Ginnys Sicht
Snape betrat den Raum, wie immer eigentlich mit schlechter Laune. Auch ich hatte nun schlechte Laune, da Snape gerne seine Laune verbreitete. „Also, heute braut ihr den Trank Amortentia. Mrs Weasley, erklären sie uns was es mit diesem Trank auf sich hat." „Soweit ich weiß, ist es der stärkste Liebestrank den es gibt." Gab ich zur Antwort. „Das ist korrekt." sagte Snape „Außerdem riecht er für jeden Menschen anders, je nachdem was ihn am meisten anzieht. Der Trank Amortentia schimmert perlmutt- Farben. Somit ist die individuelle Lieblingsfarbe eines Jeden enthalten. Das Rezept findet ihr aus Seite 175 in eurer Ausgabe von 'Zaubertränke für Fortgeschrittene'." Ich nahm mein Buch aus meiner Tasche, suchte die Zutaten zusammen und erhitzte das Wasser in meinem Kessel. Die Farbe des Trankes wurde immer bunter. Und im Laufe der Zeit stieg ein betörend riechender Dampf aus meinem Kessel auf. Es roch einfach himmlisch, nach etwas, dass ich nicht beschreiben konnte. Ich beschloss mir diesen Geruch gut zu merken. Als der Trank fertig war, füllte ich einen Teil in eine kleine Phiole ab, die ich Snape am Ende der Stunde abgab. So konnte ich nun erleichtert in die Bibliothek gehen, um etwas für meine Hausaufgaben nachzuschlagen. Dort traf ich Hermine und mein Herz machte einen Sprung. Hermine sah von ihrem Buch auf und blickte mich an. Sie wirkte verlegen doch erfreut mich zu sehen. Ich griff mir mein Buch aus dem Regal und fragte sie schüchtern, ob ich mich zu ihr setzen könnte. Sie bejahte meine Frage und so saß ich nun neben ihr und nahm sie zum gefühlt ersten Mal richtig wahr, mit ihren schönen braunen Augen und ihrem wohlriechenden Duft, der mir auf eine seltsame Weise bekannt vorkam. Mir stockte der Atem als mir einfiel woher ich diesen Geruch kannte. Der Trank...Das konnte nicht... Das durfte nicht! Hermine blickte auf sah mich an. "Alles ok?" fragte sie mit einem besorgten Unterton in der Stimme. „Passt schon" nuschelte ich verwirrt. Schnell wandte ich mich wieder meinem Buch zu und tat so, als wollte ich lesen. Doch in Wahrheit war ich viel zu aufgekratzt um mich überhaupt auf irgendetwas konzentrieren zu können. Auch Hermine wirkte so, als ob sie sich nicht ganz wohl fühlen würde. Wir redeten für die restliche Zeit nicht mehr miteinander. Nach einer Weile verließ ich, da es schon spät geworden war, die Bibliothek. Ich ging zurück in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Dabei fiel mir auf das ich Harry den ganzen Tag nicht gesehen hatte. Im Gemeinschaftsraum traf ich Ron in einem Sessel am Feuer sitzend und fragte diesen, ob er Harry gesehen hatte. Er erzählte mir das Harry mit einer schweren Magen-Darm-Grippe im Krankenflügel lag. Also beschloss ich ihn dort zu besuchen. Ich lief zum Krankenflügel. Ich beschleunigte meine Schritte, da es schon recht spät war. Ich blieb vor der Tür des Krankenflügels stehen und klopfte sanft. Ich vernahm ein raues „herein" und trat ein. Ich erblickte einen sehr kränklich wirkenden Harry im dritten Krankenbett neben der Tür. Er sah mich aus halb geöffneten Augen an.
„Hey" sagte ich. „Hey" erwiderte er leise. Ich setzte mich wieder in Bewegung und ließ mich auf seiner Bettkannte nieder. „Wie geht's dir?" fragte ich. „Nicht so gut, wie man sieht" gab er zurück. „Ich hoffe es geht dir bald besser" sagte ich mitleidig. Harry antwortete nicht, sondern lächelte mich mit einem Glänzen in den Augen an. Ich lächelte zurück, obwohl ich das Glitzern seiner Augen nicht erwidern konnte. „Hör zu" sagte er unerwartet „Übermorgen ist das Quidditchtunier gegen Ravenclaw. Madam Pomfrey hat mich zu zwei weiteren Tagen Bettruhe verdonnert, bedeutet, ich kann Übermorgen nicht spielen. Also müsstest du für mich als Sucherin einspringen." „Wieso ich?" fragte ich verdutzt. „Weil du im Auswahltraining als Sucher, abgesehen von mir, die beste warst. Und ich als Kapitän kann entscheiden wer wann wen ersetzt. Also, würdest du als Sucherin beim kommenden Spiel spielen?" „Na gut" sagte ich. „Danke, Ginny. Du musst Morgen extra viel trainieren, hörst du?" sagte Harry eindringlich. „Weiß ich doch." gab ich zurück, da ich genauso wenig wollte das Gryffindor verlor wie er.
Als ich an diesem Abend in meinen Schlafsaal zurückkehrte, konnte ich nicht aufhören an den Geruch des Amortentia und Hermine zu denken.

DU LIEST GERADE
Der Geruch nach einem Frühlings Sonnenuntergang
FanfictionEs wird langsam Winter in Hogwarts. Als Ginny im Zaubertrankunterricht einen besonderen Trank braut, der für sie einen einzigartigen Geruch hat, ahnt sie noch nicht, welche Bedeutung dieser Geruch einmal für sie haben wird... Außerdem steht ein Qui...