Gefühle

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"Ich bin schwanger von dir."

Dieser Worte hallten in meinem Kopf umher. In jeder Ecke blieben sie hängen und wurden von jeder Zelle genau untersucht. Ich starrte Lara an. Ihr blick war kalt, fast als wäre ihr Michis lage gleichgültig. Ich drehte meinen Kopf zu Michi. Sein Gesicht war weiß, seine Augen starrten auf den Boden, sein Mund war leicht geöffnet.

"Was?", keuchte er nach langem schweigen. Seine Stimme kratzte ud seine Hände zitterten leicht. So hatte ich ihn noch nie gesehen.

"Ich trage unser Kind aus. Ich habe einen Braten in der Röhre, wir kriegen Nachwuchs, wie auch immer dus hören willst. Ich dachte ich sollte es dir sagen".

Michi schwieg. "Wann?", fragte er plötzlich.

"Ach erinnerst du dich an die kalte Nacht vor ein paar Monaten wo du dich über den lieben Michael hier beklagt hast?", sie deutete auf mich, "Als du dich zwischen meine tröstenden Schenkel begabst?" Michi reagierte nicht. Er traute nicht seinen Kopf zu heben um mich anzusehen. Wie ich ihn auch fixierte, es half nichts.

Lara drückte wieder auf ihrem Handy herum und sah sehr gelangweilt aus. "Nun gut, das wars auch schon." Sie stand auf und blieb kurz neben dem in sich zusammengesunkenen Michi stehen. Sie klopfte ihm auf die Schulter, schnappte ihre Sachen und verschwand so schnell, wie sie gekommen war.

Als die Tür ins Schloß knallte war es still. Es war so still, dass es schon fast laut war. Diese endlose Stille zeriss fast mein Trommelfell. "Michi?", fragte ich ganz langsam. Dieser antwortete nicht. Langsam stand ich auf und blieb neben ihm stehen. Dort ging ich in die Hocke und blickte ihn an. Ich hörte ihn leise atmen. Ich sah runde Tropfen sein Gesicht hinab laufen. Ich legte meine Hand auf sein Knie. "Michi", flüsterte ich und versuchte ihn zu erreichen. "Michi", wiederholte ich energisch. Jetzt legte ich meine Hand auf seine Wange und drehte sein Gesicht zu meinem. Seine Augen waren rot und in ihnen standen die Tränen. "Hey, weine nicht", flüsterte ich liebevoll. "pssst"

"Was soll ich denn jetzt tun?" schluchzte er. "Uns wird etwas einfallen. Wir schaffen das!", antwortete ich. "Wir?", fragte er.

Ich blickte ihn an und lächelte: "Ja, wir beide zusammen." Michi lächelte leicht als ich ihm eine Träne von der Wange strich. Ich plazierte meine andere Hand in seinem Nacken und zog sein Gesicht sachte an meins. Stirn an Stirn verweilten wir für ein paar Sekunden, bis ich ihn kurz liebevoll küsste: "Wir schaffen das." Dann fiel er mir um den Hals und so hielt ich ihn für einige Minuten fest. Ich würde ihn nicht im Stich lassen.

„Smudo?", fragte er nach ein paar Minuten stille.
„Ja?", fragte ich.
„Hättest du etwas dagegen wenn du heute Nacht hier bleiben würdest?"
„Aber nein, natürlich nicht.", flüsterte ich, „ich kümmere mich um dich."
Dankbar lächelte er mich an.
„Und jetzt", sagte ich bestimmend, „bestellen wir uns etwas und schauen einen Film. Ich bezahl auch."
Michi sah mir in die Augen und küsste mich dankbar.

Draußen war es dunkel und die leeren Pizzakartons lagen auf dem Tisch. Die Kerze daneben war fast runter gebrannt.
Seine dunklen Augen blitzen mich feurig an.
Ich konnte mich nicht mehr halten..

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 16, 2019 ⏰

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