Es war gerade 5:30 Uhr in der Früh. Ganz Deutschland schien noch zu schlafen. Auf den Straßen herrschte wenig betrieb da es noch Dunkel war. ~ brrrrr~
Ein lautes Klingeln unterbrach die eisige Stille. Es war die eines Weckers. *Polter* Langsam wanderte eine große Hand in die Richtung des Geräusches hin, um ihn abzustellen. Der Hebel klemmte.,, Lass mich noch ein wenig Schlafen!", murmelte eine männliche Stimme unter der Decke hervor. Sofort kehrte der Mann seinem Nacht - Kästchen den Rücken. Ein lautes Poltern an seinem Fenster ließ ihn wieder hochschrecken. Ergeben schlug er die Decke zur Seite. , Was im Bischofshut ist heute los?', wollte dieser wissen und erhob sich aus seinem Bett. Seine blonden wuscheligen Locken standen kreuz - quer ab während sich sein drei Tage Bart nach einer liebevollen Pflege sehnte.
Langsam verließ der blondhaarige Mann sein Schlafzimmer. Zwei Türen weiter war sein Bad. Gähnend betrat er den Raum um sich etwas frisch zu machen. Als der junge Mann sich im Spiegel sah musste er ein wenig Schlucken. , Mensch Erwin, sei doch kein Narr! Sie ist weg. Lass sie einfach los! Wahrschlich ist sie mit ihrem Freund irgendwo am Strand um sich ein wenig zu Sonnen.', kam es ihm in den Sinn.
Seufzend wusch er das Gesicht und rubbelte es anschließend mit dem Handtuch trocken. Bevor Erwin das Bad endgültig verließ flüsterte er leise:,, Dabei dachte ich, dass sie die Richtige wäre. Vielleicht war es einfach nur ein Zufall."
Die Tür fiel lautlos ins Schloss. Nach geschlagenen zehn Minuten roch es in der ganzen Wohnung nach leckerem Kaffee. Erwin deckte schnell seinen kleinen quadratischen Tisch mit verschiedenen Leckereien. Irgendetwas fehlte noch.
Er sah auf seine Armbanduhr. ,, Ah, das trifft sich gut. Kurz nach sechs. Die Bäckerei auf der anderen Seite hat sowieso schon offen. ", murmelte der blondhaarige vor sich hin und schritt in den Vorraum. Sofort zog dieser seinen schwarzen Wintermantel über. Flink knüpfte er seine Knöpfe zu damit die Kälte ihm nichts anhaben konnte. Unmittelbar neben den Mänteln stand ein kleiner Schrank der nur mit Hüten befüllt war. Als er ihn öffnete um den Passenden zu finden, runzelte er nachdenklich die Stirn.
,, Welchen soll ich nur nehmen? Den Weißen mit dem grauen Band? Oder doch lieber den Grauen mit der Fahne?'', ging es dem Buchhändler laut seufzend durch den Kopf. Das leise Klingeln das aus seiner Jackentasche, unterbrach ihm bei seiner schwierigen Entscheidung. Mit seiner linken Hand zog er das gewünschte Objekt heraus.
,, Ja, Sandaes am Handy! Mit wem habe ich das Vergnügen?"
,, Ah, Erwin. Schon wieder am Überlegen welchen Hut du nehmen sollst?!", nahm er die belustigten Worte seines besten Freundes wahr. Der Blondhaarige hingegen schmunzelte.
,, Wie immer, Bastie. Warum rufst du mich um diese Uhrzeit an?", hackte der Buchhändler mit zusammen gekniffenen Augen misstrauisch nach.
,, Darf ich meinem besten Freund nicht guten Tag sagen?", kam es schlicht von der anderen Leitung zurück.
,, Natürlich darfst du das. Los sag schon! Was bedrückt dich!", forderte der Blondhaarige ihn zum Sprechen auf. Wobei er sich im Stillen entschied den weißen Hut mit dem grauen Band zu nehmen. Ohne sich ein letztes Mal umzudrehen verließ er die Wohnung.
Das Schweigen der Beiden zog sich bis auf die Straße.,, Also? Was ist los?" , erkundigte sich Erwin erneut. Sein Freund seufzte. ,, Weißt du noch worüber wir letzten Mittwoch sprachen?"
Erwin nickte seiner alten Nachbarin freundlich zu. Sie kam gerade von ihrem morgendlichen Spaziergang zurück. Ihr Hund Baldo schnüffelte am Gartenzaun. ,,Zum Glück hat dieses Schleckermäulchen mich nicht gesehen. Ansonsten wäre ich von oben bis unten voll gesabbert. Ah.... Wie kann man nur solche Tiere im Haus haben?'', dabei zog er angewidert sein Gesicht und versuchte diesen Gedanken von sich abzuschütteln.
,, Ja. Äh. Ja. Über deine Beförderung. Wieso fragst du mich danach?", bohrte der Blondhaarige vorsichtig weiter. Seine Beine trugen ihn zügig weiter. Wieder erfüllte ein leises Seufzen die Stille. ,, Weil ich nächsten Freitag als Co Chef nach Amerika fliegen werde. Wie wäre es wenn wir uns heute Abend um sieben Uhr im Cafe de Grand treffen? Dort gibt's auch deinen Liebings Kaffee. Creme Cafe au lait. ", sprach Sebastian mit einem französischem Akzent eines waschechten Franzosen über die Leckereien seines Favoriten Restaurants.
,, Ich bin mir sicher dass du ein sehr guter Co Chef für die New Yorker Kleidungsgeschäft sein wirst. Ein ziemlich guter würde ich wetten. * Er lachte leise.* Du weißt dass ich bei solchen Anlässen gerne zusage, aber." ,, Aber du kommst nicht, oder? ", unterbrach ihm Sebastian etwas enttäuscht. Erwin hätte sich am Liebsten selbst dafür ohrfeigen wollen. ,, Ja, so ist es. Du weißt ich würde liebend gerne mit dir abhängen.", versuchte der Blondhaarige die Situation zu retten. Im Moment fehlten ihm die richtigen Worte dafür. Es folgte ein Schnauben auf der anderen Seite.
,, Mann Win. Was ist nur los mit dir? Wieso bist du so seltsam? ", warf Sebastian ihm wütend auf dem Kopf. Erwin konnte nur mit Mühe seine Tränen zurückhalten. ,, Ich weiß es nicht. ", flüsterte er leise in den Hörer hinein. Eine einzelne Träne rollte ihm über die Wange. Ohne es zu wollen wurden seine Schritte immer langsamer. Bis er letztendlich stehen blieb. ,, Das dachte ich mir schon. Hängst du immer noch an der Frau von der du mir Letzens erzählst hast? Win Mann, ihr seid euch nur ein einziges Mal begegnet. Außerdem habt ihr euch nur von weitem gesehen. Woher willst du wissen ob sie die Richtige ist? ", hackte sein Freund nach. Wortlos sah Erwin in den Himmel hinauf. Seine sonst so fröhlichen Augen drückten puren Schmerz aus.
,,Weil ich es spüre. Mein Instinkt hat mich noch nie im Stich gelassen. Aber vielleicht tut er es jetzt.'', fiel der letzte Satz wie eine Welle auf ihn ein. Ein tiefer Schmerz durchzog seinen Körper. Ohne zu zögern ballte er die linke Hand zu einer Faust. ,, Können wir das Gespräch auf ein anderes Mal verschieben? Mir ist gerade nicht danach.", bat ihm der blondhaarige Mann dessen Stimme heiser klang. Ein Kloß steckte in seinem Hals. Erwins Augen brannten wie Feuer.
,, Ja, klar. Heute Abend um sieben in meinem Lieblings Restaurant. Bitte zieh dir etwas lockeres an. Denn ich habe eine kleine Überraschung für dich vorbereitet. Zur Ablenkung. Wenn du weißt was ich meine?! Bist du dabei?", wollte sein bester Freund wissen. Erwin atmete tief durch. Der Schmerz ließ langsam nach. , Typisch Bastie. Wenn es um Frauen geht, ist er immer vorne dabei. Vielleicht hilft es ja, mich auf andere Gedanken zu bringen. Zumindest für eine Weile. ', hoffte der Blondhaarige inständig. ,, Gut, ich bin dabei. Du zahlst.", stimmte Erwin ihm zu. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein seichtes Lächeln ab. Als er die kleine Bäckerei erreichte vernahm er einen jubelnden Ruf am anderen Ende des Apparates. Verkrampft biss Erwin auf seine Unterlippe. , Mein armes Ohr. Es hat dem Arztassisten eine Stunde gekostet mich beim Arzt hinein zu boxieren. Ja, ich kann solche Kittelträger nicht leiden.'
,, Abgemacht, Win. Wir sehen uns dort. Ich zähle auf dich. Bis dann.", verabschiedete er sich von ihm und legte ohne zu zögern auf. ,, Ja, bis dann.", kam es von Erwin. Sein Handy steckte er wieder in die Manteltasche hinein. Zum ersten Mal seit einer Woche fühlte er sich wieder besser. So erreichte der Buchhändler den Eingang und betrat die gute Stube mit einem eleganten Schwung.
Xxx
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Liebe(r) morgen als nie!
Romance,, Jeder Tag hält dir mindestens eine Überraschung bereit! Ergreife sie und mach es zu deinem persönlichen Highlight! " , zitiert ein exzentrischer Buchhändler namens Erwin Sandeas sein Lieblings Zitat heraus. Kaum endet er mit seiner Vorlesung, k...