Die nächste halbe Stunde war ich vollkommen darin versunken, das Leben meiner alten Freunde zu stalken. Am Samstag hatte Lin, ein Mädchen aus meiner Klasse ihren sechzehnten Geburtstag gefeiert. Da ich wusste, dass es Alkohol gibt, habe ich darauf verzichtet mit zu feiern, um mir Sonntag nicht sie Seele aus dem Leib zu kotzen.
Jetzt bereute ich es aber. Sie und ihre Freunde, und auch meine Freunde, hatten unglaublich viele Bilder auf Instagram hochgeladen. Ich vermisste sie jetzt schon. Klar ich war noch nicht mal eine Woche weg, aber es war so, als hätte sie mich jetzt schon vergessen.
Natürlich hatte ich mit ihnen nicht so eine innige Beziehung, wie mit Marry, die mit mir hier ist, aber es ist so, als hätten mich all meine anderen Freunde schon lange vergessen.
Seufzend legte ich mein Handy auf meinen Nachttisch, um mich auf den Weg zur Schule zu machen. Ich ließ meinen Blick kurz durch das Zimmer gleiten, um zu sehen ob die Jungs noch da waren, da ich absolut keine Lust hatte alleine zur, etwas weiter entfernten Internats-Schule zu laufen. Laut Google-Maps waren es zwar nur knapp 450m von hier aus, aber bei meinem Orientierungssinn würde ich mich mit 80 prozentiger Wahrscheinlichkeit verlaufen.
Mein Blick landete auf einem nackten, sehr muskulösen Rücken.
Der schwarzhaarige, stand gerade Oberkörper frei mit dem Rücken zu mir. Ich hatte einen perfekten Blick, auf seinen durchtrainierten, muskulösen Rücken.
Wow!
Er streifte sich gerade ein einfaches schwarzes T-Shirt über, so dass ich meinen Blick sofort wieder wegnahm, damit er mich bloß nicht beim starren erwischte.
Ich schaute weiter durchs Zimmer und sah, dass wir alleine waren. Wann sind die anderen gegangen? Und warum war er noch hier?
"Wo sind die anderen?", sprach ich meine Gedanken laut aus.
"Sie sind schon los, müssen noch was erledigen", antwortete er mir mit einen rauen Morgenstimme.
Wow war das Sexy!
"Ähm... Okay"
Mehr bekam ich gerade nicht raus.
"Zieh dich an, ich bring dich zur Schule"
Er sagte das mit so einer Selbstverständlichkeit, als würde ich nichts anderes erwarten.
Ich war zu perplex, um nach zu denken, deswegen zog ich einfach meine Schuhe und Jacke an und wartete auf ihn.
Wie ein kleines Kind, dass darauf wartet, von ihren Eltern in den Kindergarten gebracht zu werden.
Das ist doch lächerlich! Ich würde mich doch schon nicht verlaufen. Außerdem wäre letzteres auch weniger peinlich, als von ihm in die Schule gebracht zu werden. Ich meine ich bin doch schon alt genug.
"Ich kann auch alleine gehen", rief ich ihm zu, während ich schon die Türklinke umfasste.
Ich wollte sie gerade runter drücken, als der braunhaarige mein Handgelenk packte und mich festhielt. Er stand direkt vor mir und guckte mir dabei tief in die Augen. Ich starrte zurück. Diese Nähe war mir ziemlich unangenehm. Konnte er mich nicht endlich loslassen. Oder dachte er, ich würde sofort wegrennen, wie ein aufgescheuchtes Tier?
Da er keine Anstalt machte, sich von mir zu entfernen, trat ich einen Schritt zurück und versuchte, mit leichtem Zug mein Handgelenk aus seinem Griff zu befreien, was jedoch das Gegenteil verursachte.
Er verstärkte kurzer Hand seinen Griff und zog mich mit einem Ruck näher zu sich, so das ich gegen seine Brust prallte.
Bevor ich fassen konnte, was gerade passierte, beugte er sich auch schon zu mir runter.
"Ich bringe dich", raunte er mir, fast schon bedrohlich ins Ohr und ließ mich endlich los.
Immer noch völlig perplex nahm ich meine Sachen und ging, so schnell wie möglich raus aus dem Zimmer, wobei mir ziemlich bewusst war, dass er mir auf Schritt und Tritt folgte.
Ich beschleunigte mein Tempo, um ihn möglicherweise abhängen zu können, jedoch hielt er mit Leichtigkeit mit mir Schritt.
Mit einem leisen Seufzen, drehte ich mich zu ihm um.
Was ich aber nicht erwartet hatte, war dass ich so nah vor ihm stand, dass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, um überhaupt sein Gesicht sehen zu können.
Man war er groß.Wir standen eine Weile so da, niemand sprach oder bewegte sich und somit wurde, zumindest mir, die Nähe zu ihm immer unbehaglicher.
Ich ging also schnell zwei Schritte zurück und sah, dass seine Mundwinkel zuckten.
Dieses Arschloch machte sich schon wieder über mich lustig."Was willst du von mir?!", fragt ich ihn aufgebracht, "erst bist du das größte Arschloch der Welt, dann ganz okay, später machst du dich wieder über mich lustig und jetzt bedrängst du mich auch noch. Lass mich doch bitte einfach in Ruhe."
Ich brauchte eine kurze verschauf Pause und schaute ihn währenddessen an, um zu erkennen, wie er reagieren würde.
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Beginning Of Destiny
Ficção AdolescenteWas passiert, wenn das Schicksal mit voller Wucht auf einen einschlägt? Kann man über seine eigene Zukunft bestimmen? Oder ist die Zukunft mit einem Schicksalsschlag besiegelt? Kann man sich gegen sein Schicksal wehren?