8. Nicht nur Männer sind Schweine

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Travis Sicht:

Da waren wir nun. Um 22 Uhr, an einem Abend vor einem Einsatz, teils angetrunken, teils betrunken in Barrys Bar. Bei den letzten Fragen hatten Jon und Barry viel trinken müssen, allerdings wurden auch Tim und ich nicht immer verschont. Jason und David sind mittlerweile wieder hereingekommen, spielen allerdings nicht mit. Sie sitzen einfach an der Bar und unterhalten sich. Barry hat den Alkohol wohl recht gut weggesteckt, als Barkeeper ist man das wohl gewöhnt, denn hätte ich so viel getrunken wie er, würde ich sicher schon auf dem Boden liegen. Jon allerdings ist sichtlich betrunken und erzählt eine Geschichte nach der anderen, wen er den schon alles wie und wo flachgelegt hat. Auch Tim ist mindestens angetrunken. Seine Backen sind ganz rot und sein Blick ist deutlich entspannter, irgendwie wirklich süß, wie er gerade aussieht...

"Weißt du Blondie, ich bin echt froh, dass du noch im Team bist. Du bist mein einziger, wahrer Freund nachdem der Depp hier mich verlassen hat!" Barry wirkt über diese Aussage sichtlich empört. "Simba, du weißt, dass ich das nicht mehr länger durchgehalten habe. Das Morden, die Ungerechtigkeit in der Welt, das macht einen fertig Mann!" Tim und ich erheben auf diesen Spruch unser Glas und sagen gleichzeitig "Wahrheit", als hätten wir uns abgesprochen. Jon hingegen schüttelt den Kopf. "Stellt euch alle mal nicht so an, den höchsten Kill-Count von Allen hab ich, und das mit viel Vorsprung. Erzähl mir nichts vom Morden oder das es einen fertig macht." Barry merkt, dass er einen wunden Punkt erwischt hat und schaut schweigend zu Boden. Tim weiß nicht, was er dazu sagen soll, weshalb auch er einfach nur schweigend mit gesenktem Blick dasitzt. Also ergreife ich das Wort, um meinem besten Freund zu helfen. "Jon, du weißt, dass ich immer für dich da bin, egal was passiert. Du kannst über alles mit mir reden. "Alles was ich von ihm zurück bekomme ist ein Nicken. Barry scheint diese quälende Stille nicht weiter auszuhalten, weshalb er nun eine weitere Frage stellt." Ich hab noch nie einen Mann mit Zunge geküsst." Daraufhin nimmt er einen Schluck aus seinem Glas und beginnt zu Lachen. Auch Jon trinkt einen großen Schluck und lacht dann. Ernsthaft, die beiden haben schon mal einen Mann mit Zunge geküsst? Das hätte ich nun echt nicht erwartet. Eigentlich müsste ich trinken. Ich habe schon ein paar Männer mit Zunge geküsst, allerdings wissen sie nicht, dass ich homosexuell bin und das soll im Moment auch noch so bleiben... Als Tim jedoch einen Schluck aus dem Glas nimmt bin ich wirklich verwirrt. Jon erhebt daraufhin das Wort. "Echt Alter? Hätte ich nicht gedacht. Bedenke, dein Vater zählt nicht." Tim schaut ihn genervt an. "Bevor ich meinen Vater mit Zunge küssen würde, würde ich sie mir abschneiden! Wenn hast du den geküsst?" Jon und Barry schauen sich lachend an, bis Barry unsere Ungewissheit schließlich beendet. "Simba und ich hatten mal nen Vierer, mit zwei heißen Frauen, die wollten, dass wir rummachen, also haben wir es getan." "Ja, und Barry kann besser küssen als ihr denkt Leute." "Simba ist auch ein guter Liebhaber, und vergesst nicht Leute, ein bisschen Bi schadet nie!" Nach der Aussage beginnen wir alle zu Lachen, welches von Jason unterbrochen wird, als er zu uns herüberkommt.

Jasons Sicht:

Mir war zwar nicht ganz recht bei der Sache allerdings musste ich meinen Jungs erzählen, was in mir vorgeht, damit sie mich verstehen konnten und meine eventuelle Abwesenheit entschuldigen konnten.

"Jungs ich muss euch etwas sagen, damit ihr meine Gefühlslage versteht und der Einsatz morgen glatt läuft." Nach meiner Aussage schaute ich in lauter leere Gesichter. Fragend schaute mein Team mich an. "Hau raus Papa, so schlimm kanns nicht sein." Wenn du wüsstest Simba, es ist schlimm, sehr schlimm für mich. "Also, wie sag ich das am besten.... Ich habe heute herausgefunden, dass Lisa mich seit Monaten belügt, und werde mich jetzt von ihr trennen." So, es ist raus. Immer noch waren in den Gesichtern der anderen Fragen geschrieben. "Hat sie dich betrogen Papa?" Lustig, dass Blondie sowas dachte. Ein Seitensprung wäre für mich wahrscheinlich weniger schlimm weg zu stecken gewesen. "Nicht die Art von Betrug die ihr vermutet. Sie hat mir vorgespielt, dass wir ein Kind bekommen möchten, also versuchen Schwanger zu werden, obwohl sie die Pille nimmt." Jons Miene verfinsterte sich. "So eine Bitch. Wie kann man einem Mann so etwas antun? Papa, tut mir echt leid für dich. Soll ich sie verschwinden lassen?" Es freut mich, dass Jon sich so um mich kümmert und sich sorgen macht. "Wie gehst du jetzt weiter vor?" Die Frage kam von Blondie. Natürlich denkt er gleich praktisch und schaut, dass es vorangeht. "Ich habe einen Zettel geschrieben indem ich ihr erklärt habe, dass es vorbei ist, ich so nicht weitermachen kann und sie bitte mein Haus verlassen soll bis ich vom Einsatz zurückkomme. Außerdem habe ich geschrieben, dass ich im Moment noch nicht mit ihr persönlich darüber sprechen kann, weil der Schmerz zu tief sitzt und ich für die Arbeit funktionieren muss." Jon begann zu klatschen, wie betrunken ist der Junge grade..."Find ich klasse Papa, anders hat sie es echt nicht verdient. Und da sagen immer alle Männer sind Schweine!" "Weißt du Jon, als Barkeeper kann ich recht gut einschätzen, dass Frauen genauso oft Schweine sind." Es tut gut das gesagt zu haben. Ich wusste, dass ich auf die Jungs zählen kann. Auf einmal äußerte sich auch Tim zu dem Ganzen. "Ich habe nur eine Frage Papa Bär, hast du nicht einen Hund? Du kannst ihn doch nicht ganz alleine lassen." "Lustig, dass du fragst. David und ich fahren gleich zu mir und holen Ghost. Dann leg ich ihr den Zettel hin und hol mein Zeug für den Einsatz und schlaf heute bei ihm auf dem Sofa. Danke nochmal dafür Tank." David nickte bestätigend. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass bereits 22.15 Uhr war. Also sollte ich die Jungs jetzt nach Hause schicken. "So Team, geht jetzt bitte alle nach Hause und schlaft euch gut aus. Morgen früh punkt 800 Abflug am Stützpunkt." Die Jungs erhoben noch einmal ihr Glas, danach verließen sie ohne Widerrede die Bar und auch David und ich machten uns auf den Weg zu mir nach Hause.

Es ist die richtige Entscheidung, das alles einfach zu beenden. Lisa aus meinem Leben zu streichen. Morgen wird gut tun, es wird ablenken und den Geist frei machen.

SEALS - auch harte Kerle können liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt