Bruchpilot

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„Das schöne an öffentlichen Gebäuden? Es gibt öffentliche Pläne!" lachte Mia mit ihrer glockenhellen Stimme. Wir standen alle gemeinsam um den Tisch. Auch Roman war wieder bei uns. „Und genau hier lagert er das Geld. In einem Tresor in der Asservatenkammer!" bemerkte Brian nachdem Mia die Karte ausgerollt hatte. Wir starrten alle auf den Fleck auf der Karte, der unsere Zukunft bedeutete. „Darf ich euch nochmal fragen ob ihr euch bewusst seid wo wir da einbrechen wollen? Es handelt sich um ein Polizeirevier. Ihr wisst auch wer dort arbeitet? Genau. Die Polizei. Das sind die Menschen die wir so ganz und gar nicht mögen und denen wir lieber aus dem Weg gehen!"

Allen huschte ein Lächeln über die Lippen. „Reg dich ab Tej. Es sind Menschen wie du und ich!" bemerkte ich gespielt beiläufig. Han gefiel das gar nicht das ich mit ihm scherzte. „Polizeireviere sind so konzipiert, das die Menschen drin bleiben. Sie sollen nicht raus gehalten werden!" setzte er die Planung fort. „Richtig. Es wird eine Tarnmission!" sagte Brian und schnippte, „Wir müssen so schnell sein, das die gar nicht merken das wir da waren!" „Also brauchen wir Augen in diesem Präsidium!" fügte Dom hinzu, „Schließlich müssen wir wissen welches Fabrikat und Modell der Tresor hat!" Die Männer waren voll in ihrem Element, Pläne schmieden. „Wer soll das ganze eurer Meinung nach durchziehen? Wer geht schon freiwillig in ein Bullenrevier?" fragte Rom aufmüpfig und zog die Augenbrauen nach oben.

Alle sahen ihn an. „Du Rom!" sagte ich und lächelte ihn mit meinem süßesten Lächeln an. „Ich? Wieso gerade ich?" fragte er schockiert. „Roman Pearce. Weil du die größte Klappe hast!" sagte Mia kalt und blickte in die nickende Runde. „Los komm Rom. Wir ziehen das zusammen durch! Tej du hilfst uns!" sagte Brian und verschwand mit den beiden. „Gut Leute. Das heißt Beine hoch bis die drei fertig sind!" sagte Dominic und für ihn hieß Beine hoch, Mittagsschlaf. Er brauchte das wirklich mal. „Mach es dir bequem Dom!" sagte ich und zwinkerte ihm zu. „Wir sollten uns alle kurz eine Pause gönnen!" sagte Han und zog mich mit sich auf den Hinterhof. Dort saßen wir die ganze Zeit bis die Jungs sich meldeten.

„Roman hat die Augen in die Asservatenkammer gebracht! Jules möchtest du mitkommen? Jetzt wird's lustig!" rief Tej in die Halle und Dominic fiel fast aus der Hängematte. „Gern!" sagte ich und lief zu ihm, nicht ohne Han einen liebevollen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich stieg zeitgleich mit Roman und Tej in den Wagen. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. „Kumpel wie siehst du denn aus?" Roman zupfte an seinem Hand rum und an der Polizeimarke die er um den Hals trug. Ich erkannte sie, es war die Marke die eins O'Connor um den Hals getragen hatte. „Ich bin einfach nur ein besserer Special Agent als Brian es je war!" verkündete er und gab Brian einen kleinen Schups.

„Wie definierst du Special?" neckte ich ihn und auch ich bekam einen Schups ab. „Nicht so nen großen Mund Fräulein!" Ich zwinkerte ihm zu und beobachtete wie Tej einige Einstellungen an seinem Laptop vornahm. Kurz darauf holte er eine Fernsteuerung für ein Modellspielzeug hervor. „Was ist das?" fragte ich neugierig und sah gespannt auf den Laptop. „Ein Auto, mit einer Kamera. Und das Auto steht in einem regal in der Asservatenkammer!" erklärte Tej und fuhr los. Er fuhr das Auto etwas unbeholfen und Roman fing sofort an zu lästern. „Das ist der Grund wieso du immer in Unfälle verwickelt bist, du kannst nicht mal ein Spielzeugauto fahren. Bruchpilot!" „Halt die Klappe Rom!" bat ich und sah weiter gespannt auf den Monitor. „Sag mir nicht dass ich die Klappe halten soll!" gab Rom zurück und sah mich etwas empört an.

Eine Weile gifteten sich die beiden noch an, doch dann blieb Tej mit dem Auto vor etwas stehen. „Das ist er? Ein Monster von Tresor!" sagte ich und nickte anerkennend. „2,10 mal 2,60. Stahl verstärkte Wände. Handabdruckscanner. 10 Tonnen schwer! Und das ist nur das grobe!" "Will ich wissen woher du das weißt?" „Ich hatte schon ein Leben bevor du mich kanntest Süße!" Wir parkten das kleine Auto in einer Ecke des Raumes und gingen zu den anderen. „Wo sind Tego und Rico?" fragte ich und sah mich nach ihnen um. „Sie bringen Kameras im Polizeirevier an!" sagte Dom beiläufig und studierte etwas im Internet. Er hatte seine Brille aufgesetzt, das tat er selten, aber es machte ihn verdammt sexy.

„Ich hab das Bild!" sagte er irgendwann und wir versammelten uns um den Laptop. „4 Kameras. Präzessionsobjektive, 100 Grad Blickwinkel, schwenkt im 10 Sekunden Takt. Ziemlich enges Zeitfenster!" bemerkte Han der beide Arme um mich geschlungen hatte. „Und was ist mit anzapfen und die Bilder ersetzen?" fragte Giselle und musterte mich. Wie ich sie hasste. „Würden die sofort merken. Nur gucken, nicht anfassen!" Tej nickte anerkennend, wenn ihn Technik beeindruckte, dann war sie wirklich beeindruckend.

„Wir brauchen etwas Schnelles und wendiges. Leute ihr baut die Strecke hier nach. Julia, Brian. Ihr kommt mit mir. Wir besorgen uns einen Wagen!" Meine Augen begannen zu leuchten. Das bedeutete nur eins, Straßenrennen. 

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