Welche Art von Mensch willst du sein?

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Das konnte doch nicht wirklich ihr ernst sein? Das war vermutlich die dümmste Idee, die sie je hatte!

Emma joggte die Straße entlang, um ihre Mutter einzuholen, die mit ihrer Familie auf dem Weg zu Reginas Anwesen war. Snow war auf die grandiose Idee gekommen, Regina einen Besuch abzustatten, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber nicht alleine, sondern gemeinsam mit David, Henry und Killian (warum auch immer er dabei sein sollte). Fehlte noch, dass sie die Zwerge mit einlud.

Im besten Fall würde Regina gar nicht erst die Tür öffnen, so wie sie es bereits seit zwei Tagen nicht tat. Im schlimmsten Fall verlor sie wieder die Kontrolle über sich und irgendwer würde ernsthaft verletzt werden. Es war nicht so, dass Emma ihr nicht vertrauen würde, aber...

Wenn Regina schon nicht mit Emma reden wollte und nicht auf ihre Anrufe antwortete, würde sie erst recht nicht mit Snow reden wollen.

Mittlerweile waren ihre Eltern bei Reginas Anwesen angekommen und klopften an die Tür. Emma holte sie ein.

"Mom, das ist eine ganz schlechte Idee. Ernsthaft."

Snows Blick war entschlossen und ließ keinen Raum für Diskussionen. "Regina hat Probleme und will alleine damit zurecht kommen. Sie vergisst, dass sie eine Familie hat, die sie unterstützt."

Emma verdrehte die Augen. Da konnte sie nicht viel tun. Wenn Snow einen Entschluss gefasst hat, könnte sie wirklich stur und dickköpfig sein. Das hatte Emma wohl von ihr geerbt.

Verzweifelt wandte Emma sich an Killian. "Du weißt doch, das kann böse enden."

"Aye, aber als ich der Dunkelheit verfallen bin, hat Regina mir geholfen, mich daran zu erinnern, was für ein Mann ich sein will."

Frustriert stöhnte Emma. Sie schienen sich ihrer Sache sehr sicher zu sein. Vielleicht sollte Emma ihnen vertrauen.

Nach einigen Sekunden öffnete Regina tatsächlich die Haustür und betrachtete die Gruppe irritiert. Sie hatte wohl nicht mit so vielen gerechnet.

Henry lief zu ihr und umarmte sie. "Mom, wir haben uns Sorgen gemacht."

Reginas Blick wurde sofort weich und für einen Moment schloss sie die Augen, ehe sie Henry losließ und ihn hinter sich schob.

"Warum seid ihr hier?" Ihre Stimme war noch kälter als die Tage zuvor. Wieder lief Emma ein eisiger Schauer über den Rücken.

"Wir wollen mit dir reden", erwiderte Snow unbeeindruckt und verschränkte die Arme.

Emma dachte daran, dass Snow wahrscheinlich nur so gelassen bleiben konnte, weil sie jahrelang weitaus Schlimmeres von Regina gewohnt war.

"Ich muss sicher nicht mit dir reden, Snow White." Ihr Blick glitt über die Gruppe und blieb an Killian hängen. "Was will er hier?"

Hook machte einen Schritt nach vorne. "Ich möchte Euch daran erinnern, dass..."

Regina verdrehte die Augen und mit einer eleganten Handbewegung ließ sie Killian in violettem Rauch verschwinden.

"Du musst uns wirklich zuhören!" Snow wurde so langsam ungeduldig.

"Eine deiner Ansprachen über Hoffnung, Regenbögen und Einhörner? Darauf kann ich verzichten."

"Regina, ich habe jetzt echt genug", erwiderte Emma genervt und ging an ihrer Freundin vorbei ins Haus, bevor sie die Tür mithilfe ihrer Magie schloss. Ihre Eltern waren sicherlich nicht besonders erfreut darüber, aber sei es drum.

Emma wandte sich an ihren Sohn, der noch immer hinter Regina stand. "Henry, geh in dein Zimmer."

Er tat wie befohlen, auch wenn Emma wusste, dass er unbedingt helfen wollte. Aber für einen 13 - Jährigen war die Situation definitiv zu ernst.

Emma hatte genug von Reginas Verhalten und hatte keine Nerven mehr, um mit ihr einfühlsam umzugehen. Sie hatte ihre Chance in den letzten Tagen gehabt.

Regina zog amüsiert eine Augenbraue nach oben. Fand sie das ganze etwa lustig?

"Regina, ich habe absolut keine Geduld mehr. Rede nicht darum herum, sondern sag mir ganz klar, was dein Problem ist." Emma wusste, selbst wenn Regina sie verletzten wollte, wäre sie nicht stark genug, um gegen Emmas Magie anzukommen.

"Du lässt die Charmings einfach da draußen stehen? Na, da wirst du noch was zu hören bekommen", meinte Regina mit einem süffisanten Grinsen.

Emma atmete tief durch, um Ruhe zu bewahren. "Lenk jetzt nicht ab." Innerlich machte sie sich auf einen Feuerball gefasst.

Zu Emmas Erleichterung seufzte Regina und nickte langsam. "Es macht mich verrückt." Sie lachte bitter. "Es ist genau wie damals. Schon ironisch. Jetzt da ich eine der Guten geworden bin, holt mich meine Vergangenheit wieder ein." Ihr Blick wanderte zur Decke. "Es ist, als wollte das Schicksal verhindern, dass ich mein Glück finde, egal wie viel Gutes ich tue."

Na endlich. Emma wollte gerade etwas erwidern, als die Haustür geöffnet wurde und ihre Eltern herein kamen. Emma seufzte frustriert. Jetzt wird Regina sicher nicht weiter über ihre Gefühle sprechen.

"Emma, alles okay?"

Regina fixierte Snow und ihre Augen loderten förmlich vor Zorn. Jap. Der Moment war definitv vorbei.

Emma wollte vermeiden, dass Regina sich noch weiter provoziert fühlte und schob ihre Eltern wieder zur Tür hinaus. "Ich glaube, es ist besser, wenn wir gehen."

Once Upon A Time There Was A Queen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt