Der Geruch nach einem Frühlings Sonnenuntergang

Der Krankenflügel

Als ich meine Augen öffnete befand ich mich im Krankenflügel. Ich blickte mich um und erschrak leicht, als ich die verschwommene Gestalt eines Mädchens neben meinem Bett entdeckte. ,,Hermine?'' fragte ich als meine Sicht besser wurde. Sie schreckte hoch, demnach schien sie geschlafen zu haben. Sie blickte mich an und lächelte. ,,Was ist passiert?'' fragte ich, ahnte es aber schon, da ich im selben Moment das Dröhnen in meinem Kopf bemerkte, ,,du bist von einem Klatscher am Kopf getroffen worden'' gab sie mir mit einem verblassten Lächeln und mittleidigem Ton zur Antwort. ,,Wer hat gewonnen?'' ,, Natürlich Ravenclaw. Nachdem du außer Gefecht gesetzt warst, fiel es Cho ja nicht mehr besonders schwer den Schnatz zu fangen. ,, Bevor ich ohnmächtig wurde, habe ich jemanden rufen hören. Wer ist es gewesen? '' ,,Ich'' sagte Hermine verlegen, ,,Ich habe einen Zauber gesprochen um deinen Fall zu verlangsamen''.

,,Danke Hermine, du hast mir das Leben gerettet.'' sagte ich aufrichtig dankbar, denn ein Strutz aus 40 Meter Höhe hätte mich vermutlich das Leben gekostet. Sie lächelte verlegen, doch erwiderte nichts. Wir sahen uns eine ganze Weile einfach nur lächelnd an. Bis Madame Pomfrey sie wegscheuchte, mit der Begründung das ich jetzt Ruhe bräuchte, da es schon sehr spät war.

Am nächsten Morgen wurde Harry entlassen. Während unserem gestrigen Gespräch hatte er geschlafen. Ich für meinen Teil, musste noch einen Tag bleiben. Ich hoffte, spätestens morgen früh entlassen zu werden. Ich langweilte mich fast den ganzen Tag. Ron besuchte mich, jedoch musste er nach einer kurzen Unterhaltung schon wieder gehen. Am Nachmittag besuchte mich dann noch Luna. ,,Hey Ginny" begrüßte sie mich. ,,Hi" erwiderte ich. ,,Wie geht es dir?". ,,Ganz gut," sagte ich ,,die Kopfschmerzen sind fast weg." ,,Super! Dann kannst du am Wochenende bestimmt mit nach Hogsmeade".

Plötzlich wurde ich nervös, denn ich würde mich am Wochenende mit Hermine treffen.

,,Luna, ich muss dir was erzählen" begann ich. ,,Klar" sagte sie ruhig, doch ich konnte die Neugierde aus ihrer Stimme heraus hören. ,,Also...i-ich glaube ich mag jemanden".

,,Ach ja? Glaubst du?" fragte sie und zog lächelnd eine Augenbraue hoch. ,,Wer ist denn der Glückliche?" ,,Es...Es..." ,ich nahm einen tiefen Atemzug, ,,Es ist eine Sie". Luna erwiderte, ohne darauf zu achten das ich den Atem anhielt und auf ihre Reaktion wartete. ,,Wer ist denn DIE Glückliche?", ich starrte sie perplex an.

Mittlerweile hatte ich mich aufgesetzt. ,,Ginny, mir ist total egal auf welches Geschlecht du stehst, mir ist wichtig das du glücklich bist. ,,Also" sagte sie nun wieder neugieriger. ,,Wer ist sie? Ist sie aus Gryffindor?". Mir viel ein Stein vom Herzen. Ich beschloss es ihr nicht sofort zu verraten. ,,Der Amortentia hat nach ihr gerochen." Ich machte eine dramatische Pause. ,,Es ist Hermine." sagte ich dann. Sie starrte mich einen Moment lang an, dann fing sie wie blöd an zu grinsen. ,,Wirklich? Ihr wärt ein tolles Pärchen!". Ich musste lachen und sie stieg ein. ,,Ich hoffe es geht dir bald besser" sagte sie, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen. ,,Ich muss jetzt zurück in den Unterricht". Wir verabschiedeten uns und sie verließ mich.

Am Abend klopfte es erneut an der Tür. Mein Herz schlug schneller, da ich wusste das es Hermine sein musste. Als sie eintrat wusste ich das ich recht gehabt hatte. Sie sah absolut wunderschön aus, mit ihren braunen Augen und ihren braunen Haaren und ihre Art, wie sie mich anlächelte. Meine Mundwinkel zogen sich automatisch nach oben. Sie setzte sich auf den Stuhl, der neben meinem Bett stand. ,,Hey" begrüßte ich sie und knibbelte an meinem Deckenende herum. ,,Hey, Ginny" erwiderte sie und die Art wie sie meinen Namen aussprach jagte mir einen Schauer durch den Körper. ,,Wie geht es deinen Kopfschmerzen?" fragte sie. Und so begann unser Gespräch, bei dem es weniger um die Themen, sondern mehr darum ging, einfach Zeit mit einander zu verbringen.

Die meiste Zeit erklärte sie mir irgendetwas, was gut war, da ich sie dabei einfach ansehen konnte. Hermine war perfekt. Unsere Unterhaltung dauerte sehr lang. Als ich ihr gerade etwas erzählt und ihr dann eine Frage gestellt hatte, reagierte sie nicht.

Ich drehte ihr meinen Kopf, den ich der Kopfschmerzen halber der Decke zugewandt hatte, zu. Sie hatte ihren Kopf auf ihre Schulter sinken lassen und war eingeschlafen.

Sie sah auch süß aus, wenn sie schlief. Madame Pomfrey betrat den Raum und ich tat unwillkürlich so, als würde ich schlafen. Ich hatte meine Augen geschlossen und wartete darauf das sie kommen, Hermine wecken, und sie ins Bett schicken würde. Doch sie kam nicht. Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit und beobachtete sie. Sie lächelte und verließ den Raum. Ich musste grinsen und schlief mit dem Gedanken an Hermine ein.

Hermines Sicht

Ein Sonnenstrahl kitzelte mich auf meiner Nase und ich nahm Ginny, die einen Arm um mich gelegt hatte langsam war. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir noch Stunden lang so liegen bleiben können,

doch leider betrat in diesem Moment Madame Pomfrey den Raum. ,,Ist Ginny schon wach?" fragte sie mich. ,,Ich glaube nicht." antwortete ich ihr. Vorsichtig begann ich sie zu streicheln. Madame Pomfrey meinte, sie würde in ein paar Minuten noch einmal vorbeischauen. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und gab Ginny einen Kuss auf ihre wunderschönen roten Haare.

Sie öffnete ihre Augen. Wir blickten uns einfach nur an und sagten nichts. Nach einer Weile erschien Madame Pomfrey wieder im Raum und erlaubte mir, bei der folgenden Untersuchung dabei zu bleiben. Es stellte sich heraus, dass Ginny, wie schon vermutet, noch an diesem Tag entlassen werden durfte.