Kapitel 1: Der Neue Job

4 2 0
                                    


Es ist November, es hat bereits geschneit in Seoul, ich habe noch nie einen so schönen Winter erlebt wie dort. Es ist zwar sehr kalt und ich würde mich am liebsten den ganzen Tag ins Bett legen, einen heißen Vanille Cappuccino trinken und mir eine Serie anschauen, aber ich muss zur Firma, die mich für verschiedene Jobs vermittelt. Ich habe schon fast überall gearbeitet, als Kellnerin in einer Gastronomie, als Hunde Ausführerin und als Fahrradkurier, aber ich brauche das Geld für mich und meine kleine Schwester die selber noch zur Mittel Schule hier in Seoul geht. „Unnie!! Du musst endlich aus dem Bett kommen, sonst kommst du zu spät!" ruft meine kleine Schwester Mina mir zu, „Jaa" seufze ich laut zurück, schnappe mir meine Brille und schwinge mich aus meinem Bett. Ich ziehe mir meine dunkel Blaue Jeans, mein dunkles Top und darüber meinen dicken Pulli an und schlendere runter zum Frühstück. „Mensch Unnie, du musst wirklich daran arbeiten, ständig trödelst du morgens..." schimpft sie, „Ich bin nun mal ein Morgenmuffel daran kann ich halt nichts ändern" erwidere ich stur und stopfe mir meinen Reis mit den Stäbchen in den Mund. Mina hat wohl schon gegessen, sie packt ihren Schulblock und ihren Laptop noch ein, wirft sich ihren Rucksack über die Schulter und geht Richtung Tür „Unnie ich gehe nun zur Schule. Komm bitte nicht zu spät zu deinem Termin in der Firma", sie wirft mir, während sie das sagt, einen vorwurfsvollen Blick zu, danach lächelt sie und fügt hinzu „Wir sehen uns später!" „Ja bis später Mina. Pass auf dich auf!", nachdem ich das sagte fiel die Tür zu. Nun ist es Zeit das Haus zu verlassen. Ich räume mein Geschirr in die Spüle, ziehe mir meine Stiefel, meinen Schal, mit dem ich mich zudecken könnte und meine schwarze Winterjacke an und verlasse das Haus. Ich schaue kurz auf mein Handy es ist 09:25 Uhr, „Um 10 Uhr habe ich den Termin, in 5 Minuten kommt der Bus, ich muss mich beeilen" ich laufe schnell die Treppen und die Straße herunter. Als ich an der Haltestelle ankomme, war der Bus zum Glück noch nicht gekommen „Glück gehabt" seufze ich außer Atem. Es ist wirklich sehr kalt draußen und endlich kommt der Bus, ich setze mich auf einen Platz und starre aus dem Fenster. Meine Gedanken kreisen um das Gespräch gleich in der Firma und welchen Job ich diesmal wohl machen muss. Es dauert nur 15 Minuten mit dem Bus bis zur Firma, also bin ich zu früh da. *Naja lieber zu früh als zu spät* denke ich und laufe in das große Gebäude, es ist sehr groß und besteht aus vielen Fenstern und einem Großen Platz vor dem Eingang. Die Eingangstür ist auch groß, passend zu dem schicken Gebäude. Ich laufe zum Fahrstuhl und drücke die Taste für das 6. Stockwerk, dort hat mein Chef Jeon Jongdae sein Büro. Als ich vor der Türe stehe ist es 09:58 Uhr ich atme noch zweimal tief ein und aus und klopfe dann an der Türe.

„Herein" ertönt von innen des Büros und ich öffne die Türe „Guten Morgen Herr Jeon" sage ich freundlich und verbeuge mich, danach schließe ich die Türe und laufe auf seinen Schreibtisch zu. Sein Büro ist sehr Modern mit einem großen Bildschirm, einem dunkel braunen Schreibtisch, der sehr teuer aussieht und vielen Bildern von ihm und wichtigen Personen oder Diplomen. „Bitte setzen sie sich Miss Kim" sagt er freundlich und deutet mit seiner Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Nun Miss Kim, ich möchte keine Zeit verlieren, ich habe sie her gebeten, weil ich einen neuen Job für sie habe. Er wäre hier in Seoul und gar nicht so weit von ihrer Wohnung entfernt" erzählt er. „Und worum geht ein in diesem Job?" frage ich neugierig und etwas skeptisch, „Sie werden so etwas wie eine Hausfrau/Mutter/Putzfrau", mir fällt fast meine Kinnlade auf den Schreibtisch und ich kann meinen Schock nicht mehr zurückhalten „WAAAS?!". Er wusste wohl wie ich reagieren würde, denn er bleibt ganz gelassen. Als sich der erste Schock legt, bemerke ich, dass ich laut geworden bin, schnell verbeuge ich mich und entschuldige mich für mein Verhalten. Er lächelt leicht und ergänzt „Ich kann leider nichts Genaues zu ihren Tätigkeiten sagen, aber es wurde gesagt, dass es sehr dringend ist und sie noch heute Anfangen können. Und sie bezahlen das doppelte als Sie bei ihrem Kurier Job bekommen haben. Also nehmen sie den Job an?" Ich starre ihn noch etwas entgeistert an, aber denke danach nur an Mina und an das Geld, dass wir gebrauchen können, „Ja, ich nehme ihn an" sage ich etwas unentschlossen und lächle beklemmt. „Sehr gut, ich wusste das ich mich auf sie verlassen kann! Sie sollen um 12 Uhr an dieser Adresse sein. Melden sie sich unten an der Klingel mit ihrem Namen, dann werden sie bescheid wissen", sagt er und drückt mir einen Zettel mit einer Adresse darauf in die Hand. Ich verbeuge mich und verlasse sein Büro, ich schaue mir die Adresse im Fahrstuhl genauer an „Irgendwie habe ich dabei kein gutes Gefühl" Murmel ich vor mich hin und seufze. *Aber diese Adresse ich wirklich nicht sehr weit weg von meiner Wohnung, nur 10 Minuten Busfahrt*, denke ich und laufe Richtung Haltestelle. Ich schaue auf mein Handy, es ist 10:40 Uhr. *Okay ich habe noch Zeit einmal nach Hause zu fahren und mich dort etwas anständiger zu Kleiden und mir eine etwas elegantere Frisur zu machen*, plane ich in meinem Kopf. Zuhause angekommen, krame ich meine Schwarze Jeans und eine weiße Bluse, die nicht zu sehr nach Business aussieht, aus meinem Schrank und meine schwarzen Stiefel dazu. Meine Haare stecke ich zusammen, so dass ein Teil der Haare noch locker herunterhängen, aber mir mein zu lang geratener Pony, nicht mehr ins Gesicht hängt. Anschließend lege ich noch ein leichtes Make-Up auf „Ich denke so werde ich Eindruck machen. Aber ich würde schon gerne wissen bei wem ich Arbeite, vermutlich ein Mann Mitte 40 der es nicht schafft etwas alleine zu machen" scherze ich und lache. Plötzlich klingelt mein Handy *Oh es ist Luna*, denke ich und gehe ran „Hallo?" „Und wie ist es mit deinem Chef gelaufen? Was wollte er? Hat er einen neuen Job für dich? Wo denn? Was sind denn deine Auf-...", sie redete die ganze Zeit und bombardiert mich mit Fragen, auf die ich alle gar nicht antworten kann. „Luna halt, hol Luft, ich kann alle Fragen kann ich dir nicht beantworten" lache ich am Telefon um sie abzubremsen. „Ja Herr Jeon hat einen neuen Job für mich, meine Aufgaben kann ich dir noch nicht sagen. Ich muss gleich um 12 Uhr da sein. Die Jobbeschreibung war allerdings etwas merkwürdig, ich bin etwas beunruhigt deswegen", lache ich nervös am Telefon, „Wieso hast du den Job dann angenommen? Wenn er dir doch so suspekt vorkommt" „Na weil sie sehr gut bezahlen! Du weißt ich brauche das Geld", erwidere ich schnell. Ich schaue auf die Uhr, es ist 11:30 Uhr. „Du Luna ich muss Schluss machen, ich muss los. Ich berichte dir heute Abend oder morgen wie es war. Bis dann!" „Okay Viel Spaß und lass dich nicht anbaggern, wenn es so ein alter Knacker ist", spaßte sie und legt auf. *Die hat ja nerven*, denke ich und verdrehe die Augen. 

Ich sitze nun im Bus auf dem Weg zu meiner neuen Arbeitsstelle und bin nervös, mir kommen 1000 Gedanken in den Kopf, *Was ist wenn Luna recht hat, er ein alter Knacker ist und er mich anbaggert, was mache ich dann?* vor lauter ekel bekomme ich Gänsehaut und Schüttle mich, *Okay bleib ruhig, es wird nicht so schlimm sein*, beruhige ich mich selber. An der Haltestelle steige ich aus, von dort aus muss ich nur noch 2 Minuten laufen. Ich stehe vor dem Haus und etwas kommt mir merkwürdig vor, es ist riesig, und es steht kein Name an der Klingel. Das Haus ist so riesig, darin könnten glatt 15 Leute wohnen, es ist unglaublich Modern gebaut und die Tür ist mit undurchsichtigem Glas versehen. Die Fenster sind alle mit Klebefolie bis zu Hälfte undurchsichtig gemacht worden. Ich bekomme ich mulmiges Gefühl, mein Herz schlägt so laut, ich glaube man kann es hören. Ich atme einmal tief durch und klingle an der Türe, an der Tür meldet sich eine tiefe Männerstimme „Hallo?" „Ähm ja, Kim Leah mein Name ich habe diese Adresse bekommen, weil ich hier Arbeiten soll" *OH NEIN ES IST DOCH EIN MANN MITTE 40*, weine ich innerlich. Ohne mir zu Antworten drückt er mir die Türe auf, mein Herz schlägt immer schneller. Ich gehe durch die Tür und komme in eine eher kleine Eingangshalle, es hängen einige Fotos an der Wand, eine Treppe führt nach oben, das wars. *Viel kleiner als es von außen aussieht*, überlege ich und schaue mich um, hier hängen Bilder von jungen Männern oder eher Jungs mit einem etwas älteren Mann, das Alter der Jungs auf dem Bild ich schwer einzuschätzen *Oh je ich glaube ich hatte recht*, befürchte ich. „Hallo? Ist da jemand?", rufe ich und horche, ob mir jemand antwortet. Plötzlich ertönen von oben Stimmen. Ich rufe noch einmal „Hallo? Ist da jemand?", diesmal aber lauter. Von oben hört man etwas Tumult dann antwortet endlich jemand „Ja kommen sie einfach hoch!" bittet mich die Stimme freundlich, *Das ist aber eine andere Stimme als eben an der Sprechanlage* denke ich, als ich die Treppen vorsichtig hinaufsteige. Oben ist ein größerer Flur mit vielen Räumen, bei einigen sind die Türen offen, bei anderen sind die Türen geschlossen. Plötzlich ertönt aus einem Raum etwas den Flur hinunter Musik, *Diese Musik habe ich doch irgendwo schon mal gehört*, denke ich und laufe auf die verschlossene Türe zu, hinter der die Musik wohl herkommt. Ich öffne die Türe und komme in einen großen Raum mit einem großen Spiegel an einer Wand, der Raum ist sehr hell und hellhörig, es stehen einige Stühle an der Wand und es liegen ein paar Taschen herum. Ich schaue mich weiter um, da bemerke ich, wie mich viele Augen anstarren, das konnte ich noch nie leiden. Ich drehe mich vorsichtig um und an der Wand, an der die Stühle stehen, stehen sie, neun Jungs, die mich anstarren, als wäre ich ein Geist...

The New JobWhere stories live. Discover now