Teil....1

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,,Batuhan schau, sind meine Gelstifte nicht hübsch? Ich habe sie erst gestern gekauft....sie sind so hübsch. Nur du darfst sie dir ausleihen, okay?"

Einige Jahre später....

,,Batuhan schau, ist es hier nicht toll? Der leere Park in der Nacht, er ist wunderschön." sagte sie, als sie sich zu mir drehte.

Ich schaute mir auf die geöffnete Handfläche, wobei mir inzwischen eine Träne vom linken Auge die Wange herunter lief. Ich schaute dann zu ihr auf. ,,Ja...das ist er...."

Wann auch immer ich an diese Geschichte denke, kann ich mich nicht entscheiden, ob diese eine glückliche...oder traurige Geschichte ist. Ich frage mich...wie du darüber entscheiden wirst.

Wenn ihr mich kennen solltet, dann wisst ihr, dass die Grundschule nicht gerade toll für mich war. Ich hatte keine richtigen Freunde....nun, das stimmt nicht ganz. In der Klasse gab es jemanden, die immer freundlich zu mir war und mich auch so behandelte. Jemand, die für mich wie eine Kameradin war, auch wenn wir uns nicht wirklich kannten. Dies ist die Geschichte von mir und meiner ersten großen Liebe. Wenn ihr mich persönlich kennen solltet, sei es nun durch die Schule oder privat, wisst ihr vielleicht schon um wen es geht. Und ihr habt bestimmt schon einiges von dieser Geschichte gehört, da diese oft weiter erzählt wurde. Um euch diese Geschichte zu erzählen, muss ich zum Anfang zurück. Unsere Geschichte ereignete sich vor mehr als 10 Jahren:

In der 4. Klasse teilte uns der Lehrer zufällig die Sitzplätze zu und ich wurde neben ein Mädchen gesetzt. Sie hatte diese glitzernden Regenbogen-Gelstifte, die schön säuberlich verpackt waren. Sie drehte sich zu mir und sagte, dass nur ich und ihre beste Freundin sie uns ausleihen dürften, weil ich neben ihr saß. Dies war meine erste Interaktion mit ihr. Mir war es damals noch nicht bewusst, doch so fing es an. Nun....sie erzählte dies mir einige Jahre später, aber scheinbar gingen wir seit unserem 5. Lebensjahr auf die selbe Schule, nur ist sie mir nie so wirklich aufgefallen bis wir in der selben Klasse waren. Sie erinnerte mich ständig humorvoll daran, woraufhin ich mich immer schlecht fühlte. Sie war immer nett zu mir, wenn wir miteinander interagierten, doch wir waren keine Freunde. Zumindest schien es mir so....das war, bis wir auf eine weiterführende Schule kamen.

In der 5. lief ich geistesabwesend den Schulflur, an meiner Klassse, entlang, als ich plötzlich ,,Batuhan?.." hörte. Ich blickte hinauf und sah sie an.
,,Bitte sag mir, dass du in dieser Klasse bist." sagte sie.
,,Ja, das bin ich." erwiderte ich. ,,Bist du-"
,,Yey! Jemand, den ich kenne." sagte sie glücklich, als sie mich unterbrach. ,,Versprich mir bitte, dass du mich nicht fallen lässt. Ich möchte nicht alleine sein.
,,Ähm-"
,,Versprich mir, dass du mich niemals fallen lassen wirst." wiederholte sie mit einer ernsten Miene.
Ich nickte, woraufhin sie über beide Ohren strahlte.

Dies ist die Geschichte, wie sich ein Dämon in eine Prinzessin (Hime-sama) verliebte. Ihr Name war natürlich nicht Prinzessin, jedoch nannte ich sie persönlich so, also passt es.

Lasst mich euch als nächstes etwas zu ihrem Charakter erzählen:

Sie war wirklich süß. Lustig. Liebevoll. Und sie war wirklich intelligent. Ich meine wir haben gemeinsam an hunterten Projekten zusammengearbeitet. Und sie war wunderhübsch. Atemberaubend hübsch. Sie war eine der hinreißendsten Mädchen der Schule, allerdings gehörte sie nicht zu den klischeehaften, beliebten Püppchen, die ihr in den Filmen seht. Sie war zu jedem freundlich, allerdings hatte sie nur einen engen Freundeskreis und als wir älter wurden, nahm sie mich in ihren Freundeskreis auf. In der Grundschule, wo ich gehänselt wurde, hat sie sich nicht daran beteiligt. Auf der weiteführenden Schule, wenn ich alleine draußen oder drinnen war, würde sie mir die Einsamkeit nehmen und mir Gesellschaft leisten. Sie würde angerannt kommen, ihren Arm um meinen legen und mich zu ihren Freunden zerren.
Im ersten Jahr auf der weiterführenden Schule war ich immer noch sehr schüchtern und ängstlich, weshalb ich mir wie Ballast vorkam, wenn sie mich mit sich her schleifte. Aufgrunddessen versuchte ich meine Interaktionen mit ihr zu beschränken, allerdings ließ sie es nicht zu. Jedes mal, wenn in der Klasse Partnerarbeiten anstanden, sah sie mich sofort an und markierte mich förmlich als ihren Partner. Jedes mal, wenn irgendwelche Partys stattfanden, fragte sie mich, ob ich sie begleiten würde. Weil ich allerdings sehr unsicher war, dachte ich, dass sie es aus Mitleid tat. Als ich jedoch älter wurde, als ich neue Freundschaften schloss und als ich selbstbewusster wurde, merkte ich, dass ihre Gefühle echt waren. Sie mochte mich für das, was ich war und genoss meine Anwesenheit, was ich auch auf sie bezogen tat. Ich denke als sich mein Selbstbewusstsein steigerte, kamen wir uns näher. Wir waren unzertrennlich und jeder in der Schule wusste das. Wenn sie mich oder sie einzeln sahen, waren sie mehr oder weniger schockiert, weil wir sonst immer zusammen waren.
Wir hatten sehr viele Jungs an der Schule, die sie anstarrten, wenn sie an ihnen vorbei lief. Ich stellte sicher, dass sie es unterließen. Ich war immer noch schüchtern und versuchte Konflikten aus dem Weg zu gehen, wenn es allerdings um Hime-sama ging, würde ich mit dem Kopf zuerst hineinspringen....nun, nicht wirklich, aber ich passte auf. Hime-sama hatte nicht viele Dates und wenn ich ehrlich bin lag es vielleicht an mir *kopfkratz*. Ich habe sie nie bedroht oder ähnliches, allerdings wirkten wir auf andere wie ein Paar und jede zweite Frage, die man uns stellte, war ,,Seid ihr zusammen?". Es kam uns nie sonderlich komisch vor, da wir uns daran gewohnt hatten.
Außerdem war uns bewusst, wo wir bei dem Anderen standen. Wir waren beste Freunde, das war's. Jedes mal, wenn sie ein Date hatte, machte ich es mir zur Aufgabe, mich mit dem Typen anzufreunden. Ich wollte wissen, wie sie so waren. Ich wollte nicht einfach so das wundervollste Mädchen der Welt jemand wildfremden in die Arme werfen, der sie nicht zu schätzen wusste und im Normalfall war ich der Typ in der Mitte, der vermittelte und beiden half und Ratschläge gab, wenn sie diese brauchten. In der Zwischenzeit hatte ich selber einige Dates, allerdings distanzierte ich mich aus unerklärlichen Gründen von ihnen, wenn wir uns näher kamen. Damals dachte ich, dass ich mich einfach vor festen Bindungen fürchtete, allerdings war ich mir nicht sicher.
Hime-sama hasste die meisten Mädchen, die ich gedatet hatte. Sie war so süß und freundlich zu jedem, nur dachte sie, dass ich mir die falschen Mädchen ausgesucht hatte und würde mir das oft vorhalten. Ich denke, dass sie mir jemanden wie mich gewünscht hatte, was ich wirklich toll von ihr fand.
Ich würde ihr immer eine Standpauke halten, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht machen würde, während sie das Selbe im Bezug auf meinen Schlafrhythmus tun würde. Aufgrunddessen verbrachten wir viele Mittagspausen in der Schulbücherei, wo ich meinen Schlaf nachholen und sie ihre Hausaufgaben machen würde.
Als wir älter würden, näherten wir uns mehr und mehr. Ich nannte ihre Eltern Mama und Papa und sie nannte meine ebenfalls so. Ihre Eltern shippten uns immer, wir lachten aber nur darüber. Die Gerüchte in der Schule hörten ebenfalls nie auf, jedoch störte uns das nicht. Wir wussten wer wir waren und das war das einzige, was zählte. Zumindest dachte ich das.

In der 10. Klasse war ich auf einer Feier, die viel früher geendet hatte, als sie hätte sollen. Ich hatte sehr viel...Cola...ja, Cola getrunken, weshalb ich mich nicht sehr gut fühlte. Ich war gerade auf den Weg nach Hause, als ich eine Nachricht bekam: Es war Hime-sama, die mit einem anderen Mädchen bei meinem besten Freund war und wollte, dass ich nach der Feier rüberkomme. Ich sollte wohl anmerken, dass mein bester Freund und sie sich zu dem Zeitpunkt öfter trafen. Somit schluckaufte ich mich elegant zu ihnen rüber. Als ich an seinem Haus ankam, betrat ich sein Schlafzimmer und grüßte alle....und ließ mich anschließend auf seinem Bett fallen. Wir saßen und entspannten uns gemeinsam für eine Weile. Hime-sama's Freundin machte Snapchat Bilder und Videos mit uns. Es war wirklich eine lustige Nacht...war.
Ich erinnere mich daran, dass Hime-sama's Freundin ein Bild mit mir machen wollte und ich ihr sagte, dass ich kein Bild mit ihr machen wollte. Ich wollte ein Selfie mit Hime-sama, also drehte ich mich zu ihr, um sie zu fragen. Und dann...

,,Ich möchte ein Foto mit Hime-sama schießen." sagte ich, immernoch sichtlich alkoholisiert, aber lächelnd. ,,Hey Hime, lass uns ein S-".

Was ich sah, ließ mir das Blut in den Andern gefrieren. Sie und mein bester Freund küssten sich. Mein Herz raste und die Zeit schien wie gestoppt. Mein Lächeln verschwand, ich stand auf und begab mich zur Schlafzimmertür.

,,Batuhan?.." fragte Hime-sama.
Ich blieb stehen.
,,Wo gehst du hin?.."
Mit einem aufgesetztem Lächeln drehte ich mich zu ihr.
,,Meine Mutter hat mich angeschrieben und möchte, dass ich nach Hause komme. Du weißt ja, wie sie manchmal sein kann, wenn ich ihr nicht entgegenkomme."
,,Oh...ich schätze, dass ich dich dann am Montag in der Schule sehe?" fragte sie, ein leichtes Lächeln zierte ihr Gesicht.
Ich drehte mich um und lief los. Ein leises ,,Ja.." brachte ich raus und verließ daraufhin das Zimmer und dann das Haus. Allerdings begab ich mich nicht nach Hause, sondern zu einem Freund. Ich kam an seinem Haus an und klopfte an seine Tür. Nach kurzer Zeit öffnete er sie.
,,Huh? Batuhan, was machst du hier?" sagte er. Er wirkte etwas überrascht. Mir liefen mittlerweile Tränen die Wangen runter, während mein Herz wie wild schlug.

,,Ich glaube...ich liebe sie..."

My First Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt