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Ich wurde durch ein lautes Gähnen von meinem Gegenüber geweckt und grummelt vor mich hin, da ich eigentlich noch schlafen wollte. >>Guten Morgen Kleine. Ich wollte dich wirklich nicht wecken.<<, gab Jakow nochmals gähnend von sich und sah mich entschuldigend an. >>Alles gut, du musst dich deswegen nicht entschuldigen.<<, versicherte ich ihm und setzte mich auf. >>Na dann ist alles gut. Wie wär's wenn wir erst mal frühstücken?<<, mit diesen Worten stand er auf und zog sich schnell ein Tank Top an. Als Antwort auf seine Frage nickte ich nur und machte es ihm gleich. Zusammen gingen wir mit Schlafsachen in die Küche und bereiteten Frühstück vor.

>>Willst du lieber Müsli oder was anderes essen?<<, kam es von Jakow der gerade die Kaffeemaschine anschelte. Ich holte schon mal zwei Tassen raus >>Ich denke ich nehme Müsli, du auch?<<, als Antwort bekam ich ein kurzes Nicken. Also stelle ich die Tassen auf der Küchentheke ab und holte zwei kleine Schüsseln raus, sowie zwei Löffel.

>>Kora holst du bitte die Milch raus und das Müsli, das steht oben im Regal. Ich bin kurz in Bad.<<, gab Jakow mir bescheid. Ich ging also zum Kühlschrank und holte die Milch raus, jetzt musste ich nur an das Müsli kommen. Dies war einfacher gesagt als getan, denn das Regal war viel zu hoch und die Sitzhocker, an der Küchentheke, konnte man nicht bewegen. So kam ich auf die Idee auf die Küchenplatte zu klettern umd dann das Müsli runter zu holen.

>>Also ernsthaft, ich lasse dich nicht mal fünf Minuten alleine und du kletterst auf die Küchenplatte.<<, hörte ich Jakow auflachen. >>Ich komme einfach nicht an das Müsli, so kam mir die Idee auf die Küchenplatte zu steigen, da ich sonst nicht ran komme. <<, erklärte ich meine jetzige Situation. Jakow lachte einfach weiter und stellte sich hinter mich, legte seine Hände um meine Taille und hob mich runter. >>Ich  mach es lieber selber, sonst brichst du dir noch etwas und dann kannst du nicht zu der Akademie. Das wollen wir doch nicht, oder? <<, provozierte er mich und holte selbst das Müsli runter.

Wir beide verbrachten lange damit ausgiebig zu frühstücken und unterhielten uns anregend. Das Hauptthema war, dass wir beide an einer neuen Choreografie zusammen arbeiten wollten. Doch waren wir erst am Anfang und wussten noch nicht einmal welche Tanzrichtung wir nehmen sollten, Jakow wollte wieder ins Klassische aber ich hatte Lust etwas mit HipHop zu machen.

Am Ende hatten wir uns für nichts der beiden entscheiden können, da keiner von uns nachgeben wollten. Jakow war genau so ein Sturkopf wie ich, er setzt sich durch aber kann auch gut mit Kritik umgehen, dies mag ich so sehr an ihm. Er ist mein Unterstützer, sagt mir dann auch wenn ihm was nicht gefällt. Oft mals ist er sehr direkt und sagt es einfach so wie es ihm in den Sinn kommt.

Da liegt der Unterschied zwischen uns, sowas könnte ich nicht. Nicht immer. Mal kann ich meine Meinung sagen, oft ist es aber so,dass ich die andere Person nicht verletzen möchte. Ich weiß wie es ist wenn man ständig das Falsche macht, laut anderen Menschen. Um so älter ich werde um so mehr wird mir bewusst, ich sollte auf die Meinug anderer Menschen nicht eingehen. Ich mache es trotzdem.

>>Kora?<<, rief Jakow meinen Namen leise und räumte gerade die Teller in die Spühle. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich Jakow nicht zugehört habe. >>Hm? Oh tut mir leid. War in Gedanken.<<, ich stand langsam auf und setzte mich auf die altbekannte Küchenplatte.

Jakow stand vor mir und ich konnte perfekt meine Stirn an seiner Schulter ablegen. Ich merkte wie er mir über den Rücken strich >>Kleines, du sollst dir doch nicht so viele Gedanken machen. Du weißt ganz genau, dass das dir nicht gut tut.<<, Jakow sprach leise zu mir, was einem Flüstern glich, jedoch schwer mit seiner tiefen Stimme war. Es störte aber nicht, ganz im Gegenteil, es beruhigte mich sehr. >>Ich weiß, ich weiß, aber weißt du wie schwer das ist sich keine Gendanken machen zu sollen? <<, ich stöhnte leicht verzweifelt auf und boxte leicht auf seine Brust. Jakow lachte dadurch leicht auf und nahm mich fest in den Arm und gab mir kleine Küsse auf meinen Scheitel.

Wir standen eine Weile so da und sagten nichts mehr. Es war eine angenehme Stille und es Tat mir sehr gut, ich konnte seit langem mal wieder abschalten und alles um mich vergessen. Langsam löste sich Jakow von mir und widmete sich dem Abwasch, ich hingegen ging ins Wohnzimmer und setzte mich vor dem großen Fenster hin. Das Fenster ging bis zum Boden und erlaubte einen faszinierenden Anblick der umliegenden Häuser. Langsam klopften kleine Regentropfen gegen das Glas, so lehnte ich meinen Kopf gegen dieses, schloss entspannt meine Augen und hörte dem unrythmischen Klopfen der Regentropfen zu.

Ich öffnete die Augen als sich was wärmendes meinen Körper umgab. Der Grund für das wärmende Gefühl war eine Kuscheldecke, welche Jakow um meine Schultern legte. Er sah mich liebevoll an und setze sich neben mich, >>Es ist wirklich beruhigend dem Regen zuzusehen.<<, kam es leise von ihm. Ich hob kurz die Kuscheldecke an und Jakow kroch darunter. Wir beide sahen gemütlich aus dem Fenster und jeder war in seinen eigenen Gedanken vertieft, trotzdem fühlten wir uns verbunden und genossen die Nähe des anderen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit standen wir auf, da ich wirklich nach Hause musste. Das Klopfen des Regens gegen die Fensterscheibe hatte immer noch nicht aufgehört, also mussten wir durch den Regen gehen. Schnell holte ich meine Tasche und zog mich, genauso wie Jakow, an. >>Ich nehme jetzt keinen Regenschirm mit.<<, gab mir Jakow bescheid, was ich nur mit einem Nicken kommentierte. So standen wir schon vor der Wohnungstür, welche er noch schnell abschloss und wir dann die Treppen runtergingen.

Draußen angekommen empfingen uns kalte Regentropfen, welche uns im Gesicht trafen. Ich sah zu Jakow rüber und musste laut auflachen, da dieser seine Zunge rausstreckte um diese aufzufangen und dabei wie ein kleines Kind aussah. Er erschrak sich kurz durch mein Auflachen, sah mich aber danach beleidigt an >>Warum lachst du denn?<<, fragte er mit einem Schmollen auf den Lippen. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und ging geradeaus weiter. Jakow eielte kurz darauf mir hinterher und gab mir dabei einen Klapf aus meinem Hinterkopf. Ich sah ihn empört an und schüttlete dann lachend den Kopf.

Nach guten fünfzehn Minuten fing es an heftiger zu Regnen und wir müssten aber immer noch weitere fünfundzwanzig Minuten laufen.  In der Zwischenzeit hatte Jakow über sein Handy Musik angemacht und sang leise mit. Mich freute es ihn so fröhlich zu sehen, ich werde ihn sehr vermissen, dachte ich. Diese beeindruckende Art von Jakow ist einfach überweltigend. Er ist eine gute Seele, ich könnte es nicht ertragen wenn jemand ihm jemals verletzen würde. Jakow ist zwar schon volljährig, aber er ist innerlich immer noch ein Kleinkind. Aber das macht ihn so liebenswert.

Wir waren bald bei mir zu Hause, wir mussten nur noch an einem kleinen Supermarkt vorbei. Jakow aber hatte eine andere Idee, er rannte auf den Parkplatz fing an im Regen zu tanzen. Ich ging langsam auf ihn zu, er nahm sofort meine Hand und wir beide fingen an im kalten Regen zu tanzen. Es fühlte sich so sorglos an und es war als würde die Zeit stillstehen.

Unsere Sachen waren nun komplett durchnässt und klebten an unserer Haut. So kamen wir bei mir zu Hause an. >>Kleines vergiss mich nicht, wenn du gelandet bist anzurufen.<<, fügte Jakow hinzu als wir uns zum Abschied sehr lange umarmten. Ich nickte bestätigend, daraufhin lächelte er mir zu und gab mir noch einen Kuss auf meine Stirn. Dann verschwand er aus meinem Blickfeld. Ich schloß die Tür auf und ging in den Flur um dort meine nassen Schuhe und acke auszuziehen.

>>Wie siehst du denn aus Kora?<<, fragte lachend mein Vater und meine Mutter sah mich leicht kischernd an. >>Wir sind im Regen gelaufen und deswegen bin ich nass.<<, gab ich von mir und lief schnell in mein Zimmer um mir trockene Sachen zu holen. Mit diesen ging ich ins Badezimmer und zog mich endlich um. Die nassen Klamotten fühlten sich wie eine zweite Haut an und es war anstrengen sie auszuziehen. Es war ein sehr befreiendes Gefühl wieder in trockenen Sachen zu sein. Ich föhnte danach noch schnell meine Haare.

So lief ich in die Küche und setzte mich an den bereits gedeckten Tisch. >>Was gibt es heute zu essen?<<, fragte ich meine Mutter, welche sich gerade hingesetzt hat. Als sie anworten wollte kam ram schon Vater und stellte uns Teller mit Ramen vor unsere Nasen. Er lächelte mich an und meine >>Es gibt Ramen, das isst du ja so gerne mein Schatz.<< Danach fingen wir schon an zu essen und erzählten dabei über Gott und die Welt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 16, 2021 ⏰

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Dance of luv || in ÜberarbeitungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt