~Kapitel 10~

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-Miras Sicht-

„Kennst du den?", fragte mich Vanessa. Und ob ich ihn kannte, besser als jeder andere, manchmal hatte ich das Gefühl ich kannte ihn besser als er sich selbst. Ich nickte nur und schaute auf den Boden. „Woher?", Fabienne sah mich neugierig an. „Ist mein Ex.", sagte ich emotionslos und hob meinen Kopf. „Dein was?", platze es aus Fabienne raus. „Mein Ex.", wiederholte ich mich und fuhr durch meine Haare.

„Ich will alles wissen!", blabberte Fabienne. „Da gibt es nicht viel zu wissen.", murmelte ich und versuchte meine aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. „Wie lange wart ihr zusammen? Wieso seit ihr es nicht mehr? Woh.." - „Fabi..", unterbrach Vanessa Fabienne als sie sah das mir eine Träne über die Wange lief. „Was denn?", Fabienne sah Vanessa verwirrt an, welche mich ansah. „Ich oh sorry.", murmelte Fabienne und zog mich in ihre Arme. „Hey Süße, nicht weinen. Sht.", flüsterte sie und streichelte sanft meinen Rücken.

„Ist alles gut.", nuschelte ich und drückte mich von Fabienne weg. Ich setze mein Lächeln auf und wischte mir die Tränen weg. „Kommt wir müssen zum Flieger.", lächelte ich matt und nahm meine Koffer.

„Mira komm jetzt!", rief Vanessa und zog mich an der Hand hinter sich her. „Jaja ich komm ja schon.", murmelte ich und lief hinter Vanessa her.

Zusammen liefen wir durch den langen Gang ins Flugzeug. Sofort ließ ich meinen Blick über die ganzen Leute fliegen und suchte Daniele. Mein Herz schlug schneller als ich ihn neben einem braun haarigen Jungen sah. Er sah so verdammt gut aus. Ich schluckte und ging weiter. Vanessa hatte sich schon zu Fabienne und einem anderen Mädchen gesetzt.

„Wo setz ich mich jetzt hin?", Ich schaute Vanessa und Fabienne an. Nirgendwo war noch ein Platz frei. „Ehm da bei Daniele ist noch ein Platz.", murmelte Vanessa. Ohne was zu antworten ging ich zu Daniele und dem andern Jungen. „Ist hier noch frei?", fragte ich leise und sah Daniele emotionslos an. „Ehm ja äh ja klar.", stotterte er und nahm seinen Rucksack von dem Platz neben sich und legte ihn auf den Boden zwischen seine Beine. Langsam setze ich mich neben ihn und seufzte leise. Schnell nahm ich meinen IPod und meine Kopfhörer aus meinem Rucksack, danach stellte ich ihn wie Daniele auf den Boden zwischen meine Beine und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Ich spürte Danieles Blick auf mir ignorierte es aber und starrte weiterhin auf meinen IPod und suchte nach einem Lied. Ich ging auf die Lieder die ich letzter Zeit am häufigsten gehört habe. Ich stoppte bei 'Zu Spät', von den Ärzten. Ich schluckte und starrte auf den kleinen Bildschirm meines IPods.

~Flashback~

„Warum hast Du mir das angetan?

Ich hab's von einem Bekannten erfahren.

Du hast jetzt einen neuen Freund.

Zwei Wochen lang hab' ich nur geweint!

Jetzt schaust Du weg, grüßt mich nicht mehr,

und ich lieb' Dich immer noch so sehr.", lauthals sang ich das Lied mit, wie auch jedes andere an diesem Abend. Mi und ich brachten in Gelächter aus und sangen dann beide zusammen weiter mit.

„Ich weiß, was Dir an ihm gefällt:

Ich bin arm und er hat Geld!

Du liebst ihn nur, weil er ein Auto hat,

und nicht wie ich ein klappriges Damenrad!" Die Luft war stickig und es war mehr als warm, ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen was sich jetzt an meinem Kreislauf bemerkbar machte. Mir wurde schwindelig und ich schloss meine Augen.

„Mira? Mira hey alles okay?", leise hörte ich die Stimme von Mi. Meine Beine drohten nach zu geben und bevor ich fiel spürte ich zwei Hände die mich fest hielten und im nächsten Moment wurde ich hoch gehoben.

Ich öffnete meine Augen ein Stück und sah in ein mir unbekanntes Gesicht eines Jungen. „Nicht einschlafen, du musst wach bleiben.", redete er auf mich ein und trug mich aus der Menge.

„Doch eines Tages werd' ich mich rächen.

Ich werd' die Herzen aller Mädchen brechen.

Dann bin ich ein Star, der in der Zeitung steht,

und dann tut es Dir leid, doch dann ist es zu spät!

Zu spät, zu spät ,zu spät,

doch dann ist es zu spät, zu spät, zu spät,

zu spät, dann ist alles zu spät.", hörte ich leise die Menge und den Sänger singen. Der Junge trug mich aus der Halle und neben ihm sah ich Mi laufen. Krampfhaft versuchte ich meine Augen offen zu lassen was mir aber nicht wirklich gelang. Meine Augen wurden immer schwerer. „Du darfst nicht einschlafen hörst du. Bleib wach!", hörte ich immer leiser die raue Stimme des Jungen. Ich nickte leicht. „Es kommt sofort Hilfe. Bleib wach!", hörte ich noch und spürte wie ich auf was weiches gelegt wurde bevor alles um mich herum schwarz wurde.

~Flashback Ende~

Als ich merkte das mir eine Träne über die Wange lief schüttelte ich schnell den Kopf und wusch mir die Träne weg. In meinem Augenwinkel sah ich das Daniele mich ansah, ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah in seine Wunderschönen braune Augen. Die Augen in die ich mich verliebt hatte, die ich die ganzen Jahre geliebt hatte und die ich immer lieben werde. Er sah traurig und müde aus. Wieder rollte mir eine Träne über die Wange aber dieses mal ignorierte ich sie einfach und sah Daniele schweigend weiter an.

„Du hörst es immer noch.", hauchte Daniele plötzlich und wanderte mit seinem Blick runter zu meinem IPod.

Das Lied, als Daniele und ich uns das erste mal getroffen hatten. Unser Lied. Ich nickt fast unmerklich. Ich hörte das Lied jeden Abend zum einschlafen. Seit dem Daniele Schluss gemacht hatte. Ich hatte es in unserer Beziehung schon immer gehört wenn es mir schlecht ging, aber nach dem Daniele Schluss gemacht hatte fühlte ich mich ein bisschen mit ihm verbunden wenn ich das Lied hörte.

„Ich höre es auch noch. Ab und zu, öfters, Okay jeden Abend.", gestand Daniele und ich musste leicht grinsen. „Du bist noch hübscher geworden.", sagte Daniele sanft und fuhr sich durch seine braunen Haare. Ich spürte wie mir die röte ins Gesicht stieg. „Danke du auch.", murmelte ich leise und drehte meinen Kopf von Daniele weg. Ich lehnte mich zurück und legte meinen Kopf zurück. Ich spürte Danieles Blick auf mir ignorierte ihn aber. Meine Augen wurden immer schwerer und ich spürte die Müdigkeit. Ich hielt mir die Hand vor den Mund als ich gähnen musste. Ich schloss meine Augen und war keine Minute später im Land der Träume.

Wenn ein Neuanfang die Vergangenheit zurück holtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt