Das bin ich!

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(Namen sowie Orte, habe ich aus dem englischen abgeleitet. Fühlt euch frei diese auch im englisch sprachigen auszusprechen😊)

Chapter 1:

Nun stehe ich hier. Vor dem schäbigen, braunen, alten und langweiligen Gerichtsgebäude. Warte darauf, dass mein Anwalt mit mehr Informationen kommt. Leider- juckt mich eigentlich wenig- haben wir Zusagen ‚verloren'. Dadurch, dass ich so ‚rebellisch' bin und zum X-ten mal erwischt wurde, muss ich jetzt in den Knast oder Sozialstunden ableisten.

Jetzt denkt ja nicht, dass ich freiwillig Sozialstunden mache.

Natürlich ist das Gefängnis scheiße, aber meine umgerechneten Sozialstunden, welche 6 Monate insgesamt betragen, sind auch nicht so der Renner. Jetzt muss ich jeden Tag in eine Klinik, von der ich jetzt schon den Namen vergessen habe. Danke, Gehirn?

„Du kannst dich echt glücklich schätzen!" schreit mich meine Mutter an und rüttelt mich einmal fest, mit ihren schrumpligen, faltigen und leicht bläulichen Händen. Die Ende 30- jährige Frau, mir den schwarzen Haaren und den nicht mehr glänzenden grünen Augen, schaut mich nochmals enttäuscht an und entfernt sich vom Gebäude. Kopfschüttelnd, wegen meiner eigenen Dummheit, laufe ich ihr hinter und halte sie am Handgelenk fest.

„Mom, es tut mir leid", entschuldige ich mich zum 10.000ten mal. Mit Tränen in den Augen, dreht sie sich um und entreißt sich mir.

„Wie lange noch? Wie lange noch, Leila!", schreit sie mich wieder an. Die Tränen laufen ihre Wange hinunter. Am liebsten möchte ich sie einfach in den Arm nehmen und ihr Versprechen, dass dies nie wieder vorkommt- aber das kann ich einfach nicht versprechen.

„Ich habe keine Kraft mehr. Verstehst du das? Meine Nerven sind am Ende", haucht sie mit zittrigen Händen und fährt sich dann durch die Haare. Meine Augen werden langsam auch Glasig, grade wenn ich ihre Einstichstellen am Arm sehe. Sofort überkommt mich wieder die Wut.

„Ich bin nun mal so. Außerdem, hattest du davor schon keine Kraft mehr, weil Dad fort gegangen ist!", sage ich aufgebracht zurück. Getroffen, dreht sie sich um und setzt sich ins Auto. Mit Vollgas, fährt sich rückwärts mit dem kleinen Opel, aus der Ausfahrt und fährt Richtung zuhause.

„Ganz toll", sage ich zu mir selbst und setzte mich auf einen Stein. Ich raube ihr den letzten Nerv? Nein, sie raubt ihn mir! Seitdem ich denken kann, ist diese Frau Drogen abhängig. Das ABC, habe ich mit verschiedensten Drogen gelernt.

A für Affe- war Amphetamin
B für Baum- war Barbiturate
C für Clown- war Crystal...

Weiter will ich gar nicht nachdenken. Mir macht es nichts aus, bin es ja nicht anders gewöhnt.

„Ms. Dutch? Wenn sie mir kurz zuhören würden", bittet mich mein Rechtsanwalt, welcher übrigens scheiße ist und reicht mir seine Hand. Augenrollend erhebe ich mich und verschränke die Arme vor der Brust. Er seufzt wiederum nur genervt und liest mir alles vor.

„Jetzt bin ich paar Artikel schlauer", scherze ich und grinse. Unverständlich murmelt Mr. Funkiham, mein Rechtsanwalt, irgendwas und drückt mir die Papiere in die Hand. Schnell schaut er auf seine Armbanduhr und schüttelt den Kopf. Ohne Verabschiedung, geht er zu seinem Auto und steigt in dieses.

„Unverschämt!", rufe ich ihm hinterher und stecke die Papiere in meine Tasche.

„Schauen wir mal, wie wir nachhause kommen", frage ich mich selbst und schaue mich etwas um. Schulterzuckend, laufe ich zum Coffee- Shop, welcher auf der anderen Straßenseite liegt. Er zieht mich schon fast an, da er in einem kräftigen gelb gestrichen ist, leuchtende Fenster hat, coole Dekoration aus cupcakes über der Tür   und ein blinkendes Schild mit der Aufschrift ‚Mia's Poptarts' über einem großen Fenster hängen hat. Für mich- sehr sympathisch.

„Guten morgen", trällere ich und setzte mich zur Bedienung. Diese schüttelt nur wieder den Kopf und zieht ihre Schürze aus.

„Kathy! Das verrückte Mädchen ist wieder da", ruft die alte blonde Dame, welche zu vielen blauen Lidschatten trägt, um ihre blauen Augen zu betonen. Kathy, eine ausnahmsweise nette Mitarbeiterin, kommt strahlend aus der Küche.

„Morgen, Lsd", begrüßt sie mich und macht mir schonmal einen eiskalten banana- Split milkshake. Wieso eigentlich Lsd? Leiche Erklärung. Leila- sarah, ist mein Vorname und Dutch mein Nachname. Meinen Doppelname kann ich aber nicht leiden, wodurch ich auf die lustige Idee kam, einfach einen Spitznamen zu haben- Lsd. Finde es irgendwie passend, da meine Mutter ja Drogen abhängig ist und ich ihre Tochter bin. Lsd hat sie übrigens noch nie ausprobiert.

„Bitteschön". Kathy, stellt mir meinen milkshake auf den Tresen und verschwindet wieder in der Küche. Mit einem Lächeln, betrachte ich ihn und schlürfe daran. Genussvoll schließe ich meine Augen und genieße es einfach, wie meine Geschmacksknospen verwöhnt werden. Eine Jungen- Gruppe, mustert mich währenddessen mit komischen blicken, aber diese ignoriere ich einfach. Wenn ich später nett zu denen bin, können die mich sicherlich nachhause fahren.

Fate: See himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt