Once upon a time, there was a Queen

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Vorsichtig ging Emma die Stufen zu Reginas Gruft herunter. Sie hatte keine Ahnung, was Regina von ihr wollte und das machte sie nervös.

Vor dem Eingang zu dem Raum mit dem ganzen magischen Zeug, von dem Emma nur die Hälfte verstand, blieb sie stehen. Tatsächlich stand Regina dort und sah sich einige der Fläschchen an, um sich die Zeit zu vertreiben.

"Komm rein, Emma."

Emma zuckte zusammen. Regina hatte ja nicht einmal zu ihr geschaut.

"Warum bin ich hier?", fragte Emma misstrauisch und kam langsam näher.

"Weißt du, Emma, du denkst vielleicht, ich plane die Stadt zu zerstören oder alle zu töten, die du liebst, oder sonst etwas in der Richtung. Aber ich bin noch die Person, mit der du ausgehen wolltest." Sie war immer noch mit dem Sortieren der Fläschchen beschäftigt.

"Du bist verflucht", erwiderte Emma wenig hilfreich. Sie hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte.

Regina lächelte breit. "Das mag sein. Aber ich habe nicht dagegen angekämpft. Ich habe mich selbst für das Böse entschieden, wenn du so willst. Das solltest du doch am besten verstehen."

Sie lügt.

"Als ich der Dunkle war, habe ich mich zwar für die böse Seite entschieden, aber es war ein Fehler. Und ich weiß, dass du dich dagegen gewehrt hast. Das hast du die letzten Jahre immer getan. Für Henry. Für mich."

Regina senkte den Blick und schwieg.

Emma ging einige Schritte auf sie zu. "Du hast noch Gefühle für mich, nicht wahr?"

Der Ausdruck in Reginas Gesicht änderte sich schlagartig und sie lachte. "Denkst du, du wärst sonst noch am Leben, nachdem du mir meinen Sohn genommen hast?" Sie tat so, als wäre die Antwort offensichtlich gewesen.

"Na ja, du hast in der Vergangenheit schon öfter versucht, mich oder meine Familie zu töten und hast es nicht geschafft. Also, was weiß ich, warum ich noch lebe." Emma zuckte mit den Schultern.

Regina verdrehte die Augen.

Emma atmete tief durch und trat noch näher bis sie nur noch wenige Zentimeter von ihr trennten. "Ich möchte meine Regina wieder haben", flüsterte sie und fixierte Reginas Lippen.

"Ich kann nicht", erwiderte Regina fast schon verzweifelt und in ihren Augen spiegelte sich Verletzlichkeit wider.

Doch so schnell der Moment gekommen war, war er wieder vorbei. Ein arrogantes Grinsen machte sich wieder auf ihren Lippen breit und sie strich Emma eine Haarsträhne hinter das Ohr.

Es war so, als würden zwei komplett verschiedene Persönlichkeiten in Regina kämpfen. Und genau so war es wahrscheinlich auch.

"Regina." Emma umfasste ihr Handgelenk. "Ich habe deine Spielchen so langsam wirklich satt."

Wieder ruhte dieser neugierige Ausdruck in Reginas dunklen Augen. Emma hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte.

"Ich spiele nicht mit dir, Emma." Sie klang, als könne sie nicht verstehen, wie Emma zu so einem Schluss kommen konnte.

"Ich weiß, wie das läuft. Du wirst mich wieder fallen lassen und mir befehlen zu gehen." Auch wenn Emma es nicht zugeben wollte, es hatte sie beim letzten Mal schon irgendwie verletzt, obwohl sie wusste, dass es die Art der bösen Königin war mit anderen Leuten zu spielen wie es ihr gefiel.

"Du hast aber auch kein Vertrauen in mich, oder?", fragte Regina spöttisch.

Emma schüttelte den Kopf. Nicht in der bösen Königin.

"Hm." Reginas Blick glitt zu Emmas Lippen. "Ich weiß nicht, ob du mein Vertrauen verdienst, nachdem du mir meinen Sohn genommen hast. Zum zweiten Mal."

"Unseren Sohn. Und du hast ihn zuerst entführt."

Regina schnalzte missbilligend mit der Zunge. "Das ist nicht der Punkt."

"Ach, was soll's", murmelte Emma und zog Regina näher zu sich, um sie zu küssen.

Reginas Hände verharkten sich in Emmas Haaren und sie küsste fordernd zurück. Emma zuckte als Regina ihr unsanft in die Unterlippe biss, woraufhin Regina zufrieden gegen Emmas Lippen grinste.

Es war definitiv nicht so, wie Emma sich ihren ersten Kuss mit Regina vorgestellt hatte. Sie hatte nicht gedacht, dass es hier in der Gruft sein würde, wo das stetige Schlagen der von Regina herausgerissenen Herzen von den Wänden hallte. Sie hatte es sich sanfter mit mehr Unsicherheit vorgestellt.

Irgendwann, was Emma wie eine Ewigkeit vorkam, löste sie sich von Reginas Lippen und sie lehnte ihre Stirn gegen die von Regina. Emma hatte das Gefühl, dass der Fluch noch nicht gebrochen war und ihr Herz zog sich bei diesem Gedanken schmerzvoll zusammen. Es hatte nicht funktioniert.

Sie verharrten einige Sekunden lang in der Position und Emma schloss die Augen. Mit Tränen in den Augen legte sie ihre Lippen wieder auf Reginas. Einmal wollte sie es noch versuchen.

Es war nur der Hauch einer Berührung.

Als Emma sich wieder von ihr löste, erstrahlte der Raum plötzlich in einem hellen Licht und Emma betrachtete Regina mit geweiteten Augen.

"Regina?"

Regina sah genauso schockiert aus, wie Emma sich fühlte. Sie trug immer noch ein schwarzes königliches Kleid, allerdings war in ihren Augen so viel Wärme zu erkennen, dass Emma wusste, es hatte funktioniert.

"Du hast den Fluch gebrochen", sagte Regina erstaunt.

"Sieht wohl so aus." Emma grinste breit. Sie hätte vor Erleichterung weinen können.

Regina sah an sich herunter und nach einer Wolke violettem Rauchs, trug sie eine weiße Bluse und ihr Haar war wieder schulterlang.

"Ich dachte eben echt für eine Sekunde, ich müsste mein Leben für immer mit der bösen Königin verbringen. Glück gehabt", scherzte Emma.

"Ich weiß, die böse Königin kann wirklich anstrengend sein." Dieses Mal war es Regina, die Emma zu sich zog und sie küsste.

Emma musste unwillkürlich daran denken, dass sie und Regina wahrscheinlich für immer nur Freunde gewesen wären, weil niemand den nächsten Schritt gewagt hätte. Vielleicht hatte Magie manchmal auch positive Seiten.



Ich hoffe, die ff hat euch gefallen! Ich würde mich sehr über Feedback freuen 💕
Und frohe Ostern! 🐣

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