Teil9

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"Das ist eine ziemlich üble Geschichte. Ich will nicht, dass Sharleen dauernd daran erinnert wird." Liam zog mich fester in seine Arme und ich konnte spüren wie sehr er sich noch immer die Schuld daran gab.

"Es geht mir gut, wirklich." ich schaute beschwichtigend zu Liam auf: "Ich erzähle es dir." Wandte ich mich Kevin zu.

"Wenn du nicht willst, musst du nicht."

"Nein ist schon okay. Ich hatte in meiner Klasse einen Typen, der wollte was von mir und ich habe ihm immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich nichts von ihm will, weil ich ja Liam habe. Naja er wollte das ganze nicht hinnehmen und hat angefangen mir nachzustellen. Er hat mich auch zwei mal entführt. Beim ersten mal zu sich heim und beim zweiten mal bis nach Hamburg. Da hat Julius in einem Hotel gearbeitet und mich quasi gerettet, bis Liam kam."

"Krass, wie geht's dir damit?"

"Ich Lebe und muss lernen damit klar zu kommen."

"Was wurde aus dem Typen?"

"Adam sitzt in der Klapse." Seinen Namen auszusprechen brachte mir eine Gänsehaut und wie automatisiert schaute ich auf die Narbe an meinem Handgelenk. Eine Träne kullerte mir über die Wange und ich hielt mit meiner Hand, mein Handgelenk fest.

"Shar, süße, geht's dir gut?" ich nickte mit dem Kopf, wischte meine Träne weg und sah Julius und Kevin an. Die beiden schauten mich bemitleidend an.

"Ist die Narbe von ihm?" Liam warf Kevin einen wütenden Blick zu: "Findest du nicht es reicht? Sie ist total aufgelöst." ich legte Liam beruhigend meine Hand auf den Brustkorb: "Es ist okay. Wirklich, mir geht's gut," an Kevin gewandt sagte ich: "Ja, er hatte mich mit Handschellen ans Bett gefesselt und um an den Schlüssel zu kommen, musste ich mich ziemlich strecken und hab mich dabei an den Handschellen geschnitten."

"Du musstest ja ganz schön viel mitmachen, das tut mir leid." Kevin sah mich an. Ich wusste nicht was in seinem Blick lag, aber er erinnerte mich stark an Adams Blick, wie er mich immer musterte. Eine Gänsehaut lief mir den Rücken runter und ich schluckte schwer. Das klingeln meines Handys lies mich dermaßen zusammen zucken, dass mir das Handy aus der Hand fiel: "Geht's dir gut?" Liam sah mich beunruhigt an. Ich nickte schnell und hob mein Handy unter Kevins Blicken auf. Ich öffnete die Nachricht und mein Gesicht schlief ein.

"Was ist los?" Liam schaute alarmiert zu mir. Nachdem ich mich nicht rührte, nahm er mein Handy und begann zu lesen. Ich stand eingefroren da und begann zu zittern. Mir liefen tränen aus den Augen und dann sank ich auf die Knie.

"Das darf doch nicht wahr sein! Ich dachte die hätten dem das Handy abgenommen!" Liam war auf hundertachtzig.

"Was ist los?" Julius war auch alarmiert. Liam hielt ihm mein Handy hin und half mir dann auf die Beine. Er zog mich in seine Arme und wischte mir die Tränen weg, die mir meine Sicht verschleierten. Ich bekam alles nur noch wie aus weiter Ferne mit. Mitten in dem ganzen Chaos klingelte es an der Haustür. Julius öffnete und kurz darauf stand Stacy vor mir. Sie nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. Janik klopfte Liam kumpelhaft auf die Schulter.

"Wie kann der schon wieder schreiben?" Stacy durchbrach die Stille.

"Was heißt hier schon wieder?" Julius wusste ja noch nichts vom ersten mal. Liam erklärte es ihm und Kevin sah uns unwissend an.

"Was hat Adam geschrieben?" Stacy schaute mich beruhigend an. Liam schaute zu Stacy: "Er hat geschrieben: Hallo meine süße, ich freue mich, bald sehen wir uns wieder und dann kann uns niemand mehr trennen. Dann werden wir für immer vereint sein. Ich weiß doch wie sehr du mich Liebst und auch vermissen musst. In Liebe A." Bei den Worten durchfuhr mich ein Schauer und ich fing wieder an zu zittern. Konnte er etwa wirklich ausbrechen? Wenn er an ein Handy kommen konnte, wieso dann nicht auch ausbrechen? Der Gedanke an Adam, wie er plötzlich vor mir stehen könnte ließ es mir eiskalt über den Rücken laufen. Liam kam wieder zu mir und legte seine Arme um mich. Ich ließ mich an ihn fallen und spürte wie Ruhe in meinem inneren einkehrte.

Wo die Liebe hinfällt... 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt