Vor mir stand ein Junge aus meiner Parallelklasse.
Er guckte verwirrt und hielt sein Handy in meine Richtung. Diese Trübe, leere Stimmung auf dem Platz war beängstigend. Ich wusste seinen Namen nicht. Genau so ein Phantom wie ich, nur ohne Maske. Ich begann zu beben, als er näher kam.
Nur noch Dreißig Zentimeter trennten uns voneinander. Die Zeit schien unendlich lange, als er seinen Kopf Richtung meiner Schulter bewegte. Sein Mund war an meinem Ohr...
"Dich kenne ich doch"
Ich verstummte. Meine Atmung war flacher als der Abstand zwischen dem halben Unbekannten und mir.
"Nein" brachte ich mit einer verstellten Stimme hervor.
"Doch... du bist Lena, oder nicht? Die aus meiner Parallelklasse..."
"Tut mir leid, ich kenne keine Lena. Da müssen Sie sich vertan haben." Bevor ich weitersprechen konnte fiel mir ein Wort ein. Flucht.
Ich tat so, als würde mir etwas auf den Boden gefallen sein und dann rannte ich los. Er kam nicht hinterher, doch ich hatte nicht bedacht, das meine Tasche langsam sehr, sehr schwer wurde.
Knapp 25 Minuten musste ich auf meinen Bus warten, der mich zurück Richtung Block brachte.
Dort angekommen fiel ich nur ins Bett und schlief Gedanken-verträumt ein...
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Singen im Wind
Teen FictionMia singt Nachts des öfteren am Alexanderplatz in Berlin. Doch ihr ist es heilig, niemals erkannt zu werden... Als Sie eines Nachts nach Hause gehen möchte, wird sie von einer Person erkannt und rennt los. Nach knapp 600 Metern hinter dem Brandenbur...