Kurzgeschichten für zwischendurch |Challenges♡

#2

Eine erneute Zehnwortechallenge:

Diesmal von anni_jojo

Motorrad, Reh, Blut, Polizeifunk, Elfen, Zartbitterschokolade, triefen, Schwangerschaft, zerquetschen, fliegen
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Luisa verließ gerade den kleinen Schokoladen und Pralinen-Shop, welchen sie seit ihrer Schwangerschaft immer öfters aufsuchte. Und schwang sich mit samt ihrer vollen Tüte auf ihr 2 rädiges Gefährt. Sie hatte jetzt, im 2. Monat mit ihrer Tochter Mia, immer öfters Gelüste nach dieser einen, handgemachten Zartbitterschokolade, welche es nun mal nur hier, in diesem Kleinen, unscheinbaren Laden gab. Wenn ihr Mann Tom wüsste, dass sie sich schon wieder 3 Tafeln des ungesunden Lebensmittels gekauft hatte und dann sogar mit dem Motorrad durch das abgelegene Wäldchen, welches ihr Haus von dem Rest der kleinen Stadt trennte, fahren würde, hätte es wieder mal Radau gegeben. Tom war, als Bodybilder, Personaltrainer und Fitness-und Ernährungscoach, immer schon sehr um ihre Gesundheit besorgt, aber seit dem er wusste, dass er bald Vater würde werden, hatte sein Beschützerinstinkt ganz andere Ausmaße angenommen. Natürlich fand Luisa es toll, das ihr Mann so hinter ihr stand, sie um sorgte und in auch verwöhnte, aber irgendwann wurde ihr das ganze in Watte gebackt werden, der Kontrollzwang und die Ständige überwachung auch zu viel... Aber im Endeffekt meinte er es ja nur gut. Erst gestern, hatten sie , auch wenn es noch etwas dauert, bis ihre Tochter das Licht der Welt erblicken sollte,die hellroserne Tapete mit den lieblichen Elfen darauf gekauft. Außerdem hatte Tomi noch irgendsoein neumodisches, supermodernes Babyphon, mit Fernbedienung, App und allem Drum und Dran besorgt. Die junge Frau fand dieses Gerät, welches laut ihrem Gatten so ähnlich wie ein Polizeifunk fungierte, zwar etwas übertrieben UND überteuert, aber wenn dieser sich einmal in den Kopf gesetzt hatte,
war es unnötig auch noch mit ihm zu diskutieren.
Plötzlich riss sie eine enorme Erschütterung aus ihren Gedanken! Noch bevor sie überhaupt realisierte was geschehen war, flog die Frau auch schon in hohem Boden über ihr Motorrad und Blieb auf dem staubigen Waldboden, am Rand des verlassenen Weges liegen. Durch den Aufprall wurde ihre Lunge, wenn auch nur für wenige Sekunden zerquetscht, bis wieder Luft hindurch floss. Noch immer außer Atem und völlig geschockt, rappelte sie sich vorsichtig auf. Alles drehte sich um Luisa, also stützte sie sich an einer riesigen Kiefer ab. Als ihre Welt wieder halbwegs normal aussah, ging sie so ruhig sie konnte in ihrem Kopf durch, was gerade geschehen war. Sie lies ihren Blick über die Stelle des Geschehens gleiten, als sie auf ein Mal den Grund ihres Unfalls erblickt hatte. Auf der anderen Straßenseite lag ein Junges Reh. Kurz vor dem Nervenzusammenbruch hastete sie zu dem schwer verletztem Tier. Mit Zittrigen Fingern berührte sie das Wildtier. Obwohl dessen Körper noch warm war, wusste sie das es tot war. Sie hatte es getötet...
Schluchzend sprang sie auf und suchte ihre Tasche. Gerade als sie, die Sicht vor lauter Tränen unscharf, Tom anrufen wollte, zwang ihr ein ungeheuerlicher, stechender Schmerz aus ihrem Unterleib zurück in die Knie. Sie sah an sich hinab. Ihr T-Shirt triefte nur so vor lauter dunkelrotem Blut, vor ihrem Blut, vor dem Blut ihres Babys. Es war als hätte man mit einem Schlag alle Farben aus der Welt genommen. Obwohl es sich so anfühlte, als würde ihr Herz gerade zerspringen hatte sie keine Kraft mehr zu schreien, sie war einfach nur Müde. Sie legte sich neben den leblosen Tierkörper, schloss ihre Augen und genoss einfach nur die Stille. Mia war tot und somit auch ein Teil ihrer Selbst.