~chapter 3

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Ich sitze vor Ms Quinn und gucke zu, wie sie die Liste durchgeht.

Die meiste Zeit wirkt sie angespannt oder halb in Gedanken. Sie ist ziemlich tough und unnachgiebig , aber ich schätze, so muss sie wohl sein.

Meine Mutter hat früher mal an einer Jugendschule unterrichtet und immer gesagt, das sei jeden Tag, als ob man in den Krieg ziehe, und sie kam auch jeden Tag kampfesmüde nach Hause. Ms Quinn ist noch relativ jung, aber nicht gerade der Stoff für junge Männer Fantasien.

Ich glaube, die Jungs mögen Sie, aber hinter ihrem Rücken beschimpfen Sie sie trotzdem als gemeines Luder. Sie hat ein-, zweimal mit mir über irgendwelche Stundenplan Ergänzungen geredet, aber das war auch alles.

,, Das finde ich gut", sagt sie nach einer Weile und sieht mir dabei unvermittelt in die Augen. Diesen Blick kenne ich. Das ist der Tara Finke/Mia spinelli Blick.

,, ich finde, ihr solltet Anliegen haben und dieses äußern können. Es muss hier für euch Mädchen ganz schön hart sein. Ich werde dich an William verweisen, dann könnt ihr diese Forderungen gemeinsam durchgehen."

Ich greife nach meiner Schultasche. Ich habe nicht die geringste Lust, sobald nach dieser Alphabet Lektion schon wieder mit William zu tun zu haben.

,,Tara Finke würde das sicher lieber machen", Sage ich höflich.

,, laut diesen Ausführungen ist Tara Finke der Meinung, dass William einen Gegenstand in einem gewissen Körperteil stecken hat ", erklärt sie mir ebenso höflich.

,, ich glaube nicht, dass sie die richtige ist, um mit ihm zu reden."

,, ich glaube ich bin es auch nicht."

Ms Quinn lächelt und gibt mir die Liste zurück.

,, Falls er ein bisschen schroff werden sollte, liegt das daran, dass er in Wirklichkeit ziemlich schüchtern ist." Ich nicke, es ist ein abwimmel nicken.

Es funktioniert, denn sie guckt an mir vorbei zu Tür,als wollte sie sagen:

,, du kannst jetzt gehen."ich bringe die höflich Lächeln Nummer und drehe mich erleichtert um.

Und stehe direkt vor William Trombal .

Wir sind ziemlich genau gleich groß ,also ist Blickkontakt unvermeintlich. Ich finde eine Narbe zwischen seinen Augen, auf die ich mich konzentrieren kann. Er hat ein komisches Gesicht. Scharf geschnitten und kantig, mit unglaublich heller Haut. Aber dazu hat er dieses dicke, schwarze Haar,dass so ein harter Kontrast ist. Es sieht aus, als hätten sich zwei Kulturen heftig um sein Gesicht gestritten ,ohne dass eine gewonnen hätte.

,, William, die Mädchen haben ein paar Schwierigkeiten und sie dachten, du könntest das vielleicht ausbügeln", erklärt Ms Quinn.

,, um was geht es?"

Seine Stimme ist tief und rau. Ich habe mal ein Mädchen sagen hören, er spreche wie ein leibhaftiger Sexgott , aber da ich noch nie einen Sexgott habe reden hören, kann ich das nicht beurteilen. Die Liste in meiner Hand fühlt sich plötzlich an wie ein glühender Kail .Ich will sie nicht hergeben. Von der Bemerkung über ihn mal ganz abgesehen,ist Tara besessen von diesem Tampon-Automaten-Ding und sie hat drauf bestanden, es ganz oben auf die Liste zu setzen. Er streckt die Hand aus und ich hasse Tara aus tiefstem Herzen, weil sie mir das aufgehalst hat.

Er überfliegt die Liste und ich merke genau, wann er die letzte Zeile erreicht hat. Er wird ganz rot und guckt dann mich an.

,, wie heißt du?"

,,Francis....Francesca.....spinelli."

,, ich sollte eigentlich Francesca heißen", erklärt Ms Quinn.

Das Leben ist keine Pralinenschachtel!Where stories live. Discover now