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein.
Verdammt. Verdammt. Verdammt.
VERDAMMT!!!
NICHT JETZT!
FUCK!

Ungewollt, definitiv unwillkommen, spült die aufwallende Lust durch meine Adern, benebelt Sinn und Verstand. Verstärkt sich mit jedem Herzschlag weiter, wird zunehmend aggressiver und einnehmender. 'Sie' übermannt meine Willenskraft vollends, lässt mich erbarmungslos zittern - meinen Körper hitzig beben.

Gier

Wie kurz vor dem alles zerberstenden Höhepunkt durchfahren mich wiederkehrende Wellen aus grenzenloser Hitze - rasen durch meinen Körper bis in jede kleinste Faser und noch so kleine Spalte. Keine äußeren Einflüsse; nur der lästigste Punkt an meinem Leben. Kein Gedanke an Sex, kein Gedanke an zwei Körper, die sich in inniger Umarmung lustgetränkt in Seidenlaken winden.

Ich saß gerade an den Berichten aus der Motoren-Prüfungsabteilung und hätte beinahe die Ergebnisunterlagen mit meinem, mittlerweile kalten Tee überschüttet.
Gerade noch rechtzeitig kann ich meinen Körper aufraffen, mich zur in meiner Hoffnung kühlenden, zu dieser Tageszeit wie ein venezianischer Spiegel fungierenden Fensterscheibe schleppen.

Keuchend lehne ich meine bereits schweißnasse Stirn gegen das Glas, versuche, mir damit etwas Linderung zu verschaffen - doch das Feuer in mir brennt bereits lichterloh.


Nicht hier!
Nicht jetzt!


Sehnsüchtig blicke ich runter auf die Menschen zu meinen Füßen, die unter meinen Räumlichkeiten auf dem Gehweg laufen und wünsche, jemand würde kommen und mich nehmen.

Egal wer.

Hauptsache, dieses alles verschlingende Brennen würde Erlösung finden. Ich hoffe und bete keuchend und außer Atem, das meine Pheromone, mein Geruch, durch die Wände dieses Hochhauses sickern mögen, um ihn anzulocken: meinen mich befriedigenden Alpha.
Den Zähmer meiner ungezügelten Lust.

Schwer nach Luft ringend presse ich zitternd meine Oberschenkel zusammen, versuche gleichzeitig, mir mit meinen Fingern Abhilfe zu verschaffen und doch ist eher das Gegenteil der Fall.

Es gab dem Feuer noch mehr Sprit.

Es ist sinnlos.
Mein Körper wollte begattet werden.

Tropfend vor Geilheit pulsiert mein Schwanz zwischen meinen zum bersten angespannten Beinen, tippt hier und da gegen die harte Kälte vom Glas und verliert erneut einen der kleinen glänzenden, flüssigen Kristalle aus Lust in meine eilig heruntergelassene, um die Knöchel gerüschte, schwarze Anzughose.

Bereits absolut wehrlos werde ich immer gieriger, sekündlich steigert sich meine Geilheit ins unermessliche; ich lechze nach Aufmerksamkeit und Befriedigung. Mein Verstand setzt aus. Und dann: Ein Geräusch in der Stille meines Büros.

Meine Ohren vernehmen ein Klicken, das öffnen der Türe.
Wer auch immer gleich durch diese kommen würde, soll sich mir ergeben und mich nehmen.
Mich von diesem zerstörenden Drang erlösen.

Die 'Heat' - die Hitze in jedem Omega. Die fruchtbaren Tage.
Die Tage, in denen wir begierig begattet - gefickt - werden wollen, um unseren 'Dienst' zu leisten: uns schwängern zu lassen um noch mehr Alphas und vielleicht einen Omega zu gebären; die Wahrscheinlichkeit liegt bei 70 zu 30. Zumindest laut den meisten Ärzten.

Fünf Tage im jedem Monat wäre mein Leben eine Katastrophe, würde es diese Blocker nicht geben. Diese kleinen, unscheinbaren, verschweißten Tütchen mit dem kreideartigen, grauen Pulver, welches nach nichts schmeckt aber hilft, mein Leben, meine Karriere, mein 'Ich' zu haben.

UND AUSGERECHNET JETZT FUNKTIONIEREN SIE NICHT?!

Die Türe öffnet sich leise und außer dieser Wand aus alles durchdringendem, schwerem Geruch der zu mir rüberwabert und dem gewaltigen Druck in meinem Bauch nimmt mein Geist nichts mehr wahr.


Ein Alpha hat mich gefunden.

Das Beben erreicht den Höhepunkt.

Gebundenes Verlangen - Das etwas andere Alpha- & OmegaverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt