Chapter Two

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Nachdem ich die beiden Kinder zur Schule gebracht habe, setze ich mich in ein Café und schreibe endlich die Postkarte, die ich meinen Eltern versprochen hatte. Ich schaue raus und es scheint schon jetzt die Sonne und in England regnet es wahrscheinlich gerade. Ich muss etwas lächeln, etwas Regen wäre hier auch nicht schlecht. Nachdem ich ausgetrunken und die Briefmarke auf die Postkarte geklebt habe, mache ich mich auf dem Weg zur Post, um dort meine Postkarte rein zu werfen. Auf dem Weg dorthin, begrüßen mich viele Menschen von gestern, vom Markt. Ich lächle nett zurück und stehe dann vor der Post, dann werfe die Postkarte rein und mache mich auf dem Weg zum Platten Laden. Sobald ich die Tür öffne, gibt die Tür ein klingeln von sich und mir steigt sofort ein alter Bücher Geruch in die Nase. Ich schaue mich um und fühle mich sofort wohl. Wow, so viele verschiedene Platten, so viele verschiedene Künstler. Begeistert fange ich an mich umzusehen. Es ist wunderschön hier und es hat so einen besonderen Flair. In der Mitte stehen drei kleine Regale, an den Wänden stehen jeweils große Regale und die Kasse ist genau an der anderen Seite vom Eingang.

„Buenos Dias!"

Ich erschrecke mich total und drehe mich um.

„Eh, guten Morgen.", ich bin so überrascht, dass ich auf meiner Sprache antworte.

Jetzt erste sehe ich den Mann, der mich begrüßt hatte.

„Du kommst also auch aus England, nehme ich an?", fragt er mich direkt und stellt eine Kiste mit Platten auf die Kasse.

Nachdem ich etwas rot geworden bin, nicke ich und schaue ihn mir genauer an. Er ist groß, schon etwas brauner, als ein einfacher Engländer, außerdem hat er blonde Haare und blaue Augen. Er trägt eine kurze Hose und ein Hemd, welches sehr locker sitzt und 2 knöpfe zu viel auf hat, dass er in seine Hose gesteckt hat. Ich staune nicht schlecht, er sieht echt gut aus.

„Kommst du auch aus England?", frage ich neugierig nach.

Er nickt und kommt auf mich zu.

„Ich bin Robert, aber du kannst mich Rob nennen.", meint er und hält mir seine Hand hin.

„Freut mich, mein Name ist Lucy.", sage ich und schüttle seine Hand.

Seine Hand ist etwas rau, aber warm. Meine Hand kribbelt leicht und ich nehme sie auch schnell wieder weg.

„Also Lucy, was treibt dich nach Spanien?"

„Ich mache hier mein Au-Pair. Ich bin noch für 2 ½ Monate hier und du, Rob?"

„Ich studiere hier, ich arbeite in dem Laden um etwas Geld dazu zu verdienen."

Ich nicke und er mustert mich kurz.

„Suchst du denn etwas bestimmtem, Lucy?"

„Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur etwas schauen."

„Wenn du Hilfe brauchst oder eine Frage hast, ruf einfach meinen Namen.", grinst er und verwindet mit der Kiste nach hinten.

Ich schaue mich etwas um und gehe dann in die Rock Ecke. Mein Blick fällt auf Queen, klingt interessant, doch dann sticht mir ein anderes Cover ins Auge. Duran Duran. Von der Band habe ich nur Gutes gehört. Ich nehme sie in die Hand und lese mir durch, was hinten drauf steht.

„Ahh, Duran Duran.", Rob steht hinter mich und schaut mich beeindruckt an.

„Du hast einen guten Musikgeschmack, willst du mal rein hören?"

Ich nicke begeistert.

„Ja, gerne."

Er geht nach hinten und macht die Musik aus, die bis eben lief. Dann ist kurz stille. Man hört irgendwas runterfallen und ich kneife beide Augen zusammen.

„Moment!", höre ich von Rob und muss etwas lachen.

Doch dann setzt sofort der Beat ein und ich zucke etwas zusammen. Jetzt ist es Rob der etwas lachen muss. Ich gehe zu ihm, zur Kasse und lege die Platte darauf. Er geht um die Kasse herum und stellt sich vor mir. Ich schaue ihn an und mir gefällt das Lied jetzt schon, mein Fuß wippt etwas mit. Er hält mir seine Hand hin und ich nehme sie. Er legt seine Hand auf meine Taille und seine andere Hand verschmilzt mit meiner. Meine andere Hand lege ich auf seine Schulter. Wir stehen uns nah, aber so weit auseinander, dass es noch locker ist. Irgendwie müssen wir etwas lachen. Ich schließe meine Augen und es fühlt sich irgendwie direkt so vertraut an. Als ich die Klingel höre, bleibe ich stehen und gehe einen Schritt von Rob weg. Mein Blick fällt auf eine ältere Frau, die so eben den Laden betreten hat und den schönen Moment zwischen mir und Rob beendet hat. Diese grinst mich aber nur an und Rob flitzt nach hinten und macht die Musik leiser. Ich beobachte ihn dabei. Er ist ein guter Tänzer. Ich gehe wieder zurück zur Kasse und will gerade bezahlen, doch da winkt Rob schon ab. Ich schaue ihn verwirrt an.

„Das geht aufs Haus.", meint er.

„Rob, das kannst du doch nicht machen!", sage ich, dort er nickt nur.

Er packt die platte in eine Tüte und die Frau ruft plötzlich nach Hilfe. Ich blicke sie an und sie hebt zwei Platten hoch.

„WHAM? Oder doch Tears for Fears? Welche soll ich meinem Sohn schenken?"

Rob und ich antworten gleichzeitig.

„Tears for Fears."

Die Frau nickt zufrieden und packt die Platte von WHAM wieder weg. Wir schauen uns grinsend an. Ich nehme meine Tüte und gehe aus dem Laden. Was war das denn jetzt bitte? Ich wusste gar nicht, dass ich tanzen kann, naja bis eben auf jeden Fall nicht. Ich kann nicht mehr aufhören zu grinsen und achte deshalb auch nicht darauf wohin ich laufe. Plötzlich höre ich ein Auto neben mir stark bremsen und ich schaue dort hin. Ich halte meine Hand von mir weg, als könnte ich das Auto mit meiner bloßen Hand anhalten. Ich schreie kurz auf, da meine Hand anfängt wehzutun. Ich lasse vor schreck meine Tüte fallen und halte mir meine Hand, um den Schmerz zu unterdrücken. Der Fahrer steigt aus und rennt auf mich zu.

„Alles ok? Das war keine Absicht! Gott, es tut mir so leid! Ist alles in Ordnung? Nein, natürlich nicht. Komm, steig ein. Ich fahre dich jetzt in das Krankenhaus, dass ist das mindeste was ich machen kann."

Und ehe ich mich versehe, sitze ich in seinem Auto, mit meiner Tüte auf meinem Schoß und einer schmerzenden Hand. 

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⏰ Last updated: Feb 12, 2019 ⏰

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Sommer in Costa BravaWhere stories live. Discover now