Stille. Plötzlich fängt einer der Männer an zu lachen. Der große Mann schaut den Mann an und zieht eine Augenbraue hoch. Als der andere seinen Blick bemerk, hört er auf zu lachen und fragt: Das glaubst du ihr doch nicht wirklich, oder?" Der Mann antwortet nicht und fixiert wieder mich mit seinen Augen. Wo...",gerade als er wieder etwas fragen will, erklingen von draußen Schreie und ich höre Stahl auf Stahl schlagen. Zwei Schwerter, die aufeinander treffen.
Die Tür zur Hütte wird aufgerissen. In der Tür steht eine Frau. Außer Atem ruft sie: Wir werden angegriffen! Es sind mindestens 50 Männer !" Der Anführer nickt nur und die Frau rennt weiter. Ich beobachte sein Gesicht, kann aber seltsamerweise keine Panik darauf sehen. Drei der Begleiter des Mannes wollen aus der Hütte stürzen, aber er hebt nur die Hand und sie bleiben stehen und wenden sich wieder ihrem Anführer zu. Er schaut mir tief in die Augen. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, aber gerade irgendwann sagt der Mann plötzlich zu mir: Wenn du für uns kämpfst und wir gewinnen, bekommst du deine Freiheit und das Doppelte von dem, was du für deinen Auftrag bekommen hättest. Die einzigsten Bedingungen sind, dass du gewinnst und deinen jetzigen Auftrag nicht ausführst." Überrascht schaue ich hoch. Warum bietet er mir das an? Er muss wohl sehr verzweifelt sein, auch wenn er nicht gerade so aussieht. Sollte ich das Angebot annehmen? Einerseits führe ich meine Aufträge immer aus, wirklich immer. Andererseits komme ich hier nicht weg und ist mein höchstes Ziel nicht eigentlich, endlich frei zu sein? Aber wenn ich frei sein will, muss ich erst einmal meine Schulden abbezahlen und um das zu schaffen, brauche ich Geld, viel Geld...genau das Geld, was ich von diesen Leuten bekommen würde...
Ich nicke .Mit einem erhobenen Messer schleiche ich mich leise in den Schatten an den Soldaten ran. Ich verschmelze förmlich mit der Dunkelheit. Er hat keine Chance mich zu sehen. Mein Opfer schaut sich panisch um. All seine Kameraden sind schon tot. Er ist der letzte. Eigentlich sollte ich ihn einfach schnell töten, aber es macht mir zu viel spaß, ihn zu jagen und mit ihm zu spielen. Ihn vor Angst zittern zu sehen. Als ich direkt hinter ihm stehe, räuspere ich mich leise. Erschrocken dreht er sich um, seine Augen weiten sich vor Schreck, als er mich sieht. Er will zurückweichen und mit seinem Schwert, was er zitternd in seinen Händen hält, nach mir schlagen, aber da habe ich seine Kehle schon durchgeschnitten. Das Blut sprudelt nur so aus seinem Hals und er geht zu Boden. Er bewegt sich noch ein letztes Mal, bevor er für immer erstarrt, einen entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht.
Ich wische meine beiden Messer, die mit dem Blut vieler überzogen sind, an der Tunika des Leichnams ab. Die Mühe zu versuchen,mein Gesicht von dem Blut zu befreien, mache ich mir erst gar nicht. Ich steige über die Leichen der Männer, die mir im Weg liegen, als ich mich auf den Weg zu der Hütte mache, in der ich angekettet worden war. Es sind viele...
In der Hütte warten - wie ich vermutet habe - die fünf Männer auf mich. Der Anführer steht, mit dem Rücken mir zu gewandt, vor der hinteren Wand. Die anderen vier Männer stehen neben der Tür. "Ich will meine Belohnung."
Statt sich zu mir umzudrehen, sagt der Mann einfach nur: "Es tut mir leid." Als letztes frage ich mich, was er wohl damit meint, dann werde ich zum dritten Mal heute bewusstlos geschlagen.