[Dramione→Hermi(o)ne+Draco]
~How amazing it is to find somebody who wants to hear about all the things that go on in your head~
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"Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr! Warum hat er mich gewählt? Unter allen, die zur Verfügung standen, ausgerechnet mich? Ich... Schaffe es einfach nicht... " Hermine blickte erschrocken auf. Das leise Schluchzen hatte sie hierher geführt, aus dem wurde ein Schniefen und dann dieses... tja, was war es eigentlich?
Wie so oft in diesem Jahr war Hermine nachts durch die Gänge geschlendert, auf dem Weg zur Bibliothek, um noch mehr zu lernen. Um ihren unersättlichen Wissensdurst endlich zu stillen. Umso enttäuschter war sie, dass dieses Vorhaben heute unterbrochen wurde
Sie lugte um die Ecke, um zu sehen, wer da mitten im Gang weinte, und erschrak. In dem leeren Korridor saß Draco Lucius Malfoy, der Slytherinprinz höchstpersönlich, und weinte. So leise wie möglich setzte Hermine sich auf den Boden, in der Hoffnung, noch mehr Fetzen des Selbstgespräches auffangen zu können. Wenn er das meinte, was sie und die Jungs in der Nokturngasse gesehen haben, war das dann eben ein Geständnis?
Das Mädchen dachte so angestrengt nach, dass es gar nicht bemerkte, wie Malfoy aufgehört hatte, zu schluchzen und zu schniefen und auf es zugelaufen kam. Als Hermine sich wieder zu der Stelle wenden wollte, wo der Slytherins eben noch gesessen hatte, wurde die Sicht versperrt. Durch ein Paar ziemlich muskulöser Beine, wie Hermine feststellte.
"Was suchst du hier, Granger?" fragte der Besitzer dieser muskulösen Beine. Als Hermine aufschaute, sah sie gerade noch, wie Malfoy sich eine Träne aus dem Gesicht zu wischen.
Sein Stimme war zittrig, obwohl er sich anstrengte, beherrscht zu klingen. Augenblicklich stand Hermine auf und stammelte:"Ich... Ähm... "
Doch bevor sie eine halbwegs normale Antwort geben konnte, ertönte ein lautes "Fuck!" Von Malfoy, der sich gerade umdrehen wollte um wegzurennen. Doch Hermine war schneller, und legte eine Hand auf die Schulter ihres eigentlichen Feindes und fragte sanft: "Hey... Draco... Was ist denn los?" Als er sich wieder zu der Gryffindor umdrehte, hatte er abermals Tränen in den Augen.
"Das ge-heht dich ni-nichts an, Granger!" rief er unter kräftigem Hicksen wegen dem vielen Weinen. "Beruhige dich erstmal, dann erzähl mir, was passiert ist. Aber nicht hier. Komm mit."
Und mit diesen Worten zog sie ihn mit. Obwohl er sich anfänglich wehren wollte, ließ er sich dann doch mitziehen.
Er hatte Angst, Angst, das Mädchen würde alles herausfinden und es Potter erzählen, noch schlimmer, sie, die immer in allem das Gute sah, würde in verurteilen.
Sie führte ihn zum Astronomieturm, gerade rechtszeitig, den genau in dem Moment, in dem die beiden die ersten paar Stufen erklommen, kam Hausmeister Filch mit seiner Katze Mrs. Norris um die Ecke, um eventuelle Brecher der Schulregeln in den Gängen zu finden. Oben angekommen setzten sich die zwei auf den kalten Boden, den klaren Sternenhimmel über sich.
"So,", fing Hermine wieder an, "erzähl mir, was du vorhin meintest." Der Slytherin schüttelte den Kopf. Immer noch unter heftigem Schniefen meinte er: "Ich kann es dir nicht sagen. Du wirst es Potter sagen und dann habe ich riesige Probleme."
"Ich werde es Harry nicht sagen. Umschreibe es doch einfach.", beruhigte das Mädchen ihn.
Geschlagen nickte er und erzählte: "Schon okay. Ich erzähle es dir ganz. wenn du mich verrätst, bekomme ich eben meine gerechte Strafe. Also, nachdem mein Vater bei seinem Auftrag im letzten Jahr versagt hatte, musste der dunkle Lord ihn eben irgendwie bestrafen. Nur meinen Vater selbst konnte er ja nichts antun, da der in Azkaban sitzt. Deswegen musste ich eben als Sündenbock dienen. Zuerst markierte er mich als sein eigen, indem er mir dieses dumme Mal aufzwang, uns dann gab er mir auch noch diesen unmöglichen Auftrag.
Er hat mich irgendwann in den Ferien zu sich gerufen und meine, dass es doch eine Schande wäre, wenn meiner Mutter etwas passieren würde und dass das aber sicher passieren werde, wenn ich es nicht schaffen würde, Professor Dumbledore umzubringen. Verstehst du? Er droht einem Kind damit, dessen Mutter zu verletzen, wenn es seinen Direktor nicht umbringt. Und meiner Mutter geht es doch sowieso schon so schlecht, weil sie Vater vermisst, aber sie darf ihn nicht besuchen, wegen Tante Bella und Snape lässt mich schon das ganze Jahr nicht in Ruhe mit seinem dummen Gerede, von wegen er will mir helfen und so, in Wirklichkeit will er einfach nur seine Position beim Lord verbessern.
Und ich kann mit niemand darüber reden, ich meine, Crabbe, Goyle und Pansy sind wirklich zu dumm um das alles zu verstehen, und Blaise hat einfach zu viel zu tun um sich meine Probleme anzuhören. Und dann ist da auch noch Potter, der ständig hinter mir her ist und fast davor ist, herauszufinden, dass ich jetzt ein Todesser bin und dann... ist da noch dieses Mädchen."
Hermine war überrascht. Noch nie hatte sie ihn so viel reden hören, geschweige denn soviel ohne eine Beleidigung. Der Junge, der sie all die Jahre runter gemacht hatte, der ihr immer und überall ihre Stellung in dieser Welt klar gemacht hatte, tat ihr mit einem Mal leid. Alles, was er ihr gerade erzählt hat, war so unglaublich traurig, er hatte es so schwer, und sie und alle anderen, die ihn so oft ebenfalls Beleidigt hatten, die im Geheimen über ihn lästerten, machten es ihm nur noch schwerer. Doch das, was er als letztes gesagt hatte, hatte Hermine aufhorchen lassen.
"Darf ich fragen, welches Mädchen?" wollte sie wissen.
"Sie ist unglaublich. Sie ist eine der Sachen, die mich zum lächeln bringen, die mich meinen Auftrag vergessen lassen. Sie ist wunderschön, talentiert und klug wie fünf. Aber vor allem ist sie eine Muggelgeborene, was meine Eltern nie erlauben würden, eine Gryffindor, und die beste Freundin von Potter. Und mit ziemlicher Sicherheit hasst sie mich jetzt."
Fluchtartig stand er auf und wollte gehen, doch Hermine hielt ihn abermals fest. Sie hatte erst einige Augenblicke gebraucht, um zu realisieren, was der Junge gerade gesagt hatte, dich schließlich sind die Worte zu ihr vorgedrungen.
Draco immer noch festhaltend wisperte sie: "Oh Draco, ich glaube kaum, dass sie dich hasst. Wohl eher das Gegenteil."
Und dann passierte alles ganz schnell. Irgendwie fanden die beiden sich zuerst in einer peinlichen Umarmung wieder, und als sie sich wieder lösten, fanden ihre Lippen die seinen.
Und so standen die beiden auf dem Astronomieturm, beide waren fast noch Kinder, und doch waren sie in einen Krieg verwickelt, der selbst Erwachsene zerstören konnte, waren eng aneinandergepresst, als wären sie das einzige, was dem jeweils anderem Halt geben kann und über ihnen färbte der Himmel sich langsam rosa.
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Harry Potter Oneshots
FanficIch weiß, dass ich keine Zeit dafür hab. Ich weiß, dass ich keine Ideen dafür hab. Ich weiß, dass es davon ca. 8282927338 andere gibt. Und doch dachte mein dummes Hirn sich, lass doch mal Harry Potter Oneshots machen, einfach nur, weil ich nen Scha...