Sommernacht

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Alles stürzt und kracht,
fällt zusammen, am Rande der Stadt,
sehe ich ins Nichts, zwischen all den Feldern,
ist der Lärm nur ein leises Flüstern,
an meinem Ohr.

Meine gelogen Worte waren am Ende nur Lügen an mich selbst,
in Wirklichkeit geht's mir nicht gut,
geht's dir nicht gut,
lass uns drüber schweigen,
stattdessen lachen wir,
wir leben die Lüge, sie ist in uns selbst.

Sattes Gelb, unendliche Weiten,
versinken, im Blutrot, im schwarzen Blau,
das Warten ist zur Gewohnheit geworden,
gefangen, im Traum,
gefangen, die Hitze weicht,
der kalten Luft, nackte Wahrheit,
so weile ich hier, am satten Gelb.

Draußen ist es so warm,
dass dort jedes Glück vertrocknet,
in mir ist es so kalt,
dass dort nicht einmal mehr Unkraut wächst.

Alles liegt in Schutt und Asche,
stürzt und kracht,
am Rande der Stadt,
blicke ich in meine Leere, auf den warmen Asphalt,
sind meine Tränen ein Tropfen Wasser, auf heißem Stein.

Meine Wirklichkeit,
ist nicht deine Wirklichkeit,
kühles Wasser,
schmutziger See,
ist meine Wirklichkeit,
deine Wirklichkeit,
es scheint sternenklar,
dunkles Gelb, helles Schwarz,
deine Wirklichkeit,
ist nicht meine Wirklichkeit.

Alles fällt, und fällt,
stürzt und kracht,
am Rande der Stadt,
schaue ich in die Weite, weit weg vom Geschehen,
haben meine Sorgen keinen Wert,
laufe fort, gehe, gehe kaputt.

Baumkronen, so weit das Auge reicht,
ich seh unsere Lügen vor lauter Wahrheit nicht,
dornige Sträucher, Grenze zum unendlichem Nichts,
ich seh die Wahrheit zwischen den ganzen Lügen nicht,
der Leichtsinn schwächt meine Sinne,
Frohsinn ist nicht leicht.

Alles stürzt und kracht,
fällt zusammen, am Rande der Stadt,
am Ende der Welt,
sehe ich ins Nichts, zwischen all den Weiden,
ist der Lärm nur ein leises Flüstern,
an meinem Ohr.

Halte kurze inne,
Grillenzirpen, in all dieser Stille,
wir haben noch Zeit, immernoch Zeit,
bis die Sonne weicht,
ich will ihn nie verlassen, diesen verlassenen Ort.

Alles stürzt und kracht,
fällt zusammen, am Rande der Stadt,
am Ende der Welt,
sehe ich ins Nichts, zwischen all den Feldern,
all den Wegen,
ist der Lärm nur ein leises Flüstern,
an meinem Ohr.

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