Not as easy as it seems [Julian Brandt x Kai Havertz]

Chapter 3

für trashynaturekid

Die darauffolgenden Tage waren eisenhart. Irgendwie versuchte ich mich mit den Gedanken abzufinden, dass die Beziehung zwischen Kai und mir vorbei war. Wir hatten kaum Kontakt und sahen uns nur beim Training, da ich seine Nähe während der Trennungsgedanken nicht ertragen konnte und noch nicht bereit war, mit ihm zureden. In dem nächsten Gespräch mit ihm müsste ich unsere Beziehung beenden, wie ich es Pini versprochen hatte. Allerdings würde das das Schwerste werden, was ich jemals tun musste. Ich wusste, wie hartnäckig und emotional er sein konnte. Zumal kannte er mich ganz genau und wusste, dass ich mich niemals freiwillig von ihm trennen würde, da ich ihn dazu viel zu sehr liebte. ,,Können wir reden?" riss mich auf eine Stimme aus den Gedanken, als ich nach dem Training in der Kabine saß und mir meine Schuhe zuband. Ich konnte dich Stimme sofort Kai zu ordnen, der seinen Platz neben mir hatte.

,,Ich kann nicht. Tut mir leid" murmelte ich und drehte mich nicht einmal zu ihm. Ich nahm mir meine Tasche und wollte ohne ein weiteres Wort die Kabine verlassen, doch eine Hand umfasste mein Handgelenk und zog mich zurück.

,,Jule, bitte" flehte Kais dünne Stimme, was mein Herz verkrampfen ließ ,,du ignorierst mich seit Tagen und ich halte das nicht mehr aus."

,,Kai..." seufzte ich schwer und sah ihm das erste Mal seit dem Gespräch mit den Club-Bossen in die Augen. Viele unserer Mitspieler waren noch in der Kabine, als dass wir hier hätten reden können. Zwar waren alle mit etwas anderem beschäftigt und achteten nicht auf uns, aber da es ein emotionales Gespräch werden würde, wollte ich nicht, dass die anderen etwas mitkriegten. Somit nickte ich zögerlich, obwohl ich wusste, dass ich es bereuen würde und machte ihn mit einer Handbewegung deutlich, dass er mir folgen sollte.

,,Ich habe mit Gregor geredet und er meinte, dass er neue Meetings und Verhandlungen mit den Club-Bossen ansetzt. Er wollte den Vertrag von einem Anwalt überblicken lassen, der alles in seiner Macht stehende tun wird, um die Sätze zustreichen" sprudelte es gleich aus meinem Freund raus, als wir in einer abgelegen Ecke, weit weg von irgendwelchen Räumen standen.

Jetzt oder nie... ich versuchte einen genervten Blick aufzusetzen und verständnislos zuklingen:,,Das ist deine Lösung für unser Problem? Du holst noch mehr Menschen dazu, die ich noch nicht mal kenne, und erzählst ihnen von unserer Beziehung?"

,,Er ist Anwalt, damit muss er sich an die Schweigepflicht halten. Außerdem verteidigt er meine Familie schon seit Jahren und ich kenne ihn lang genug. Wir können ihm vertrauen" versicherte er mir.

,,Wenn er nicht die Zeit zurückspulen, Gedächtnisse löschen oder alle Menschen tolerant zaubern kann, dann kann er uns nicht helfen. Niemand kann das" konterte ich murrend und verschränkte die Arme vor der Brust. Zu gerne hätte ich gehört, was sein Berater vorhatte, doch es ging nicht. Ich hatte Pini versprochen, dass ich unsere Beziehung beendete und den Vertrag unterschrieb. Außerdem war es nicht mal sicher, ob sein Anwalt und weitere Gespräche wirklich helfen würden.

,,Was ist los mit dir? Hast du dich wirklich so sehr von deinem Berater und den Verantwortlichen beeinflussen lassen?" hakte Kai irritiert nach.

,,Ich habe erkannt, dass sie recht haben und du solltest es auch. Das alles dient nur zu unserer Sicherheit" gab ich monoton zurück. Mir war bewusst, dass er mich zu gut kannte und mir die Fassade nicht direkt abkaufen würde.

,,Du hörst dich fast so an wie die Club-Bosse" merkte er verunsichert an. Auf der einen Seite hieß das, dass ich meine Rolle perfekt spielte. Auf der anderen Seite bedeutete es, dass ich eine Meinung verkörperte, zu der ich überhaupt nicht gehörte.

,,Es ist das Beste für uns. Denk doch mal nach, wenn ein kleines Detail an die Öffentlichkeit kommt, dann schadet das unserer Karriere erheblich. Das Risiko ist zur groß" fuhr ich fort ohne auf seine Bemerkung einzugehen.