Maskierter auf goldenem Ross

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..."Okay ganz ruhig", sagte ich mit zitternder Stimme. Schlagartig wurde ich daran erinnert, dass ich früher nicht ohne Begleitung herumreiten durfte. Der drifftige Grund dafür stand hinter mir, mit einer Pistole auf mich gerichtet. Ich war unvorsichtig gegenüber solchen Sachen geworden seitdem ich Ron kannte. God dammit! "Finger weg von der Pistole. Ganz langsam", erklang die gedämpfte Stimme wieder. Die Person musste ein Halstuch um den Mund haben um nicht erkannt zu werden. Mein Herz pochte, das ich fürchten musste, dass es bald zu platzen drohte. Ich wollte mich zu dem Banditen umdrehen, doch er fauchte:" Runter vom Pferd und wage es nicht mich anzusehen." Ich zuckte zusammen. Vorsichtig löste ich meine Füße aus den Steigbügeln und schwang mich langsam vom Pferd. Die Person stieg nun auch vom Pferd und kam näher, nachdem er sein Pferd mit einen Klaps auf den Hintern in die Wälder schickte. Ich nahm all meinen Mut zusammen als ich sagte:" An Ihrer Stelle würde ich schleunigst verschwinden und mich in Ruhe lassen. Ich habe einige berüchtigte Freunde." Der Mann hatte nun eine Hand auf meiner Schulter und drückte mir die Pistole gegen den Hinterkopf. Ich schloss die Augen. Wo war nur Ron? "Ist das so Miss?", seine Stimme war belustigt und er kicherte beinahe. Plötzlich wurde ich von ihm an der Schulter sanft umgedreht und ich starrte in die braun-grünen Augen von Ron. "Hast du denn gar nichts von mir gelernt?", fragte er belustigt. Ich starrte ihn schockiert an und er nahm das Halstuch vom Mund und lachte laut. Nachdem ich meinen Schock verarbeitet hatte schrie ich ihn an:" Bist du von Sinnen?" Doch er prustete nur wieder los. Als ich nun über die Situation nachdachte, muste auch ich mitlachen. Nach ein paar Minuten war mein Schock verschwunden und ich grinste Ron schuldbewusst an. Er sah mir tief in die Augen und kam näher. 'Es tut mir leid, aber ich konnte nicht widerstehen, als ich dich da so entlang reiten sah." Ich lachte und machte eine wegwischende Bewegung. Ich war ihm längst nichtmehr böse. Im Gegenteil. Ein bezauberndes Lächeln huschte über seine Lippen. Er schwang seine Arme um meine Taille und drückte mich an sich. Verlegen grinste ich und strich ihm eine seiner dunkelblonden Strähnen aus den Augen. "Du musst noch viel lernen Rose bevor du mich begleiten kannst", sagte er nun ernster und sein spitzbübisches Grinsen erkaltete etwas. Er hatte natürlich recht. Wenn ich wirklich mit ihm gehen wollte, musste ich schon eine bessere Show hin legen. Ich nickte und küsste ihn. "Ich werde mein bestes geben", flüsterte ich ihm zu. Sein Grinsen war sofort wieder da. "Na das will ich wohl hoffen, Miss Marston!" Langsam hob er mich auf und half mir auf Ribanna aufzusteigen. "Du solltest schnell nach Hause kommen, bevor dein Vater noch ganz Valentine nach dir absuchen lässt", sagte er mit dieser sachlichen, alles überzeugenden Stimme, die er meistens bei seinen Bandenmitgliedern benutzte. Ich nickte. Mein Vater konnte oft überreagieren wenn es um meine Sicherheit ging. Mit einem Pfiff von Ron sprang nun auch sein goldfarbener Hengst Buell aus dem Gebüsch. Mit einem Schnauben und Nicken begrüßte mich der Hengst. Ihm hatte es wohl gleich viel Spaß gemacht mich zu erschrecken wie seinem Reiter. Ron zog sich mit einen schnellen Ruck in den Sattel und nahm die Zügel auf. "Ich werde dich so weit begleiten wie möglich." Ich nickte dankbar und lies Ribanna neben Buell dahin traben. "Hast du....", meine Stimme stockte leicht," hast du das mit der Kutsche erledigt?" Er nickte langsam. "Jaaah...kann man so sagen", erwiederte er mit rauer Stimme. "So etwas habe ich noch nie von Jeffrey gesehen. Er ging mit solch einer Gewalt vor, dass es selbst mir kalt den Rücken runterlief." Mit traurigem Blick starrte er in die Bäume links von uns. "Selbst die Frau mit ihrem Kind...", fügte er schließlich hinzu. Ich schnappte nach Luft. Mir war bewusst gewesen, wie herzlos Jeffrey Jones sein konnte. Doch das hätte ich ihm nie zu getraut. Für ein paar lumpige Dollar eine Familie umzubringen. Plötzlich spürte ich Rons Hand auf meiner. Er schenkte mir einen besorgten Blick. "Bitte sieh dich vor, Rose. Er ist unberechenbar geworden." Ich nickte und drückte seine Hand. Er atmete kurz beruhigt ein dann sagte er:" Jeffrey meinte, er müsse nur noch eine große Sache planen und dann haben wir genug Geld, und nun..." Ich unterbrach ihn mit ruhiger Stimme:" Und nun hast du Angst, dass das Anwesen und die Plantagen meiner Familie die letzte große Sache sein könnten." Er nickte und ein mildes Lächeln schlich über sein Gesicht:" Du verstehst mich." Gerade wollte er sich zu mir herüberlehnen. Da hörten wir plötzlich den lauten Hufschlag von einem halben Dutzend Pferde rasch näher kommen. Ron saß sofort alarmiert im Sattel und schloss seine rechte Hand um den Revolver. Seine braun-grünen Augen schnellten zwischen der Weggabelung, an der die Reiter in wenigen Augenblicken auftauchen müssten, und mir hin und her. Doch dann weiteten sich seine Augen. Er riss die Zügel Buells an und der Hengst stieg in einer 90°Drehung und preschte in die Wälder. Ron sagte noch schnell:" Du hörst von mir." Ein paar Herzschläge später hätte man nicht mehr sagen können, dass Ron neben mir gestanden war. Nur Buells Hufabdrücke neben mir zeugten davon. Ich riss den Kopf herum. Nun kamen sie um die Weggabelung angeprescht. Sechs Reiter in der Uniform der O'Neils. Ihr Anführer war Edric O'Neil. Ein großer junger Mann mit dunkelbraunen Haaren. Er nickte mir zu. "Kommen Sie mit, Miss Marston. Ihr Vater erwartet Sie bereits."

So hier ist er der 2. Teil...verspätete aber doch. Falls ihr RDR2 gespielt habt, findet ihr bestimmt ein paar Easter Eggs;)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 07, 2020 ⏰

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