Minuten, Stunden, Tage? Sie hat keine Ahnung wielang sie schon hier liegt und die dreckig "weisse" Decke anstarrt.
Es interessiert sie auch gar nicht.
Nicht wielang sie da liegt und ihre Zeit verschwendet.
Nicht wie sie da liegt; seltsam komisch auf dem Bett. Ein bisschen schief, beide Beine runterhängend, Rumpf irgendwo über der rechten Bettseite. Die Arme ausgestreckt; einer auf einer neben dem Bett.
Nicht wieso sie da liegt. Sich so kalt und leer fühlt. Weshalb sie die Motivation dazu nicht hat interesse an sich zu haben.
An ihrer Umgebung. Ihrem Leben...Am Leben.
Wieso sollte sie auch. Interesse daran haben, meine ich.
Man stirbt doch sowieso.
Jeder, immer.
Klar kann ich aufstehen, mich an die Hausaufgaben machen oder mich für einen Weg nach der Schule entscheiden. Arbeiten oder weiter machen? Egal. Ich sterbe eh.
Ich sollte nach vier Tagen mal wieder Duschen. Aber dafür müsste ich mich bewegen. Egal. Ich sterbe eh.
Vielleicht sollte ich mich für meine Zukunft einsetzten, schauen wies mir geht, wies weitergehen soll. Ach. Egal. Ich sterbe eh.
Und wieso warten wenn es sich schon alle in der Klasse von mir wünschen. Dann hätte ich endlich mal etwas richtig gemacht. Aber egal. Soll ich doch was falsch machen, was richtig machen. Ist eh alles Ansichtssache und ausserdem noch anstrengend.
Ich glaube ich bleibe noch etwas liegen. Ugh ich bin so müde.
Könnte ich doch bloss aufhören zu atmen. Weniger anstrengend. In sovielen Wegen.
"Was machst du da?" "Mach doch endlich was!" "Was ist nur falsch mit dir?!" "Sei doch normal"
Oh meine Mama ist jetzt im Zimmer. Sie hat gemerkt das ich traurig bin oder so. Auf jeden Fall nicht glücklich. Deshalb heitert sie mich auch so schön auf. Jetzt ist sie zwar wieder draussen weil sie genervt von mir ist aber ich stehe trotzdem auf. Beste Mama der Welt.
Ich sag ihr schnell das es mir leid tut. Wie kann ich es auch wagen ihr als ihr Kind Sorgen zu bereiten. Ich bin eine schlechte Tochter. Ein schlechter Mensch.
Meine schlurfenden Schritte füren wieder in mein Zimmer, mein Bett und lasse mich drauf plumsen. Eher breche ich fast zusammen. Bruchlandung eines nassen Kartoffelsacks der jetzt auf der Seite liegt.Na endlich. Da sind die Tränen. Hallo, lang nichtmehr gesehen.
Mein Herz tut weh wie auch meine von Flecken gezierten Gliedern. Keine sichtbaren Flecken. Sie haben nicht mit Fäusten zugeschlagen, das macht es aber nicht weniger schmerzvoll.
Ich zwinge mich zu einem Lächeln während ich aufstehe und zu meinem Fenster laufe. Die Strasse unten ist schön. Ich mag die Lichter und wie gleich in diesem Licht die Menschen aussehen wenn sie vorbei laufen. Ich beobachte so weiter bis es langsam heller wird.
Vielleicht geh ich nacher duschen und dann zur Schule. Vielleicht auch nicht.
Egal. Bald ist es soweit. Vielleicht.
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Windows tell stories
RastgeleEin Hochhaus, viele Fenster. Hinter all diesen Fenstern spielt sich ein anderes Leben, eine andere Geschichte ab. ~Meine erste Story auf Wattpad~ Hope you enjoy♡