Ich öffnete die Haustür und hörte schon Schreie, als ich diese ein Spalt weit öffnete.
Mein Vater war mal wieder betrunken...
Wundern tat mich das nun auch nicht mehr, da er so gut wie jeden Tag gegen Nachmittag sehr Aggressiv war. Meine blauen Arme konnte ich nur unter einem dicken Pulli verstecken, der auch im Hochsommer immer mein treuer Begleiter war.
Meine Mutter stand im Wohnzimmer und weinte... davor mein Vater mit einer Flasche Korn in der Hand. Schnell ging ich Wortlos in mein Zimmer, da ich meine Mutter leider nicht vor ihm beschützen konnte. Man hörte nur ein Klick, dann war meine Zimmertür versperrt. Sekunden später steckte ich meine Kopfhörer ein und verzog mich wieder in meine ach so glückliche Welt...In dieser Welt hatte ich mehr als 5 Quadratmeter Platz in meinem Zimmer, hatte jeden Tag etwas schönes zu essen auf dem Tisch, mein Bruder würde nicht im Heim sitzen, meine große Schwester nicht irgendwo Obdachlos am Bahnhof sein und ihre Zeit fristen und das beste war ja, das mein Vater keinen Alkohol trinkt und somit unsere Familie nicht zusammengebrochen wäre.
Leider war dieses nur zu Träumen und so schloss ich die Augen am Schreibtisch.
Es war Nachts, als meine Kopfhörer den Weckerton durchgeben...
1:22 Uhr zeigte die Uhr. Ich schloss mein Zimmer auf und schlich mich durch den kleinen Flur, der nur ein Bild hängen hatte. Das Glas war schon kaputt und eine Ecke war komplett abgerissen. Wahrscheinlich durch eine Gewalt Eskapade durch mein Erzeuger. Vater konnte ich ihn seit 6 Jahren nicht nennen.
Kurz das Treppenhaus herunter und zur S-Bahn gesprintet.
Nach einiger zeit erreichte ich den Alexanderplatz. Dieser war für die heutige Witterung sehr leer.
Kurz kramte ich in meiner Tasche und fand einen zerknickten Zettel.
Einige Sekunden wartete ich und begann diesen vorzulesen.
Stumm
Meine Gedanken schreien, jeden Tag lauter.
Alles mögliche wird immer umher geworfen,
doch alle sind für eine dunkle Zukunft.
Zerplatzte Träume, zersprungen im Bierglas und zertrampelt durch glauben,
möchte ich alles beenden.
Meine Freunde kennen mich nicht, werden und wollen es auch nie tun...
Meine Worte verstummten.
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Singen im Wind
Teen FictionMia singt Nachts des öfteren am Alexanderplatz in Berlin. Doch ihr ist es heilig, niemals erkannt zu werden... Als Sie eines Nachts nach Hause gehen möchte, wird sie von einer Person erkannt und rennt los. Nach knapp 600 Metern hinter dem Brandenbur...