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Ich stand pünktlich um 6 Uhr in der Früh auf dem matschigem Hinterhof. In der Nacht hatte es ungewöhnlich stark geregnet, meine schwarzen Stiefel versanken unaufhaltsam im braunem Morast.

Die Sonne war noch nicht am Horizont zu sehen, viel zu früh, viel zu viele Wolken, viel zu schlechtes Wetter. Vielleicht würde die Sonne heute auch überhaupt nicht zum Vorschein kommen?

Mein Blick schweifte über den gesamten Hinterhof, vorbei am dem alten Schuppen. Unter uns auch genannt 'Leichen Schuppen.'

Sicherlich hatten Soldaten, junge Männer ein besseren Platz verdient, als in einem alten Schuppen vor sich in zu wegitieren, aber wie der alte Feldherr zu sagen pflegte ' Es ist Krieg.'

Ja, es ist Krieg. Trotzdem würde ich die Zeit nach meinem Tod nicht sonderlich gerne in diesem stinkenden Schuppen verbringen. Mir was bewusst das es unvermeidlich war für mich, nicht in diesem Schuppen zu laden.

Ich ließ mein Blick ein letztes mal über den Hinterhof gleiten. Ich vernahm das leise klacken des Holztores am anderen Ende des Hofes, daraufhin folgten Stimmen.

Ich beobachtet wie mehrere junge Männer durch das Tor marschierten. Einige von ihnen sahen aus wie 15 oder vielleicht 16.

Sie kamen direkt auf mich zu. Wohl geordnet standen sie in Reihe. Umso näher sie kamen, desto besser konnte ich ihre kindlichen Gesichter erkennen. Vielleicht hatte ich mich überschätzt mit 15 oder gar 16.

Mir war bewusst, dass nur wenige von diesen Jungen, jemals ihre Familie wieder sehen würden. Ich dachte damals, ich würde wieder heim kehren, meine Mutter nocheinmal sehen, meinem Vater stolz mein verdienten Lohn aushändigen.

Alle diese Jungen hatte Pläne. Vielleicht Arzt werden oder Lehrer, Maler oder sogar Anwalt?
Eine Frau, Kinder, ein eigenes Haus draußen auf dem Land. Ich wusste die meisten würden sich niemals ihre Träume erfüllen, doch ich hatte mir angewöhnt nicht mehr so oft darüber nachzudenken. Schließlich war es nicht mein Leben, nicht wahr? Ich würde kein Leid davon tragen, sagte ich mir selbst immer.

Als die Stimmen der Jungen ausnahmslos verstummten und nur noch die Stille und begleitet, erhob ich meine Stimme.

"Guten Morgen."

Ich ließ mein Blick durch die Reihen Streifen, als die Jungen mit lauten Stimmen mein 'Guten Morgen' erwiederten.

Meine Blick stoppte für einige Sekunden bei einem Jungen, mit Dunkelbraunem Haar, was unter seinem Helm hervorluckte. Der Junge stand etwas wackelig im Matsch und stellte sich etwas ungeschickt an. Sein Helm sahs nicht richtig auf seinem Kopf, so das der Helm von seinem Kopf zu rutschen schien. Seine Braunen Augen schauten mich erwartungsvoll an, ich wusste nicht, ob es Vorfreude war, Angst oder Unsicherheit. Es könnte auch alles gemischt sein. Ich war nie gut in Körpersprache deuten gewesen. Trotzdem der Junge irgendwie niedlich aus, wie er dort stand, seine Stiefel nur unsorgfälltig zugeschnürt und seine Hose bereits voller Brauner flecken, als wäre er heute schon hundertemale hingefallen.

"Ich denke, ihr wisst alle warum ihr hier seid."

Daraufhin nickten die Jungen brav.

"Ich halte es für eine gute Idee, wenn wir mit den Schuss Übungen anfangen. Einige von euch wissen ja nichtmal wie man eine Waffe richtig hält, amüsant." sagte ich und warf dem Jungen mit dem Dunkelbraunen Haar ein Blick zu.

Mit einer Handbewegung forderte ich die Truppe auf mir zu folgen. Es waren vielleicht 50 oder auch 60 Jungen. Eine kleine Truppe, ganz nach meinem Geschmack.

Ich führte die Jungen, durch den Hinterhof zu einer kleinen Sport Anlage. Ich persönlich fand diesen Ort am besten um den Umgang mit Schuss Waffen zu üben. Einige hatte schon Erfahrung, was es für mich umso leichter machte.

Mir war bewusst, dass die Waffen das wichtigste in einem Krieg waren. Wer nicht mit seiner Waffe umgehen konnte, der sollte sich am besten sein eigenes Grab schaufeln. Verstecken und warten bis es vorbei ist, gibt es im Krieg nicht.

Während ich den Jungen mehrere male vormachte, wie man das Gewehr lud und auf ein Ziel richtete, konnte es mit der Zeit die meisten ganz alleine.

Nur der Junge mit den Dunkelbraunen Haaren rüttelte frustriert an seinem Gewehr.

"Wenn du das Gewehr ladest, wie ist dein Name Junger Mann?"

"Jeon Jungkook, Sir."

"Wenn du das Gewehr ladest, Jeon Jungkook, solltest du es vielleicht nicht auf die selbst richten, sonst pustest du dir selbst das Gehirn über den halben Platz." sagte ich und drehte das Gewehr in seiner Hand.

Es ertönte leises gelächter, was mich normalerweise nicht störte, aber diesesmal wollte ich es nicht auf mir sitzen lassen.

"Mund halten dahinten sonst habt ihr gleich das Gewehr am Kopf, also hört auf zu glotzen und macht was man euch gesagt hat."

𝕾𝖔𝖑𝖉𝖎𝖊𝖗¦ ʲʲᵏ ˣ ᵖʲᵐWo Geschichten leben. Entdecke jetzt