Kapitel 7

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Der Dschungel war zwar wunderschön, aber sehr gefährlich. Immer wieder mussten die drei auf fleischfressende Pflanzen und Krokodil-artige Wesen achten. Den ganzen Tag lang nahmen sie Proben und spät am Abend (dieses Planeten) wurden sie zurück auf die Enterprise gebeamt.

Spock versuchte sich in seinem Quartier mit Hilfe von Meditation auf das Gespräch mit Jim vorzubereiten. Seine Gedanken waren in Aufruhr.
Schließlich gab er es auf und fragte sich, wie vollkommen menschliche Wesen über so etwas sprachen. Wahrscheinlich von Gefühlen geleitet. Es stand viel auf dem Spiel. Aber er musste mit Jim reden. Heute noch.
Jim dachte nach. Er war müde und saß nachdenklich auf seinem Bett. Sulu hatte die Brücke, er hatte mitbekommen, dass Jim vollkommen neben der Spur war.
Die Ereignisse der letzten Tage wollten bearbeitet werden. Was Jim am meisten Gedanken machte war, warum Spock in dem Labor geweint hatte und seit den letzten Tagen nicht so oft mit ihm sprach.
Siedendheiß fiel ihm noch etwas ein. Die Sache auf Calypso. Spock hatte ihn beatmet und in einer Umarmung aus dem Wasser geholt! Und merkwürdiger Weise beruhigte es Jim, daran zu denken und erinnerte sich an das elektrische Prickeln, das Spocks Hände ausgelöst hatten.
Er musste mit seinem Freund reden. Musste Fragen stellen. Brauchte Gewissheit. Also stand er auf, ging zur Tür und rannte den Gang zu Spocks Quartier entlang. Sein Herz raste.

Spock zog überrascht eine Augenbraue nach oben, als er den Türsummer hörte. "Herein."
Jim stand in der Tür, völlig außer Atem. "Spock, wir müssen reden!"
Der Vulkanier merkte, wie ihm warm wurde. "Ich habe ebenfalls Gesprächsbedarf. Kommen Sie doch herein." Jim stürmte geradezu in den Raum und stellte sich vor Spock, der sich umdrehte. Er wusste, es wurde Zeit. "Spock. Was ist auf Calypso passiert? Warum hast du mich freiwillig aus dem Wasser geholt, obwohl das mit Berührung verbunden war? Warum..." Jim legte Spock eine Hand auf den Arm. "Warum kannst du meine Berührung ertragen?" Spock spürte Jims Berührung, seine Verwirrung. "Jim, ich... Sie sind mein bester Freund und ich hätte es nicht ertragen, wenn du..." Jegliche Förmlichkeiten waren ihm nicht mehr wichtig. "Wenn du nicht mehr hier wärst.
Seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, wir würden uns ewig kennen und schätzen. Meine Logik und die komplette Vulkanische Lehre... Sind vergessen wenn du hier bist.
Es ist eine unkontrollierbare menschliche Emotion und ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann... Es ist..." Spocks Herz raste, als er Jims Hand mit dem Zeige- und Mittelfinger berührte und über seinen Handrücken strich. Jim sah überrascht auf. Er wusste, was Spock tun wollte. Er wollte ihm etwas sagen, was er nur auf Vulkanisch ausdrücken konnte.
Jim berührte mit seinem Zeige - und Mittelfinger vorsichtig Spock's.
Der Vulkanier war überwältigt von einer Flut von Gefühlen und auch Jim spürte es. "Spock? Kannst du bitte deine Augen schließen?" Jim kam näher und nahm die Hände nach oben. "Captain... Warum..." Spock fragte sich warum, spürte aber grenzenloses Vertrauen. Er versuchte gar nicht erst, Schilde aufzubauen. Er schloss die Augen und das erste, was er wahrnahm, waren Jims Hände, die sich um sein Gesicht legten. Dann spürte er warme, weiche Lippen auf seinen. Es fühlte sich gut an, auch wenn er die Bedeutung dieser Geste nicht kannte. Doch dann begriff er. Ein Beweis von Vertrauen, das Menschen sich zeigen, wenn sie etwas füreinander empfinden.
Spock löste sich und nahm Jim's Gesicht in seine Hände um ihm tief in die blauen Augen zu sehen. Er nahm seine ganze Zuneigung zusammen und Tränen sammelten sich in seinen braunen Augen, als er etwas ihm wichtiges zuflüsterte. "T'hy'la. Mein T'hy'la."

Struggle of a VulcanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt