𝙫𝙚𝙧𝙬𝙞𝙧𝙧𝙪𝙣𝙜 | 03

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Der nächste Morgen hielt für Law eine minder erfreuliche Überraschung bereit.

Er hatte einen Kater, der sich soweit zog, dass er beinahe von der Matratze rollte und sich dann Minuten lang zusammen gekauert wegen der Kopfschmerzen den Kopf hielt.

Und als er sich umdrehte und müde blinzelte, sich den verklebten Sand aus dem Augenwinkel wischte, viel er fast vor Schreck erneut aus dem Bett, als er bemerkte, wer da neben ihm lag und seelenruhig zu schlafen schien.

Nur verschwommen konnte er sich daran erinnern, was gestern passiert war und er schwor sich nie wieder so viel zu trinken, andernfalls würde er womöglich einmal seinen Namen vergessen. Und bei Gott, der war ihm allerliebst.

Dennoch blieb Laws Stellung in dieser Situation weiterhin verwirrt. Zu viel war gestern passiert und vorgefallen, zumindest fühlte sich sein geschundener Körper so an. Aber um Antworten auf seine Fragen zu bekommen, würde er den Mann neben sich wohl wecken müssen. Andererseits war es ihm bloß recht, dass er selig weiter vor sich hinschlummerte. Immerhin musste der Schwarzhaarige sich dann nicht vor ihm erklären oder behaupten.

Vermutlich fand er sich deswegen so schnell im Badezimmer wieder und steckte seinen Kopf unter den Wasserhahn als ihn plötzlich das Gefühl überkam, dass das leichte Spritzen von Wasser in sein Gesicht ihm nicht half wenigstens einen klaren Gedanken zu fassen. Komisch fühlte er sich trotzdem, als er das leise Miauen seiner Katze vernahm, die im Türrahmen zum Bad aufgetaucht war und ihn spöttisch anzublicken schien.

Seltsames Vieh., ging es ihm durch den Kopf, während er seinen Kopf wie in Zeitlupe unter dem Hahn hervorzog und seufzte, als das Tier weiter miaute. „Du brauchst mir keinen Vortrag halten, Bebop..."

Seine Worte hingen immer noch in der Luft als Law endlich nach einem Handtuch tastete und das erstbeste krallte, um einen Turban um seinen Kopf zu formen. Ein schräges Lächeln lag auf seinen Lippen, als er seine tiefen Augenringe erblickte. Diese Situation erinnerte ihn viel zu sehr an die vergangenen Schultage, als Kid und er noch zusammen gewesen waren.

Kopfschüttelnd wandte er sich letzten Endes von seinem Spiegelbild ab, um in seinem Kleiderschrank nach etwas neuem zum Anziehen zu suchen. Weil er aber nicht viel Geduld zeigte irgendwas aufeinander abzustimmen, griff er zu einer grauen Jogginghose und einem schwarzen T-Shirt. Er würde heute nicht arbeiten müssen, deswegen wäre es ohnehin unnötig sich schick zu machen. Eine Einstellung, die er bis vor Lamias Tod nicht vertreten hatte. Eigentlich war er nämlich der gewesen, der sich jeden Tag in Schale geworfen hatte.

Er war der, der sich jeden Tag über die Leute aufregte, falls er den mal Tram oder Bus fuhr, die Jogginghosen und Leggings trugen. Generell hatte er viel von sich gehalten und damit geprahlt, dass er nicht einmal solch eine schräge Modeerscheinung besaß. „So weit ist es also schon gekommen.", murmelte er wegen der Flut an Gedanken, die ihn übermannte und die Kopfschmerzen in seinen Kopf zurückrief. Beinahe stöhnend schlüpfte er deswegen schnell in seine Klamotten und verfrachtete sich wieder ins Bad zurück, um im Apotheker-Schränkchen, das in einer Ecke des Raumes hing.

Schnell waren die Kopfschmerztabletten heraus gekramt und mit einem Glas Wasser seine Kehle hinab gespült. Gerade weil er Arzt war, schien dieser Gedanke banal, aber der Placeboeffekt hatte ihn fest im Griff, denn als das Glas klirrend seinen Platz auf der Ablage des marmornen Waschbeckens fand, fühlte er sich sofort besser.

Lange hielt die Euphorie über seinen klaren Kopf allerdings nicht, denn seine Katze meldete sich wieder zu Wort, und Gott erbarme sich endlich, dieses Ding war ein einziger Quälgeist mit einer solchen Ausdauer, die er selten bei irgendwem oder irgendwas gesehen hatte. Das ohrenbetäubende Miauen würde sogar Kid wecken, da war sich Law sicher, weshalb er kurzerhand das Fellknäuel packte und auf seinem Arm in Richtung Küche trug, auf dem Boden neben der Küchenanrichte absetzte und dann nach der Metalldose griff, einen Löffel aus der Spülmaschine kramte und sich dann vage daran erinnerte, dass der Futternapf seines kleinen Freundes gestern kaputt gegangen war, als sein Ex-Freund einfach so herein geschneit war. „Mist."

Am Hinterkopf kratzend sah er Bebop von oben herab an und dann zur Dose. Obwohl er das Vieh nicht mochte, zumindest meistens, wollte er ihm nicht antun aus einer Metalldose essen zu müssen, die scharfe Kanten bereithielt. Entschlossen holte er deswegen eine Schüssel aus einem Küchenschrank, griff aber gleichzeitig nach Handfeger und Lappen, um die Scherben des zerschellten Napfes neben seiner Haustür weg zu machen, an den er sich stets mehr erinnerte. Genauso, wie an den Rest des Abends, der im Übrigen einen scharfen Alkoholgeruch im ganzen Haus hinterlassen hatte und ihn dazu zwang seine Nase zu rümpfen, als er sich durch das Wohnzimmer zur Tür schlängelte.

Kid würde ordentlich darüber lästern, ging es dem Arzt durch den Kopf, der gebückt neben seiner Tür kniete und versuchte die Bilder der offenen und umgekippten Flaschen an Alkohol zu verdrängen, die ihn plötzlich verfolgten, ehe er mit dem kaputten Porzellan auf der Schaufel wieder zurück in die Küche hetzte, weil ihm einfiel, dass er seine Katze mit der offenen Futterdose alleine gelassen hatte.

„Du gibst wohl auch nicht so viel auf gute Manieren, was?" Kurz schloss Law seine Augen, während er kraftlos seufzend auf einen Barhocker sank, der auf der anderen Seite seiner Kücheninsel stand, nur um kurz darauf seinen Kopf auf die kalte, dunkle Marmorplatte abzulegen.

Irgendwie fiel ihm gerade alles auf den Kopf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 21, 2020 ⏰

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A KidLaw FanFiction | AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt