[ Emotionslos ]

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Gefühlt lebt keiner.
Alle laufen, reden und wohnen sie.
Doch leben tut wirklich keiner.
Sie existieren, aber mehr nicht.
Die Kälte vom Stein zeigt es. 
Solange der Mensch existiert,
bleibt das Gestein kalt und tot.

Sie sorgen dafür das es so bleibt.
Geben ihrem Rasen alle 2 Wochen einen 2 mm Schnitt
und die Gartenzwerge alle paar Monate getauscht.
Der Wagen gepflegt und gewachst,
 wie der schöne Laminat.
Die Hecke getrimmt, knapp über die Augen,
Doch kein Getier was dort sich tümmelt.

Die Menschen ziehen vorbei durch die Straßen.
Ihre Stimmen klingen zusammen wie der Wind
und sind genauso flüchtig.
Er läuft zwischen ihnen durch.
Alleine.
Einsam.
Aber nicht traurig.

Stattdessen fühlt er einfach nichts.
Weder Trauer noch Hass.
Weder Einsamkeit noch Trostlosigkeit.
Er stellt sich einfach vor wie es wäre, 
wäre er nicht da.
Alle Menschen wären weiterhin, 
genau an dieser Stelle.
Genau an diesem Tag.
Er bedeutet alleine nichts.

Anders ist es, wenn alle nicht da wären.
Das Getier würde wieder tummeln.
Die Hecke wachsen.
Der Laminat, wie das Auto, aufgebrochen.
Die Gartenzwerge jahrelang die gleichen.
Der Rasen wuchert vor sich hin.
Und der Stein umwachsen von Wurzeln.
Erneut zum Leben gebracht.

Der Mensch tötet durch seine Existenz.
So sieht es heute aus.
Doch früher war es nicht die Existenz,
sondern die Art der Menschen die alles um sich tötet.
Darum,
will ich kein Mensch sein.


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⏰ Last updated: Mar 18, 2019 ⏰

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