Prolog

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"Also, an was können sie sich denn noch so erinnern?", der junge Polizist mit den braunen Locken und den grünen Augen setzt sich Coby gegenüber an den Tisch. Er legt seinen Block und ein Diktiergerät auf die Platte, behält den Stift aber in der Hand. Seine Augen wirken starr und kein bisschen mitfühlend. Warum auch immer. Cobys Hände liegen auf seinem Schoß unter dem Tisch und sein Blick ist auf den Boden rechts von ihm gewandt. Er möchte nicht über seine Erlebnisse sprechen. Niemand von ihnen möchte das. "Wenn sie mir nichts sagen, dann kann ich ihnen auch nicht helfen, damit klar zu kommen", seine Stimme hat sich von kalt in etwas mitfühlend verwandelt. Coby reicht es. Er hat schon die letzten Tage immer wieder die selben Wörter, die selben Sätze, die selben Handlungen erdulden müssen. Niemand versteht sie! "Wissen sie überhaupt, wie es ist, bei einer Jagd mitzumachen?! Oder jemanden zu verlieren, den man liebt, obwohl man weis, dass dieser es für das Wohle unser aller getan hat?!", schreit er daher. Cobys Hände schlagen auf den Tisch und er springt auf. Der Polizist bleibt ruhig: "Nein, aber erzählen sie mir davon, vielleicht verstehe ich sie ja dann." "Sie werden uns nie verstehen." "Versuchen wir es doch." Coby setzt sich wieder auf seinen Stuhl, sein Herz pocht bis zum Hals. "Ich kann ihnen nur das erzählen, was sie mir erzählte." "Wissen sie etwa nicht mehr, was ihnen widerfahren ist?" "Leider doch, doch meine Geschichte interessiert niemanden. Es ist ihre, die wichtig ist." "Na gut", der Polizist nimmt das Diktiergerät in die Hand und betätigt einen kleinen Schalter, "Fangen sie an."

Die FuchsjagdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt