Einatmen, ausatmen. Ganz langsam, ganz ruhig. Ein und aus. Das ist gerade nicht passiert. Nein.Niemals würde Mr. Lee dir freiwillig so nahe kommen ... aber ... er ist es! Oh mein Gott! Mr. Lees Hände haben dich berührt, deine Schulter, deine Schuhe, deine Beine! Bloß nicht zu viel daran denken – oh man, so viel Stress an einem Tag, das wird deiner Haut gar nicht gefallen. Aber würdest du die paar Unreinheiten, die wohl zukünftig auf deiner Stirn zu finden sein würden gegen das, was heute geschehen ist – gegen Mr. Lees Nähe eintauschen? Einige Aspekte des Tages sind mit Sicherheit ersetzbar, wie beispielsweise Willy oder Mr. Kim, aber »Ugh, Mr. Lee«, du schüttelst verzweifelt, hastig deinen Kopf, als müsste das deine Gedanken, die Gedanken an Mr. Lee aus deinem Kopf schleudern. Plötzlich bemerkst du, wie schnell deine Schritte gerade aufeinander folgen. Gerade als dir dies auffällt, erklingt eine kurze Melodie aus deiner Tasche. Sally hat dir eine Nachricht geschickt:
»Wie ist's mit Taeyong gelaufen??«, mit einem Emoji, dessen Gesichtsausdruck einen entsetzt und zugleich gespannten Einruck vermittelt. Du entschließt dich dazu, erst nach Hause und dann duschen zu gehen, bevor du Sally später anrufen würdest, um ihr alles genau zu schildern.Dein Zug hat natürlich jetzt, am Abend keine Verspätung, er ist sogar fast zu früh. Endlich, vor deiner Wohnungstür angekommen, kramst du den Schlüssel aus deiner Tasche und... warte – wo ist dein Schlüssel? Nein. Nein. Nein. Nein. Nein! Du schaust nervös auf die Uhr und und siehst, dass der nächste Zug in ungefähr zehn Minuten kommen müsste. Du überlegst nicht lange und sprintest los. Als du in letzter Minute noch im Zug sitzt, beschließt du Sally zu schreiben, du würdest sie später anrufen; du denkst, mit diesem unglücklichen Zwischenfall, würde es auf jeden Fall zu spät werden ihr erst nachdem du geduscht hast auf die Nachricht zu antworten.
Der Zug hält und du rennst aus der Tür und zurück ins große, moderne Bürogebäude und in den Aufzug. Du bist oben angekommen und eilst, mit deinem Haustürschlüssel, zur Abwechslung von Mr. Lee, als einziges Ziel im Sinn in die Richtung deines Arbeitsplatzes. Kurz bevor du den Raum in dem sich dein Platz befindet jedoch betreten kannst, rennst du in eine Person.
Ernsthaft!?, fragst du dich in deinem Kopf, Oh bitte, bitte, bitte, lass es nicht – es ist Mr. Kim.
Erst erschrocken, dann erleichtert blickst du ihm ins blöde Gesicht und entschuldigst dich halbherzig. Du willst schnell weiter, aber er versperrt dir den Weg.
»Mrs. Min?«, mit seinem immer noch schmierigen Lächeln blickt er dich an. Es ist fast so, als gäbe es in seinem Gesichtsausdrucks-Repertoire nichts anderes als das und das, was sich als ein traurigen Versuch verführerisch zu blicken beschreiben lässt. Nein? »Hhm?«, gestresst schließt du kurz deine Augen und wartest darauf, dass er hoffentlich schnell antwortet. Du willst doch nur deinen Schlüssel.»Was machen Sie denn noch hier? Warten Sie«, er hebt die Hand, welche nicht „lässig" in seiner Hosentasche liegt, stoppend, bevor du sprechen kannst, selbst wo du dies gar nicht vorhast »Sie waren doch schon weg!«
»Ich«, du seufzt »hab meinen Schlüssel vergessen... «, du blickst Mr. Kim mit einem breit aufgesetzten Fake-Lächeln an, in der Hoffnung er würde jetzt endlich gehen.
»Mrs. Min«, er fängt an zu kichern »schusselig, wie immer«, er klopft dir zweimal auf die Schulter, während er zum Glück auch mal die Fliege macht. Währenddessen trägt dein Gesicht einen irritierten Ausdruck und dir läuft vor Ekel ein eiskalter Schauer den Rücken runter, nachdem Mr. Kim schon um die Ecke gegangen ist. Ist das gerade nötig gewesen? Im Gegensatz zu Mr. Lees Hand auf deiner Schulter; im Gegensatz zu seiner göttlichen Wärme, hat sich Mr. Kims Hand angefühlt wie glipschige Tentakeln; sie war schwitzig und lau-warm. Du überwindest nach einigen Sekunden erst dein nasses Trauma von Mr. Kims Wischmobhand und erinnerst dich wieder an deinen Schlüssel. Du zuckst bei der Realisation kurz auf und machst dich weiter auf den Weg zu deinem Tisch. Als du endlich deinen Schlüssel im Visier hast, geht eine Tür auf und kurz bevor du ihn greifen kannst, richtet sich dein Blick automatisch, ruckartig auf die Person, die du gerade am liebsten gar nicht sehen willst. Naja, das stimmt so nicht ganz, beziehungsweise gar nicht. Du würdest ihn am Liebsten immer, die ganze Zeit, nur sehen, aber die Situation so wie sie ist gegeben, hast du gehofft er würde vielleicht nicht genau in diesem Moment sein Büro verlassen.

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Mr. Lee
RomanceDiese Fanfiction ist der besondersten Person die diesen Planeten mit ihrer Existenz beglückt gewidmet: meiner Schwester @JustLisaLee. Ganz großes Shoutout an dieses sexy Beast; lest alle ihre Stories (besonders Lucas <3) und folgt ihr, ehrlich...