Vertraue niemals deinen Gefühlen

,,Ich liebe dich zum Mond und zurück."

Zurück in meinem neuen ,dennoch nicht offiziellen Zuhause,setzten wir uns erstmal an den kleinen Küchentisch.

Andre schaute geschafft und eingeschüchtert aus,dies wollte ich ja eben verhindern,nun war es doch dazu gekommen.

Er war da ganz anderer Meinung. Er machte sich eher Sorgen um mich.

,,Prinzessin,deine Erzählungen stimmen. Ich dachte immer du übertreibst ein wenig,aber nichts davon war nur ein wenig übertrieben. Es kommt mir sogar viel schlimmer vor,"klagte Andre,er setzte uns beiden einen Cappuccino auf und wollte reden. Mir war aber persönlich nicht nach labern,dieses Erlebnis hatte mich verstört obwohl ich das von meinem Erzeuger kannte.

Mit 5 Jahren fing es an,dass meine ,,Eltern" mehr und mehr tranken und 3 Stangen rauchten am Tag,ich konnte manche Nächte nicht schlafen,da Silke und ihr Mann laut waren und keine Rücksicht nahmen überhaupt das Wort Verantwortung war ihnen nicht bekannt. Dann schlugen sie mich auch noch wenn es Ihnen mit mir zu viel wurde,die blauen Flecken wurden immer mehr im Gesicht,ich ging nie schwimmen und Ausreden für die anderen Flecken hatte ich. Wenn ich jetzt genauer drüber nachdenke,hätte ich es nicht immer vor den Lehrern leugnen sollen,dann hätte ich sicher eine schöne Kindheit gehabt.

,,Erde an Lil,halllloooooo!"

Jetzt schenkte Andre mir ein noch viel besorgteren Blick.

,,Hast du den Cappuccino neu gekauft,Andre?"
,,Versuchst du jetzt wirklich vom Thema abzulenken,Engel? Man kann so etwas nicht ausblenden."
,,Ich kann nicht darüber reden,das ist zu viel für mich."
,,Aber wenn du es doch willst,kannst du jeder Zeit zu mir kommen,ja?,"er guckte mir tief in die Augen.

Meine Augen aber füllten sich langsam mit Wasser und dann floss mir schon die erste Träne über die Wange,Andre beugte sich über den Tisch und wischte sie mit seinem Daumen weg. Dann stand er auf und umarmte mich von hinten,legte seinen Kopf auf meine rechte Schulter und küsste sie und meinen Hals. Ich war so unfassbar dankbar,dass ich ihn hatte,einen Mann,der perfekt ist,nichts ist perfekt wie er.

,,Ich liebe dich,Andre."
,,Ich dich auch,bis zum Mond und wieder zurück,Prinzessin."
                                   [...]
Ich ordnete die restliche Anziehsachen in Andres Schrank und der checkte währenddessen seine Nachrichten vom Handy,das ich auch noch tat.

,,Ich habe vorher einen richtig schönen Film gefunden,wollen wir den nachher ansehen?"
,,Ja,oder wir gehen mal aus, natürlich in einer anderen Stadt und nur wenn du in der Stimmung bist,Engel."
,,Nicht heute,morgen eher."
,,Dann bestell ich mal eine Pizza."
,,Und ich mach es uns schön kuschelig,"murmelte ich und holte eine Decke und Kissen aus dem Schlafzimmer.

Der Film hatte fast alle Gefühle der Welt inbegriffen man musste weinen,lachen,nachdenken sogar fast vor Freude hüpfen,am Ende war es still ,bis mir eine fabelhafte Idee in den Sinn kam.

,,Andre,wie wäre es mit einem heißen Bad."
,,Für uns zwei?"
,,Klar."(kokett,nicht ernst)
,,Och,Lil,was hätte ich anderes von dir erwarteten sollen?!" (lustig)

Die Überredenskunst hatte ich und nun benutzte ich sie für ein Bad mit Andre. Er zündete sogar Kerzen an und lies klassische Musik spielen. Es gefiel mir sogar,auch wenn ich eigentlich nie die Person für Romantik gewesen war,aber durch Andre hatte ich sie vollkommen entdeckt.

Als ich in die Badewanne steigen wollte,saß Andre schon darin mit einer Badehose (er wollte mal wieder sicher gehen) und schaute mir tief in die Augen obwohl ich nackt vor ihm stand. Dieser Anmut!

Das Wasser war angenehm warm,ich machte meine Haare nass und setzte mich auf den Schoß von Andre während er mich umschling,aber auf gar keinen Fall in einem sehr privaten Bereich betouchte. Ich jedoch wollte mehr Nähe,so oft wie ich es versuchte,er hatte mich bis jetzt immer wieder zurück gewiesen,da er der Meinung war,dass das alles mit uns offiziell geregelt sein müsste.

Ich wollte mehr Nähe. Jetzt in diesem Moment!!! Deshalb sagte ich leise:,,Bitte..." und immer wieder,er kicherte nur.

,,Ich will dich jetzt,Andre!"
,,Du weißt doch was ich davon halte."
,,Ja,aber..."

Ich legte mich auf ihn,er fasste mir an den Arsch,dann küsste ich ihn wild,er erwiderte sogar,doch als ich einen Schritt weiter wollte,schob Andre mich weg.

,,Wir dürfen das nicht,Lil!"

Diese Wörter klangen hart,für mich unglaublich hart. Nun schmollte ich als er versuchte auf mich ein zu reden,aber er blieb dabei: Kein Techtelmechtel !!!
[...]
,,Kommst du,Lil?"
,,Warum denn,du willst ja nichts von mir!"
,,Red nicht so eine Scheiße. Du weißt doch insgeheim selber ,das es nicht geht."

Da stand ich schon in der Küche. Andre hatte sich die Schürze seiner Oma umgebunden und deckte den Tisch,sein Gesicht sah verkrampft aus.

Ich setzte mich ohne ein Wort auf den Stuhl und guckte ihm zu wie er eine Brotscheibe schmierte. Er würdigte mir keinen Blick,er war genervt.

Diesmal hatte ich einfach zu 100% den Willen dazu,nachzugeben. Man kann es eigentlich nicht nachgeben nennen, einfach eine Entschuldigung.

,,Tut mir Leid,dass ich zu weit gegangen bin Andre,aber..."
,,Was aber?!,"er ließ das Brotmesser fallen und guckte mich an mit einem Blick,der mir Angst macht,bittere Angst.
,,Ich will dich näher spüren."
,,Lil,du benimmst dich manchmal wie ein kleines Kind!"(verärgert)
,,Ich liebe dich aber so!"

Mal wieder ließen meine Nerven nach und ich heulte,dann lockerte sich Andres Blick und er drehte meinen Stuhl um,kniete sich vor mich und nahm meine Hände.

,,Sorry,dass ich dich so angemault habe. Das heute war einfach zu viel für mich und ich glaube auch für dich. Lass uns gleich nachdem Essen schlafen gehen."
,,Mhm,"schluchzte ich nur während ein leichtes Grinsen über mein Gesicht huschte.
,,Und morgen reden wir nochmal bei einem leckeren Frühstück über alles,Babe."