Der Geburtstag

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Jared schloss die Tür seines Kühlschranks, nachdem er neue Bierflaschen hineingelegt hatte, und seufzte leise. Seine Eltern waren gerade angekommen und begrüßten seine Schwester Suzy, die schon vor einer Stunde angekommen war. Mike würde es leider nicht schaffen, da in seinem Krankenhaus ein Sondereinsatz geplant war, an dem er teilnehmen musste. Jared machte das nichts aus, denn er würde seinen Bruder sowieso bald wieder sehen. Casey, Milo und ein paar andere seiner Freunde würden in der nächsten Stunde eintrudeln. Auf seinem Balkon hatte er den Grill aufgebaut, denn sein Vater hatte das Fleisch mitgebracht und er war nach eigener Aussage der Einzige der Familie der 'wirklich' grillen konnte. Das würde bestimmt noch lustig werden. Er freute sich auf den Abend, aber ganz so glücklich war er trotzdem nicht.

„Jared? Wo hast du denn die Holzkohle? Dann mache ich schon mal das Feuer an." George steckte den Kopf zur Küchentür herein und holte seinen Sohn aus seinen Gedanken.


„Dad, es ist doch noch keiner da."

„Ja, und? Was man schon erledigen kann, spart einem später die Mühe." diesen Satz kannte Jared auswendig.


„Aber wir brauchen doch kein riesiges Feuer. So viele Leute kommen eh nicht. Das hast du nachher auch noch schnell angezündet."

„Es geht aber nicht ums Feuer..." fing George an und kam ganz zu Jared in die Küche. „...denn mit Feuer grillt man nicht. Man grillt mit der Glut und die muss richtig gemacht werden. Sie braucht die richtige Temperatur, damit sie lange genug warm bleibt und man nicht nachlegen muss. Nur dann..."


„...kann man auch richtig grillen. Ja, Dad, ich weiß." beendete der Große den Satz seines Vaters mit einem Augenrollen und gab nach. „Neben dem Grill steht eine schwarze Kiste, da hab ich die Holzkohle eingefüllt."

„Alles klar." grinste George triumphierend und machte sich gleich auf den Weg zum Balkon.


Jared schüttelte lachend den Kopf. Er war froh, dass das Verhältnis zu seinem Vater wieder stabil war. Nach der Sache mit seinem Studium war es nicht ganz einfach gewesen, aber auch George hatte erkannte, das er sich seinem Sohn gegenüber falsch verhalten hatte. Doch nun war das Ganze geklärt und alles war wieder gut. Während er die Salate fertig machte und anfing das Baguette aufzuschneiden, wanderten seine Gedanken wieder zu Jensen. Warum konnte es denn mit ihm nicht auch so sein? Warum konnte er nicht einmal ein bisschen Glück haben?

„Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte plötzlich seine Mutter, die sich zu ihm gesellte und Jared eine Hand auf die Schulter legte.


„Ja, Mum. Alles okay." er gab ihr einen Kuss auf die Wange und schnitt dann weiter das Baguette.

„Warum schaust du dann so traurig?"


„Ich...es ist nichts."

„Jared..."


Er legte die letzten Stücke Brot in einen kleinen Korb, packte Messer und Schneidebrett in das Spülbecken und seufzte. Er konnte seiner Mutter nichts vormachen und sie würde auch nicht locker lassen, bis er mit ihr sprach.

„Ich hatte...jemanden eingeladen, aber er kommt nicht..." das stimmte zwar nicht ganz, aber so musste er wenigstens die ganze Misere mit der Notlüge nicht erklären.


„Dein neuer Freund?"

„Er...er ist nicht mein Freund. Also nicht mein...fester Freund."


„Aber du magst ihn sehr, oder?" Jared lehnte an der Küchenzeile und Rose tat es ihm gleich.

„Ja...ja, das tue ich. Aber er empfindet für mich nicht so."

Mehr als Freunde?! - AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt