Die Flucht

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Katie POV:

Wieso ist es so wahnsinnig schwer für mich? Ich habe ihn geliebt und ich dachte wirklich ich könnte ihn vergessen, doch dann kam die Schule. Der Anfang war ganz okay, doch nach und nach verstand ich was die Leute von mir wollten. Sie wollten Harry kennenlernen und als ich ihnen sagte dass ich ihn gerade selbst kaum sah, fingen sie an mich fertig zu machen. Sie hatten herausbekommen was alles passiert war und fingen an mich zu mobben.

Sie nannten mich Psycho und sie sagte ich wäre es nicht wert Harrys Schwester zu sein. Harry wäre so schön und ich wäre eine hässliche Schlampe. Ich würde One Direction auseinander bringen. Das einzige was sie nicht wussten, war das enge Verhältnis was ich zu Niall hatte. In der einen Minute war Er da. Er war an meiner Seite und ich dachte wirklich das es besser werden konnte, doch einen Wimpernschlag später… War er wieder weg. Abends weinte ich weil mein Leben ohne Harry und Niall nicht mehr weiterging. Ich wollte nichts ich wollte nur das sie zurückkommen, doch das taten sie nicht. Sie ließen mich alleine… Weil ich nicht in ihr Leben passte, auch wenn sie es gerne anders hätten.

Es ging mir jeden Tag schlechter. Mrs. Styles ging es wegen mir auch nicht mehr gut. Sie machte sich sorgen und das wollte ich nicht. Am Abend sagte ich ihr, dass ich sie mochte und das sie eine gute Mutter sei. Immerhin wurde aus Harry ein so toller Junge und ich könnte jede Wette eingehen das Gemma auch ein sehr nettes Mädchen war. Sie lächelte und umarmte mich, doch das hätte nichts mehr geändert an meiner Entscheidung die ich wenige Minuten vorher gefasst hatte.

Ich packte meine Sachen verabschiedete mich von Brime und flüchtete aus dem für mich zum Gefängnis gewordenen Haus. Es war kalt und nass hier draußen, doch das blendete ich aus. Ich hatte einen Brief geschrieben, weil ich nicht wollte dass sie Angst hatten wenn ich ginge. Es hatte mich sehr an meinen Abschiedsbrief erinnert den ich geschrieben hatte bevor… bevor ich es versucht hatte, aber war das nicht auch einer? War das nicht auch ein Abschiedsbrief?  Ich hatte nicht vor mich umzubringen, aber ich wollte nicht weiterhin das Leben dieser wundervollen Menschen zerstören. Sie waren alle so nett zu mir gewesen und hatten alles versucht, doch letztendlich hatte ich alles nur schlimmer gemacht.

Liebe Mrs. Styles,

Es tut mir leid, wenn Sie sich jetzt Vorwürfe machen, aber ich kann das nicht. Es tut mir leid.

In der Schule geht es mir gar nicht gut. Ich hatte es versucht weil ich es Harry versprochen hatte, aber es geht nicht. Es tut mir leid.

Es war sehr nett von ihnen, dass Sie sich um mich gekümmert hatten und ich bin ihnen dafür auch sehr Dankbar, aber nun ist es Zeit für mich meinen Platz zu finden.

Wie es scheint ist dieser nicht hier. Ich kann nicht mit dem Wissen leben, nie gut genug für Harry oder Niall zu sein und überhaupt sind wir ehrlich. Seit ich da bin haben Sie alle nur Probleme. Ich möchte das nicht weiter Verantworten. Es tut mir leid. Sie sind alle so wunderbare Menschen! Aber ich möchte los lassen und Sie alle sollten das auch.

Sagen Sie Harry das ich ihn lieb habe, aber mein Herz sagt mir das ich gehen muss. Es wäre besser gewesen Sie hätten mich vergessen und nie nach mir gesucht. Das ganze war doch schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Vor mir ging es ihnen besser. Bitte versuchen Sie mich nicht zu finden. Nicht das Sie das nicht könnten. Harry würde mich sofort finden, aber es ist besser so.

Ohne mich sind alle besser dran. Bei Ihnen lebe ich in Zeitlupe. Alles um mich herum bewegt sich, nur ich nicht. Ich stehe und warte, während die Umwelt versucht mich zu verscheuchen wie einen Parasiten. Bitte lassen Sie mich meinen Weg gehen. Wie lange er eben noch sein mag.

In liebe Katie.

Es ein Brief der meine Gefühle beschrieb und ich saß wirklich lange daran. Es würde Harry das Herz brechen. Zeit heilt keine Wunden, doch irgendwann würde er sich an den Schmerz gewöhnen. Bis er nur noch ein dumpfes ziehen war, dann würde er mich vergessen und nicht mehr an mich denken. Louis würde sich um ihn kümmern, da war ich mir sicher und Niall… Ob er überhaupt noch an mich dachte? Immer wieder sah ich das Bild vor mir wie ich aufwachte und er da war. Seine schreiende Stimme die mich hindern wollte zu springen, doch das alles kam mir so unreal vor.

Ich hätte nur eine Minute früher aus dem Haus gehen müssen. 60 Sekunden früher gehen und 60 Sekunden früher springen, dann hätte ich sie alle erlöst. Doch ich habe es nicht. Ich bin 60 Sekunden zu spät losgegangen.

Schon komisch wie viel 60 Sekunden ausmachen können.

Mit einem dicken Wintermantel, meinem Koffer in der Hand und meinem alten Rucksack auf der Schulter hechtete ich Zielsicher durch Londin. Ich hatte vor zu verschwinden. In eine fremde Stadt wo mich niemand kennt und wo es niemanden Interessiert wer ich bin. Mein Plan war eigentlich nach Sydney zu fliegen, aber viel Geld hatte ich nicht und jetzt musste ich am Flughafen erst mal schauen ob ich mir ein Ticket leisten konnte.

Sydney war am anderen Ende der Welt. Dort würde Harry mich am wenigsten vermuten oder mich gar finden.

Wieso sollte er auch denken mich dort zu finden? Ich hatte nie erwähnt das es mir dort gefiel oder sonst irgendwas und die Wahrscheinlichkeit das dort irgendein Fan die Schwester von Harry erkannte war auch gering. Immerhin waren One Direction nicht oft dort und das Management wird ja wohl kaum veröffentlichen das Harrys Schwester gesucht wurde. Wären meiner Meinung nach Schlechte Schlagzeilen oder?

Frierend lief ich durch die sich drehenden Türen in den Flughafen und eilte zum Informationsschalter.

„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte mich die junge Dame mit einem leicht Südländischen Akzent.

Nervös und ein wenig eingeschüchtert nickte ich. Es war schon lange her das ich mit einer fremden Frau geredet hatte die auch noch so Freundlich war.

„Ja… Ehm.. Wie viel würde denn ein Flug nach Sydney kosten?“ fragte ich. Die Frau tippte auf ihrer Tastatur herum und lächelte.

„Also in 10 min. wäre Boarding einer Maschine in der es noch einen Last Minute Platz hätte. Der würde Sie 700 Pfund kosten.“ Lächelte sie. Das wäre Perfekt. Ich hatte genau 852 Pfund. Zwar hätte ich in Sydney dann kaum noch etwas, aber ich würde mir einen Job suchen können. Also nickte ich.

„Ja. Den nehm ich.“ Antwortete ich und gab der Frau die 700 Pfund. Sie gab mir mein Ticket und erklärte mir den Weg zum Sicherheitscheck. Das kommende war eigentlich ziemlich uninteressant. Es interessierte niemanden wie alt ich war und was ich tat. Ich wurde durchsucht, saß in der Maschine und stieg nach Landung wieder aus.

Nie hätte ich damit gerechnet das es wirklich funktioniert hätte, doch als ich den langen Tunnel von Flugzeug zum Flughafengebäude entlang lief und dabei auf die Leute vor mir starrte, wurde mir klar das ich es doch geschafft hatte.

Erschöpft von all dem setzte ich mich auf eine Bank mitten im Gebäude des Flughafens, neben mir mein Koffer und auf meinem Schoß mein Mantel und mein Rucksack. Es war sehr warm hier, was mir zu schaffen machte, aber jetzt würde ich erst einmal etwas ruhe bekommen und nicht weiterhin das Leben von den Sytles oder One Direction zerstören. Ich war immer im Weg gewesen und jetzt konnten sie wieder leben. Ohne mich und ohne Probleme.

My little sister and her LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt