Fear {Yoonmin}

~3~

„Nein! Bitte nicht! Lasst mich in Ruhe!"

Jimin fuhr hoch in seinem Bett. Eine schreiende Stimme hatte ihn aus dem Schlaf gerissen. Erst war der Tänzer orientierungslos, doch dann schrie sein Zimmernachbar noch mal. Und weinte, so bitterlich das auch Jimin Tränen in die Augen stiegen.

Der Tänzer versuchte Yoongi zu wecken. Er schrie ihn an, schüttelte ihn und ja sogar schlug ihn leicht. Doch nichts half. Yoongi schlief weiter und hörte auch nicht auf zu schreien.

Aus reiner Verzweiflung tat Jimin das letzt das ihm einfiel. Er küsste die hübsch geschwungenen Lippen des weinenden Mannes.

Suga riss die Augen auf und fuhr hoch. Er schwitzte und zitterte, seine Wangen waren nass.

„Was... Was ist passiert?", flüsterte er mit zitternder Stimme zu sich selbst. „Du hattest einen Alptraum", meinte Jimin mit belegter Stimme.

Yoongi schreckte zusammen, er bemerkte Jimin erst durch die Stimme, des anderen. Vorher hatte er den Tänzer im dunkeln vollkommen übersehen gehabt.

„Jimin?", stieß der Rapper verwirrt aus. „Wie hast du mich wach bekommen?" „Warum?", kam mit sanfter Stimme die Frage zurück. „Mich hat man noch nie einfach wecken können." „Oh, ich weiß es nicht genau, ich hab viel probiert." „Danke, fürs wecken jedenfalls. Ich werd jetzt nicht mehr schlafen können, aber du kannst das auf jedenfall jetzt wieder." „Du solltest auch schlafen!" „Nein, passt schon" „Hilft es, wenn ich mich zu dir lege?" „Ich denke eher nicht" „Okay, versteh schon, ich geh dann mal was trinken", mit hängenden Schultern verließ der jüngere den Raum.

„Was hat er denn jetzt?", fragte Suga verwirrt in die plötzliche Stille des Raumes. Sich die nassen Spuren von den Wangen wischend schlurfte der Rapper seinem Dongseang hinterher.

In der Küche stützte sich auf den Tresen und sah schweigend ais dem Fenster.

„Mochi?", die raue Morgenstimme des bleichen ließ den jüngeren aufzucken. Der kleinere schniefte einmal und drehte sich dann mit einem unechten Lächeln zu dem Rapper um. „Was machst du denn hier, du solltest doch schlafen?", flüsterte er. „Ich bin dir hinterher, irgendwas hattest du doch, oder?" „Nein, alles gut" „L-Lüg mich bitte nicht an!" „Tust du doch auch immer" „Aber nicht dich!" „Hyung..." „Bitte... Bitte lüg mich nicht an, tu das bitte nicht. Nicht du!", dem sonst so gefühlstotem Rapper stiegen Tränen in die Augen und seine schmächtigen Schultern begannen zu beben.

„Warum weine ich jetzt? Ich tu das doch sonst nie! Warum fühl ich mich bei dir so sicher, dass ich weinen kann?"

Der jüngere fiel erst in eine Schockstarre bevor er sich zusammenriss und auf Yoongi zu schritt. Ohne weiter zu zögern schloss der kleinere den knapp größeren in die Arme. Weinend ließ sich der Rapper einfach an die Brust von Jimin sinken und klammerte sich an diesen.

„Es tut mir Leid, ich war nur traurig dass du nicht mal mit mir in einem Bett schlafen wolltest. Es war albern. Es tut mir so Leid, Suga! Ich werd dich nie wieder anlügen", flüsterte der nun größer wirkende in die verwuschelten Haare des weinenden.

„Ich.... Ich wollte dich doch nur nicht mit meinen Problemen belasten, es stört mich nicht mit dir zu schlafen!" „Schlafen.... wie... m-mit mir?" „Oh Gott doch nicht gleich so! So meinte ich das nicht!" „Passt schon. Komm, wir gehen schlafen. Ja?" „Mhh, a-aber lass mich bitte nicht los." „Nein, tu ich nicht"

Den trainierten Arm fest um die schmale Hüfte des Rappers geschlungen, führte Jimin die beiden durch die dunkle Wohnung in ihr Zimmer und sein Bett. Zusammen legten sich die beiden jungen Männer aneinander gekuschelt hin.

„Hast du mich vorhin Suga genannt?", flüsterte der ältere. „Mhm, mein Spitzname für dich" „Warum Suga?" „Weil du so süß bist und deine Haut weiß wie Zucker" „Du bist süßer, Mochi!" „Wenn du meinst..."

Jetzt beide total müde schlummerten sie einfach friedlich, fest aneinander gepresst, ein.