Glück im Unglück

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Verdammt ich habe mich verlaufen! Allein auf dem Hallengelände und das auch noch Nachts!
So was passiert wieder mal nur mir, ich wollte eigentlich nur nach den Toiletten suchen und jetzt irr ich hier planlos umher.
Bamm! Laufe ich gegen irgendeinen am Boden liegenden Gegenstand. Gerade als ich um die nächste Ecke biege und mich frage wie groß so ein verdammtes Gelände nur sein kann, laufe ich volle Wucht in jemanden rein. „He he, aufpassen!" die Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken, sie kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht wem ich sie zuordnen muss. Als ich meinen Blick hebe, schaue ich direkt in diese Traumhaften Augen und jetzt weiß ich auch wem die Stimme gehört!
Chris Harms von Lord of the Lost.
„S... S... Sorry." stottere ich. Einen kurzen Moment schaut er mich nur an, dann lacht er und meint: „ Kein Grund zum stottern Herzchen, was tust du denn hier hinten?"
Es dauert kurz bis seine Worte bei mir ankommen, ich kann es einfach nicht glauben das ich hier wirklich Chris gegenüber stehe. Gerade eben war ich noch auf seinem Konzert und nun steht er hier direkt vor mir.
„ Ähm, ich hab mich verlaufen, als ich die Toiletten gesucht habe." Verlegen schaue ich auf meine Füße. Wieder lacht er und das rauhe Lachen bereitet mir eine wundervolle Gänsehaut. „ Ohje, da bist du ja total am falschen Ort. Aber wenn du schon hier bist sag mir doch mal bitte wie du heißt, Herzchen." Jetzt schaue ich ihm wieder direkt in sein Bildschönes Gesicht. „ Ich heiße Lillith, aber alle nennen mich Lil." Schüchtern lächle ich ihn an. „Ein sehr schöner Name für ein sehr schönes Mädchen. Wie ich heiße muss ich dir wohl nicht sagen." Wieder dieses sexy Grinsen. Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen. Nervös schau ich mich ein wenig um. Wir stehen auf einem schwach beleuchteten Hinterhof, vermutlich direkt hinter der Halle in der das Konzert war. Auf dem Boden liegen Kippenstummel.
Endlich find ich meine Sprache wieder. „Nein musst du mir nicht sagen ich weiß ihn nur zu gut." Verlegen kichere ich erneut. „Kannst du jetzt bitte aufhören so nervös zu sein? Ich bin nicht Gott oder sonst wer, einfach nur Chris." Ich atme tief durch und erwidere dann, „Tut mir leid, aber ich bin ein Riesen Fan von dir und kann es kaum fassen das du hier vor mir stehst." Jetzt kann ich ihm direkt in seine wundervollen braunen Augen schauen. „Mann Lillith, bitte sieh mich einfach als Mann und nicht als Rockstar." Er schiebt seine Brille zurecht und schaut mich tief an. Ich nicke, „Oke Chris. Kannst du mir vielleicht jetzt den Weg hier weg zeigen, ich muss meinen Zug nachhause erwischen." Mir fällt nämlich plötzlich ein das ich am Arsch bin wenn ich den verpasse, dann kann ich nämlich am Bahnhof schlafen. „Natürlich Herzchen, ich fahr dich schnell zum Bahnhof." Er streckt mir seine Hand hin und ohne zu überlegen nehme ich sie. Nachdem wir um ein paar Ecken gebogen sind stehen wir auf einem Parkplatz beim Haupteingang. Er zieht mich zu einem schwarzen Auto.
Nachdem ich mich angeschnallt habe fährt er los. „Hast du was dagegen wenn ich hier rauche?" Fragt er in die Stille. „Nein, kein Problem." Erwidere ich.
„Wie alt bist du, Herzchen?" dieses „Herzchen" lässt mein Herz schneller schlagen. Zögernd antworte ich: „Ich bin 18."
Ich sehe älter aus und bin mir jetzt sicher das er mich jetzt nur als kleines Fangirl sieht. Er ist schließlich 28. „Noch so jung? Du erscheinst mir nicht so jung." Da wir gerade an einer Ampel stehen, schaut er zu mir rüber. „Naja, mich hält irgendwie keiner für 18 und manchmal fühle ich mich auch nicht so jung." Ich werde rot, Gott sei dank ist es im Wagen dunkel so das Chris es nicht sehen kann. Er erwidert nichts weiter darauf und ich bin mir sicher das er das Interesse an mir nun verloren hat. Nach zwei weiteren Ampeln, welche beide rot waren, stehen wir am Bahnhof. Gerade will ich aussteigen als Chris sagt: „Warte Herzchen ich bringe dich zum Zug." Schnell parkt er und wir steigen beide aus. Da ich spät dran bin rennen wir fast an das Gleis. Schwer atmend kommen wir die Treppen hoch gejagt als mein Zug abfäghrt. „Verdammte Scheiße nochmal!" Fluchend stehe ich auf der obersten Treppe. „Fuck, jetzt kann ich am Bahnhof pennen!"

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